Das „Darmstädter Schloss“
Das „Darmstädter Schloss“, auch als“ Hanauisches Schloss“ bezeichnet, wird zum ersten Mal 1376 erwähnt. Das Schloss steht an der Nordostecke der Groß-Umstädter Altstadt. Von 1727 bis 1747 wird es zu einer barocken Dreiflügelanlage auf S-förmigen Grundriss umgebaut. Heute besteht es aus zwei senkrecht aufeinander stoßenden Flügeln, die unter einem Mansardendach vereinigt sind. Der Ostflügel trägt auf einem hohem Sockel ein Geschoss, während der Westflügel zweigeschossig ausgebaut ist. Ein dritter Flügel, der wiederum senkrecht an den Westflügel stieß, wurde 1952 abgerissen. Wie ein Merianstich der Stadt von 1634 zeigt, sind nur spärliche Reste des einstmals prächtigen Schlosses erhalten. Zu der Anlage gehörte im 16. und 17. Jahrhundert ein Torturm. Der Turm war viergeschossig mit vier kleinen Türmchen auf dem Dach. Die komplette Schlossanlage umfasste ungefähr 14 Gebäude, die einen großen und einen kleinen Hofplatz umschlossen; deutlich abgetrennt wurde ein Gemüsegarten. Einen barocken Garten nach französischem Muster konnte man nur durch die Innenräume des Amtmannes betreten. Das Darmstädter Schloss ist Sitz des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald.
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Zeitleiste
Beginn des 12. Jh.
Vogteiburg des Klosters Fulda, vermutlich auf dem Gebiet des ehemaligen fränkischen Königshofes
1255
nach dem Aussterben der Herren von Münzenberg gelangt die Burg in den Besitz der Herren von Hanau; Nutzung bis 1504 als Hanauer Schloss
1376
erstmalige urkundliche Erwähnung als Wasserburg
ab etwa 1460
Umbau im gotischen Stil und Erweiterung zum Schloss
1524
das Schloss geht an die Landgrafen von Hessen; seit dieser Zeit Darmstädter Schloss
1727-1747
Komplettumbau zu einer barocken Dreiflügelanlage
1952
Abbruch des Westflügels; Nutzung des restlichen Gebäudes als Schlichtwohnungen
2008/2009
Verkauf durch das Land Hessen; der neue Eigentümer saniert das Bauwerk umfassend
Ende 2009
Das Darmstädter Schloss wird Sitz des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald