FAIRWANDLER-Preis
Jugendliche kämpfen für eine gerechtere Welt
Karl Kübel Stiftung / Thomas Neu
21.02.2018
red
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„Wir finden die Ausbeutung rohstoffreicher Länder zu unserer Wohlstandssteigerung einfach ungerecht!“, erklärt Tina Boes, Mitbegründerin von „Kauri“, einem der vier preisgekrönten
Projekte. „Kauri“ hat sich nicht weniger vorgenommen, als die Schmuckbranche zu revolutionieren und Alternativen zu konfliktbelasteten Materialien wie Gold aufzeigen. „Kauri bietet spannende Alternativen zu Gold, die man mit gutem Gewissen tragen kann“, sagt Boes. Dazu gehöre zum Beispiel eine Kollektion mit Ehe- und Freundschaftsringen aus Sand. Entworfen haben die Kollektion drei Absolventinnen aus Duisburg. Für die Kollektion können sie den mit 2.500 Euro dotierten Preis gut gebrauchen.
Entwicklungshilfe auf Augenhöhe
Auch die drei anderen ausgezeichneten jungen Projekte engagieren sich für eine
gerechtere Welt: Das Team von „GlobalMatch e.V.“ hat genug von der westlich
definierten Entwicklungshilfe. Die Studierenden aus München haben eine Online-
Plattform entwickelt, auf der sie Menschen aus dem Globalen Norden und Süden
zusammenbringen, um einen „Austausch von Ideen und Wissen auf Augenhöhe“ zu
ermöglichen.
Gegen Lebensmittelverschwendung
Die Berliner Initiative „Restlos glücklich e.V.“ macht in Workshops und
Kochkursen die tägliche Lebensmittelverschwendung bewusst und zeigt, dass es
auch anders geht. Ausgezeichnet wurde außerdem das Projekt „Multi-Schulung
Flucht“ der BUNDjugend NRW e.V.: „Uns ist aufgefallen, dass in Deutschland
hauptsächlich Menschen über Fluchterfahrung sprechen, die selbst gar nicht davon
betroffen sind“, erklärt Felix Popescu von der Soester Initiative. „Wir schulen
geflüchtete Menschen, dass sie selbst Workshops über Migration halten können.“
Lob aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit
„Der FAIRWANDLER-Preis zeigt, wie bunt und vielfältig entwicklungspolitisches
Engagement sein kann“, würdigt Thomas Silberhorn, Parlamentarischer
Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ), die
Preisträgerinnen und den Preisträger. „Mit unserem bundesweiten Preis wollen wir
junges, entwicklungspolitisches Engagement sichtbar machen und fördern“, so
Matthias Wilkes, Stiftungsratsvorsitzender der KKS. Neben dem Preisgeld erhalten
die Ausgezeichneten fachliche Unterstützung durch ehrenamtliche Paten und
Patinnen.
Entwicklungshilfe direkt vor Ort
Allen 14 nominierten Initiativen gemein ist, dass sie von jungen Menschen ins Leben
gerufen wurden, die selbst einige Zeit in sogenannten Entwicklungsländern gelebt
haben. Allein im Rahmen des vom BMZ geförderten „weltwärts“-Freiwilligendienstes,
an dem sich auch die KKS beteiligt, haben sich in den vergangenen zehn Jahren
bundesweit über 34.000 junge Menschen im Globalen Süden engagiert.
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