Dekanat Vorderer Odenwald

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    Immer höhere Mieten

    Wohnen in Rhein-Main - für viele unbezahlbar

    Thammy2017/pixabayFrankfurt am MainFrankfurt am Main

    Mietpreise von weit über zehn Euro pro Quadratmeter sind in Frankfurt und Umgebung eher die Regel als die Ausnahme. Für viele Normalverdiener ist das zu viel. Auch viele kirchliche Mitarbeiter Frankfurter Kirchengemeinden wohnen notgedrungen außerhalb der Stadt und müssen pendeln.

    Andreas Hannemann, Pfarrer in der Frankfurter Nordostgemeinde, kennt dieses Problem aus eigener Erfahrung: Er und seine Familie mussten wegen der zu hohen Mieten aus der Frankfurter Innenstadt an der Stadtrand ziehen. Anderen in der Gemeinde geht es ähnlich oder schlimmer, sagt Hannemann: „Viele Erzieherinnen, die im Kindergarten der Nordostgemeinde arbeiten, pendeln von außerhalb nach Frankfurt.“ Der Pfarrer appelliert, Menschen mit niedrigerem und mittlerem Einkommen nicht zu vergessen. „Für diese Menschen wird es immer schwieriger, in Frankfurt wohnen zu bleiben.“ 

    Exposionsartig gestiegene Bodenpreise

    Dass die hohen Mietpreise nicht einfach aus der Luft gegriffen sind, erklärt Martin Hunscher auch mit den „explosionsartig gestiegenen Bodenpreisen im Geschosswohnungsbau“. Der Leiter des Frankfurter Stadtplanungsamtes nennt eine Vervierfachung in zehn Jahren. Andere Gründe für die hohen Preise seien die konjunkturell gestiegenen Baukosten sowie „hohe Gewinnspannen der Bauherren und Projektentwickler bei derzeitiger Kapitalmarktsituation am Markt“.  Hunscher wagt die Aussage, dass der Bodenpreis „rund ein Drittel der Kostenmiete“ ausmacht. Mietpreise von 8 Euro pro Quadratmeter ließen sich nur durch öffentliche Förderung erreichen. 

    Bei mehr Wohnungen sinken die Mietpreise

    „Wenn das Angebot erhöht wird, sinken die Preise“ sagt Nikolaus Jung , Geschäftsführer von Haus & Grund Frankfurt am Main e.V. Es müsste viel mehr gebaut und ausgebaut werden, meint der Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht, dann würden auch die Mieten sinken. Mietpreise um acht Euro seien theoretisch möglich, aber nur, wenn genügend Wohnungen angeboten würden. Aber es fehlten Flächen, bauen werde immer teurer und den Kommunen fehle das Geld für die komplette Infrastruktur von der U-Bahn, über Straßen bis zur Kita. 

    Als weitere Hindernisse nennt Jung  „explosionsartig gestiegene Grundstückspreise“ und „Regularien“ wie Fahrstühle ab 13 Meter Bauhöhe und extreme Wärmedämmungen. Zu den Bau-Hinderungsgründen rechnet der Geschäftsführer von Haus & Grund die Grunderwerbssteuer von sechs Prozent, die unbedingt abgesenkt werden müsse, und kommt insgesamt auf 16 Prozent Baunebenkosten. Schwierig nennt er das Verhalten vieler Anwohner, die gegen die Verdichtung protestieren weil sie mehr Verkehr und stärkeren Lärm befürchten. 

    Nachverdichtung und Dachaufstockung

    „Wir kommen an einer vernünftigen Nachverdichtung nicht vorbei,“ sagt Jung. Da sei in Frankfurt noch sehr viel möglich. München habe eine doppelt so hohe Wohnungsdichte wie Frankfurt. Allein durch Dachausbau und Dachaufstockung könnten in Frankfurt kurzfristig 8.000 Wohnungen entstehen. Diese Maßnahmen müssten allerdings „priveligiert“, also gefördert, werden. So sollte wie in Hamburg oder Berlin die Ablösesumme pro Stellplatz von 10.000 Euro entfallen. Grundstückspreise würden bei der Dachaufstockung entfallen und kostengünstigeres Bauen wäre möglich. 

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