Denkanstoß
Welch ein hoher Preis!
© Jens Schulze / fundus.ekhn.de
07.03.2023
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Liebe Leserin, lieber Leser!
Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren (Römer 5,8).
Der Spruch für den letzten Sonntag bringt mich zum Nachdenken:
Wir saßen zusammen, um den Gedenkgottesdienst für verstorbene Kinder vorzubereiten, der am 1. April um 18 Uhr in der evangelischen Kirche in Schaafheim stattfindet. Diesen Gottesdienst besuchen Menschen, die den Tod eines Kindes erleben mussten – ein gewaltig großer Schmerz. Nur von denen, die ein ähnliches Schicksal hatten, kannst du dich verstanden fühlen.
Du schaust die Pieta, das Bild Marias mit dem toten Jesus auf dem Schoß, mit anderen Augen an: Du siehst die Mutter, die um ihr totes Kind trauert. Nun heißt es, dass Gott seinen Sohn hingab, um uns seine Liebe zu offenbaren. Welch ein hoher Preis! Keine Mutter, kein Vater würde freiwillig einen solchen Preis zahlen! Und so verstehe ich die Fragen eines trauernden Vaters:
Gott lass dich fragen: Warum schenkst du das Leben, wenn du es dann wieder nimmst? Ich weiß, dass ich dich fragen darf. Ich verstehe dich nicht! Dass du dir das auch noch selber angetan hast! Deinen Sohn hast du dahingegeben für das Glück der Welt, für das Wohlergehen der Menschen um dich. Ja, ich hätte auch alles hingegeben für das Glück meines Kindes – aber das Kind selbst will ich nicht hingeben! Vater, was du getan hast, ist ungeheuer – nie zu ergründen. Du gibst deinen Sohn. Hättest du in deiner Allmacht nicht einen anderen Weg ins Glück gefunden? Gott, ich verstehe dich nicht! Oder hast du deinen Sohn hingegeben, damit ich dir heute nicht vorwerfen kann, du hast keine Ahnung vom Leid der Menschen und vom Tod? (Thomas Schmid)
Die Passionszeit – Zeit des Nachdenkens und Innehaltens.
Ihre Pfarrerin Silvia Rollmann, Klinikseelsorgerin am Kreiskrankenhaus Groß-Umstadt
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