Dekanat Vorderer Odenwald

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    Kirchenpräsident zum Weihnachtsfest

    „Weihnachten ist die Botschaft gegen die Angst“

    Bernd-Christoph MaternMaria, das Jesuskind, Josef sowie die drei Weisen unter eine Wurzel, an deren Spitze ein Engel throntWeihnachtskrippe in der Evangelischen Kirche Klingelbach

    Zu Weihnachten erinnert Kirchenpräsident Volker Jung an die Kraft der biblischen Friedensbotschaft, aber auch an die Verführbarkeit durch menschliche Worte.

    EKHNPortraitDr. Volker Jung, Kirchenpräsident der EKHN

    Die Hoffnung auf die Kraft der biblischen Friedensworte, aber auch eine deutliche Warnung vor der Verführbarkeit durch menschliche Worte stellt der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Dr. Volker Jung, ins Zentrum seiner diesjährigen Weihnachtsbotschaft. Gerade angesichts vieler scheinbar hoffnungsloser Konflikte und Kriege trete die Friedensbotschaft, die mit der Geburt Christi verbunden sei, besonders deutlich hervor. „Die Weihnachtsbotschaft ist das Gegenwort zur Hoffnungslosigkeit“, so Jung. Inmitten von weltweiten Krisen, kriegerischen Auseinandersetzungen und aussichtslosen persönlichen Situationen zeige das Kind in der Krippe, „was Gott für diese Welt will: dass Menschen in Frieden miteinander leben“. Diese Botschaft könne  Menschen „berühren und im Herzen bewegen“ und so Wege zum Frieden zeigen.

    Fundamentale Werte sind Nächstenliebe und Schutz von Fremden 

    In seiner Predigt am ersten Weihnachtstag (25. Dezember) in der Sankt Katharinenkirche in Frankfurt am Main warnt Jung auch vor der verführerischen Kraft von menschlichen Worten. Als Beispiel nennt er die populistischen Parolen gegen eine vermeintliche „Islamisierung“ oder „Überfremdung“ der „Pegida“-Organisatoren. Damit würden Vorurteile und Ängste bedient und geschürt. Nach Jung sind dies „Worte, die Angst befördern“. Die biblische Weihnachtsgeschichte sei hingegen eine „Botschaft gegen die Angst“.  Besonders erschreckend sei bei den Kundgebungen, „dass die christlich-jüdische Kultur des Abendlandes vermeintlich gerettet werden solle und dabei „fundamentale Werte dieser Kultur wie die Nächstenliebe und der Schutz der Fremden verletzt werden“. Jung fordert deshalb „deutliche Worte, um Fremdenfeindlichkeit in jeder Form entschieden entgegenzutreten“.

    Weihnachten mit Kirchenpräsident Volker Jung:

    25. Dezember, 7.30 Uhr:
    Radio-Morgenfeier in hr2 Kultur von Kirchenpräsident Jung 

    25. Dezember, 10 Uhr:
    Gottesdienst in der Frankfurter Katharinenkirche (Hauptwache) mit Kirchenpräsident Jung

    25. Dezember, 19.55 Uhr: vorauss. Sat1- Hauptnachrichten mit Gottesdienst-Bildern aus der Frankfurter Katharinenkirche.   

    Mehr zu Weihnachten:

    Online-Andacht von Kirchenpräsident Dr. Volker Jung

    "Für Maria und ihr Kind war es kein guter Start. Hochschwanger macht sie sich auf einen beschwerlichen Weg. Für eine Volkszählung müssen alle in ihre Geburtsstadt. Die Weihnachtsgeschichte regt mich an, mir vorzustellen, wie Maria auf holprigen Pfaden, unbequem auf einem Esel sitzend der staatlichen Anweisung folgt. Maria und Josef sind keine Revolutionäre. Sie gehen ihren Weg nach Bethlehem. Dort ist kein Platz mehr für sie. Dann setzen die Wehen ein. Mit Mühe und Not finden sie eine Unterkunft im Stall. Ein Futtertrog wird zum Bettchen für das Neugeborene. Gedanken schießen Maria durch den Kopf. „Wie kann ich dem Kind ein richtiges Zuhause schaffen? Das Kind braucht Wärme, und wir drei brauchen eine Heimat.“ 

    Für viele Menschen auf der Welt war dieses Jahr kein gutes Jahr. Viele haben sich aus den krisen- und kriegsgeplagten Ländern Afrikas und des Nahen Ostens auf den gefährlichen Weg nach Europa aufgemacht, um für sich und ihre Familien eine Zukunft zu finden. Viele haben dabei ihr Leben verloren. Im Irak wurden Minderheiten von religiösen Eiferern unbarmherzig verfolgt und getötet. In Syrien führte ein Diktator unnachgiebig Krieg gegen sein eigenes Volk. In der Ostukraine schossen Nachbarn aufeinander. In Israel und Palästina gab es schreckliches Leid und wirklicher Frieden ist weit entfernt. Wie vielen mag es durch den Kopf gehen: „Wo ist unser Platz? Wo können wir friedliches Zuhause finden? Wo haben unsere Kinder eine Zukunft?“ 

    Maria ist still. Ihr fallen keine Worte mehr ein. Doch dann hört sie von den Hirten, was die Engel in der dunklen Nacht gesagt haben: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“ Maria nimmt diese Worte still in ihr Herz auf. Es heißt: „und bewegte sie in ihrem Herzen“. Wir erfahren nicht, was sie gedacht hat. Aber offenbar waren es wertvolle, hilfreiche, gute Worte für sie – Worte, die ihr Kraft gaben in jener Nacht und Hoffnung, dass Gott sie nicht verlassen hat und sie, ihr Kind und ihren Mann hineinführt in eine friedliche Zukunft. 

    Welche Worte haben Sie berührt? Welche Worte bewegen Sie in ihrem Herzen? Worte, die ihnen sagen: „Es ist ohnehin alles trostlos. Die Menschheit wird nicht klüger.“ Oder sind es Worte, die Ihnen persönlich und dieser Welt Hoffnung zusprechen, Hoffnung auf Frieden, zu dem Gott seine Menschheit bestimmt hat? Ich bin überzeugt: Gott hört nicht auf, seine Friedensworte in diese Welt hinein zu sprechen. Und Gott wartet auf Menschen, die sie hören und in ihren Herzen bewegen und an andere weitergeben – in dem, was sie sagen und tun. So wünsche ich Ihnen in der Advents- und Weihnachtszeit Ohren und Herzen für die Worte, die Maria getröstet und gestärkt haben."                 (Volker Jung, Kirchenpräsident)  

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