Evangelische Jugend
Verkündigung mit Herz
sru/DekanatHerzen gab es viele...30.11.2022 sru Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Die Stadtkirche in Groß-Umstadt leuchtet bunt. Neben der Kirche ein auffallendes rosa Herz, das Passanten neugierig inspizieren. Stimmen dringen nach draußen. Drinnen schreien Konfirmanden und Konfirmandinnen laut, als ihre Kirchengemeinde aufgerufen wird. Das Klopfen eines Herzschlags ist zu hören, gefolgt von dem Song „Nur ein Herzschlag entfernt“ von Wincent Weiss. Am vergangenen Freitag (25. November) war „Enjoy the Church“ angesagt, die coronabedingt abgespeckte Variante von „Rock the Church“.
Dabei erlebten die insgesamt rund 350 Konfirmanden und Konfirmandinnen aus den Kirchengemeinden des gesamten Dekanats einen Gottesdienst der etwas anderen Art: verzaubernde Illusionen, spektakuläre Lichtershows, Mitmachaktionen und einen außergewöhnlichen Segen. In diesem Jahr stand die Veranstaltung unter dem Motto der aktuellen Impulspost „Herzbegegnung“. Ein- bis zweimal im Jahr verschickt die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) an ihre Mitglieder einen Brief, in dem sie ein Thema zum Nachdenken aus evangelischer Sicht anbietet und damit einen Impuls gibt.
Zu Gast war – wie auch in den Jahren davor – der Magier „Mr. Joy“. Das Staunen war groß, als er sich selbst zu Beginn seiner Show in einer großen Holzkiste schweben ließ. Die Jugendlichen wurden von ihm in verschiedene Illusionen miteingebunden. So sollten sie zum Beispiel Gegenstände in einer „Fühlbox“ ertasten – und waren fassungslos, als sich die erfühlte Zahnbürste als Klobürste entpuppte. „Wenn wir die Liebe nicht hätten, gäbe es gar nichts. Vielleicht ist es das, was ihr heute mitnehmt: dass Gottes Liebe niemals aufhört“, sagte Mr. Joy, derweil es auf der Leinwand über dem beleuchteten Kreuz Herzen regnete.
Der Rahmen passt – trotz neuer Teile
Mr. Joy zeigte, welch‘ wichtiger Bestandteil Gott im Leben der Jugendlichen sein kann. Er befestigte bunte Bausteine an einer Stellwand. Diese stehen für einzelne Teile des Lebens, welche alle zu einem Rechteck geordnet in einen Metallrahmen passen. Jedoch kommen immer wieder neue Teile in unser Leben. „Auf dieser Basis, gefüllt von Gottes Liebe können wir unser Leben neu angehen und vielleicht mit etwas Gelassenheit und Geschick die neuen Teile in unser Leben integrieren“, so Mr. Joy. Er schob die einzelnen Bausteine inklusive der neuen zu einem Rechteck zusammen. „Und das Erstaunliche ist, obwohl immer wieder neue Teile dazu kommen, passt der Rahmen immer noch.“ Tatsächlich. Überall sieht man große, staunende Augen. Nach der magischen Verkündigung wurde gemeinsam getanzt und wie im klassischen Gottesdienst ein Gebet gesprochen. Tobias Meingast und Rebecca Busch von der Evangelischen Jugend des Dekanats moderierten den Abend.
Die Gestaltung des Abends mit zwei Gottesdiensten hintereinander lag in der Hand der Evangelischen Jugend. Die klotzte unheimlich ran: 25 Stunden nonstop, zwei Tage Aufbau, eine Nacht Abbau, ein Team von 20 Leuten, davon 18 Ehrenamtliche zwischen 16 und 28 Jahren, das den Abend organisiert und vorbereitet, sich die Liturgie überlegt, moderiert, sich um die Technik gekümmert und am Schluss die Kirche wieder blitzblank hinterlassen hat. „Ich bin wirklich dankbar, das mit einem solchen Team zu organisieren“, sagte Dekanatsjugendreferent Rainer Volkmar, der zusammen mit seiner Kollegin Manuela Bodensohn die hauptamtliche Seite verantwortete.
Ein Segen als Lichtershow
Zum Abschluss ging‘s nach draußen auf den historischen Marktplatz. Dort war ein Herz von etwa sechs Meter Durchmesser aus leuchtenden Schläuchen gelegt, um den sich die Konfirmanden und Konfirmandinnen mit ihren Pfarrerinnen und Pfarrern, Teamern und Teamerinnen stellten. Ihre Handytaschenlampen leuchteten in den Himmel und bildeten ein Herz. In der Mitte des Herzes sprach Mr. Joy seinen Segen als spektakuläre Lichtershow. Die zog nicht nur die jungen Leute in ihren Bann, sondern auch etliche Besucherinnen und Besucher der umliegenden Gastronomie.
Nach dem offiziellen Ende gingen nicht alle Jugendlichen direkt nach Hause. Einige stürmten zurück zum Zaun der Kirche. Dort leuchtete ein rosa Herz, durch das sie ihre Köpfe steckten, um zum Andenken Bilder mit Freundinnen und Freunden zu machen. Annika Werwatz, Silke Rummel
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