Dekanat Vorderer Odenwald

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    Herbstsynode 2015

    Debatte über 21-Millionen-Euro Hilfspaket für Flüchtlinge eröffnet

    Bernd Wachtmeister/pixelio.de

    Die Evangelische Kirche in Hessen-Nassau will dauerhaft zur Willkommenskultur beitragen.

    Frankfurt a.M., 25. November 2015. Die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat am Mittwoch in Frankfurt am Main die Debatte über ein 21 Millionen Euro umfassendes Hilfspaket für die Flüchtlingsarbeit der kommenden Jahre eröffnet. Die Entscheidung ist für Freitag im Rahmen der Haushaltsberatungen vorgesehen. Der für einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren geltende Entwurf sieht unter anderem eine Aufstockung der professionellen Flüchtlingsberatung und mehr Stellen für die Koordination des ehrenamtlichen Engagements in den Kirchengemeinden sowie verstärkte Integrationsmaßnahmen in den knapp 600 evangelischen Kindertagesstätten vor. Außerdem soll mehr Geld für den Ausbau von Unterkunftsmöglichkeiten, der Bildungsarbeit und regionale Projekte wie beispielsweise Sprachkurse zur Verfügung gestellt werden. Die zusätzlichen Mittel für die Hilfsmaßnahmen kommen aus Überschüssen, die in den vergangenen Jahren erwirtschaftet wurden und in Rücklagen flossen.

    Langfristige Unterstützung für Hilfesuchende ermöglichen

    Ziel der Maßnahmen, die sich teilweise bis ins Jahr 2025 erstrecken sei es, langfristige Unterstützung zu ermöglichen. Die Arbeit mit Flüchtlingen solle aus der bisherigen kurzfristigen Finanzierung herausgeführt und zu einer mittelfristigen Aufgabe gemacht werden, heißt es in den vorgelegten Planungen. Die evangelische Kirche wolle damit einen dauerhaften Beitrag zur Willkommenskultur in Deutschland leisten. Im Entwurf heißt es weiter, dass es „zu den elementaren Aufgaben der Christenheit und der Kirchen gehört, für Verfolgte und gefährdete Menschen einzutreten“. Die Wurzeln dafür fänden sich sowohl im Alten wie im Neuen Testament der Bibel. So spiegele sich „der Auftrag Gottes, den Fremden aufzunehmen“ auch in der Verkündigung Jesu. Es sei eines der „Werke der Barmherzigkeit“.

    Von professioneller Beratung bis Vernetzung Ehrenamtlicher

    Im Einzelnen besteht das Paket aus fünf Bausteinen. Zunächst soll über einen Zeitraum von zehn Jahren die professionelle Flüchtlingsbetreuung beispielsweise durch Asylverfahrensberater und Seelsorger für rund 5,6 Millionen Euro ausgebaut werden. Für die bessere Vernetzung der Arbeit und die Qualifizierung von Ehrenamtlichen stehen bis 2025  über 1,6 Millionen Euro zur Verfügung. Rund 2,1 Millionen Euro sind für einen Flüchtlingsfonds vorgesehen, der die Arbeit in den Kirchengemeinden und Dekanaten beispielsweise den Aufbau von Sprachkursen, unterstützen soll. In ein besonderes Integrationsprojekt für die rund 600 Kindertagesstätten der hessen-nassauischen Kirche mit einer Laufzeit von fünf Jahren sollen fast 5,3 Millionen Euro fließen. Damit sollen unter anderem Erzieherinnen und Erzieher besser darauf vorbereitet werden, mit Migrations- und Fluchterfahrungen der Kinder umzugehen.

    Kirchliche Gebäude umrüsten und Bildung ermöglichen

    Schließlich wurden die Vorschläge noch um einen weiteren Posten mit fünf Millionen Euro ergänzt. Damit soll der Kirchenleitung ein flexibles Reagieren auf aktuelle Herausforderungen in der Flüchtlingsarbeit ermöglicht werden.  Dies zielt beispielsweise auf die Möglichkeit, kirchliche Gebäude zügig für die Unterbringung von Flüchtlingen umzurüsten oder auch Angebote an den kirchlichen Schulen und Hochschulen zu entwickeln, um etwa unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen Bildungsmöglichkeiten zu eröffnen.

    Hintergrund

    Bereits in den vergangenen beiden Jahren stockte die EKHN die eigene Flüchtlingsarbeit um insgesamt zwei Millionen Euro auf und förderte damit vor allem die Flüchtlingsarbeit in den Erstaufnahmeeinrichtungen sowie Projekte in Kirchengemeinden. Aktuell bietet die EKHN in 20 Gebäuden Unterkunftsmöglichkeiten für Flüchtlinge an, darunter jeweils rund 50 Plätze im früheren Bettenhaus des Religionspädagogischen Studienzentrums in Kronberg-Schönberg sowie im ehemaligen Jugendfreizeitheim in Ulrichstein. Weitere zehn Gebäude werden derzeit konkret geprüft.   

    Der neue vorgeschlagene Maßnahmenkatalog steht in zwei Dokumenten als Entwurf zum Download bereit:

    Konzept für die mittelfristige Arbeit mit Flüchtlingen im Raum der EKHN (PDF)

    Entwurf eines Kirchengesetzes über die Feststellung des Haushaltsplans für 2016 (PDF)

    Mehr zum Thema:

    Mehr zur Willkommenskultur für Flüchtlinge in der EKHN 

    Aktuelle Berichte und Videos zur Synode der EKHN

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