Dekanat Vorderer Odenwald

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    Erfolgreich durch Scheitern

    Scheitern als Chance für einen Neuanfang

    skeeze/pixabayWichtig ist es, immer die nötige Kraft zum Aufstehen zu habenWichtig ist es, immer die nötige Kraft zum Aufstehen zu haben

    Wer in der Schule sitzenbleibt oder wer seinen Job verliert, gilt als gescheitert, verliert ein Jahr und hat einen Fleck in der Biografie. Es gibt aber auch Menschen, die ihr eigenes Scheitern als Chance für ihr Leben ergriffen haben. Erst durch einen krassen Rückfall haben sie mehr erlebt und erreicht, als sie je zu träumen gewagt haben.

    Daniel Gaiswinkler aus Eibelshausen bei Dillenburg hat sich vom Postboten zum Internet-Unternehmer hochgearbeitet. Als junger Mann hat er Drogen genommen. Vor acht Jahren wurde es dann ganz schlimm, als er seinen Job als Postbote wegen Problemen an der Hüfte aufgeben musste. Da war er ganz unten. Heute ist Daniel Gaiswinklers Botschaft: Scheitern gehört zum Leben. „Letztendlich musst du im Leben Fehler machen und Scheitern, um nach vorne zu kommen“. 

    Der heute 35jährige hat nämlich eine Lösung gefunden: Er hat sich als Internet-Unternehmer selbständig gemacht und hilft jetzt anderen Menschen, selbst im Netz Geld zu verdienen. Und das läuft so gut, dass er seine kleine Familie davon gut ernähren kann. „Ich fänd es gut, wenn da wirklich ein Umdenken kommt, dass Scheitern normal ist und zum Leben gehört und man dadurch lernt und dann wieder weiter macht.“

    Der entscheidende Punkt: nicht liegenbleiben!

    Scheitern ist längst zu einem Thema geworden, über das viele Menschen in aller Öffentlichkeit reden. Am 5. Oktober trafen sich in Frankfurt am Main 1200 Unternehmensgründer und Betroffene um zu hören, wie andere mit dem eigenen Scheitern erfolgreich umgegangen sind. Einer von ihnen ist Oliver Dobisch. Dem ehemaligen Polizeibeamten wurde 1999 im Alter von 27 Jahren gekündigt, er machte sich selbstständig, ging Pleite. Auf das berufliche Aus folgte innerhalb kurzer Zeit das Private Fiasko durch Alkohol. Er erfüllte sich einen Jugendtraum und ging mit einer Heavy-Metal-Band auf Tour, gründete ein Musiklokal, scheiterte, eröffnete eine Videothek, scheiterte.

    Dobisch ließ sich nicht hängen, sondern beschloss, komplett neu zu beginnen. Heute ist er ein Coach und spricht auf den unterschiedlichsten Events über das Erreichen beruflicher und privater Ziele. Er redet über den Glauben an sich selbst, über Erfolgsstrategien auf dem eigenen Weg, spricht über Motivation und wie mit Rückschlägen umzugehen ist. „Damals habe ich das noch nicht so gesehen, dass Scheitern zum Leben dazugehört.“ Heute weiß er: „Ich kann kein Ziel erreichen, ohne dass ich mal hingefallen bin.“ Und dann kommt der entscheidende Satz: „Der Punkt ist nur, dass ich nicht liegen bleiben darf. Ich muss mich irgendwann wieder hochrappeln und ziehe das Positive aus dem Scheitern.“

    Mit dem eigenen Scheitern und dem Scheitern anderer barmherzig umgehen

    Dass Scheitern manchmal notwendig ist, hält auch Volker Jung für notwendig. Das sei schlicht eine allgemein menschliche Erfahrung, sagt der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). „Menschen lernen auch durch Umwege und Irrwege - manchmal dabei sogar am meisten.“ Jede und jeder müsse lernen, mit Misserfolgen und Niederlagen zurecht zu kommen. „Daraus erwächst Stärke.“ Den Sport hält Jung dabei für „eine gute Schule“. 

    Christen sollten mit dem eigenen Scheitern und dem Scheitern anderer barmherzig umgehen, meint Volker Jung. Schon die Bibel sei eine große Geschichte davon, wie Menschen immer wieder scheiterten und wie Gott immer wieder neue Wege eröffnete. „Die Bibel hält auch dazu an, über Gründe des Scheiterns nachzudenken und dabei auch eigene Schuld und eigenes Versagen anzuerkennen.“ Vor allem mache sie Mut, nicht zu verzweifeln, sondern sich neu zu orientieren. 

    Neues ausprobieren und Misslingen zugestehen

    „Wir sind dabei bestimmt nicht perfekt, sondern scheitern auch immer wieder, sagt der Kirchenpräsident über die Kirche.“ Das Problem sieht Jung eher darin, dass auch in der Kirche manchmal „Perfektionsdruck“ aufgebaut werde, an dem die Mitarbeitenden eigentlich scheitern müssen. „Ich wünsche mir, dass wir manchmal mutiger Neues ausprobieren und uns dabei zugestehen, dass dies auch misslingen kann.“ Wichtig sei, bei Erfolg und Misserfolg zu fragen: „Was haben wir gelernt?“

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