Dekanat Vorderer Odenwald

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    Tauffeste

    Taufe mal anders

    Silke RummelDem kleinen Leo gefällt das kühle Wasser am Fischbachquellbrunnen in Lützelbach.

    Mit der Aktion #deinetaufe hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) unter dem Motto „Viele Gründe. Ein Segen. Deine Taufe“ in diesem Sommer bundesweit dazu aufgerufen, bei Tauffesten und besonderen Gottesdiensten die Taufe neu zu entdecken und zu feiern. Die Kirchengemeinden des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald beteiligten sich mit diversen Feiern – zum Beispiel im Freibad Babenhausen.

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    Lenny kann es kaum erwarten, endlich getauft zu werden. Der Sechsjährige schaut Andrea Rudersdorf erwartungsvoll an und lächelt. Als es dann endlich soweit ist und die Pfarrerin ihm dreimal das Wasser aus der Taufschale auf den Kopf schöpft, kneift er die Augen zusammen, dann wischt er sich mit dem Handtuch den Kopf trocken und lacht. Sein Pate spielt ihm ein Lied auf der Gitarre und Lenny tanzt. Zum Schluss berührt die ganze Familie den Jungen, als ihm der Segen zugesprochen wird.

    Immer wieder gibt es an diesem Vormittag berührende Momente wie bei der Taufe von Lenny. Er ist einer von 17 Kindern und Jugendlichen, die am vergangenen Sonntag (2. Juli) im Freibad Babenhausen getauft wurden. Das Tauffest war eine Premiere – der Ort zum einen, und dass sich die evangelischen Kirchengemeinden Babenhausen mit Harreshausen, Hergershausen-Sickenhofen, Schaafheim und Schlierbach zusammengetan haben. Den Gottesdienst haben die Pfarrpersonen Andrea Rudersdorf und Ulrich Möbus (Babenhausen), Marcus David (Schaafheim) und Elke Becker (Hergershausen-Sickenhofen) gemeinsam gestaltet. Begleitet wurden sie von der Schaafheimer Jugendband Heavens Finest.

    „Hilf uns!“ rufen die Kinder lauthals
    In seiner Predigt erinnerte Ulrich Möbus an die biblische Geschichte von Jesus, der sich nach einem anstrengenden Tag im Boot zum Schlafen legt. Es zieht ein Sturm auf, seine Jünger fürchten sich, doch Jesus schlummert selig weiter. „Hilf uns!“ lässt der Pfarrer die Gottesdienstgemeinde rufen, was vor allem die Kleineren mit großer Inbrunst tun. Jesus wacht auf und gebietet dem Sturm Einhalt. Seine Gefährten sind beeindruckt. „Wer getauft ist, der gehört mit anderen zusammen zur Gemeinschaft der Christinnen und Christen“, sagt der Pfarrer. „Taufe bedeutet, Du bist ein Segen und sollst ein Segen sein.“

    Parallel zu dem Fest im Freibad Babenhausen haben die Kirchengemeinden Altheim, Harpertshausen, Münster, Dieburg, Eppertshausen, Groß-Zimmern, Langstadt und Messel am Anglerteich in Groß-Zimmern am vergangenen Sonntag ein weiteres großes Tauffest mit 26 Täuflingen und 350 bis 400 Besucherinnen und Besuchern gefeiert. Und auf dem Mühlenhof in Winterkasten, heute ein moderner Reiterhof, hat Pfarrer Sebastian Hesselmann zusammen mit der Eigentümerfamilie und Pony Keks einen Familiengottesdienst mit Tauffest an der uralten Sandsteintränke organisiert. Unter den rund 160 Besucherinnen und Besuchern war sogar jemand aus Atlanta in Georgia (USA) angereist.

    Tauffeste an zwei Sonntagen
    Bereits am Sonntag vor einer Woche (25. Juni) gab es im Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald verschiedene Tauffeste. Neun Kinder wurden am mit Rosenblättern und farbenfrohem Blumengesteck geschmückten Fischbachquellbrunnen im Modautaler Ortsteil Lützelbach von den Pfarrern Yannik Schnitzspahn und Simon Körber getauft. Das Tauffest hier wurde von den Kirchengemeinden Neunkirchen, Niedernhausen und Groß-Bieberau organisiert und von der Freiwilligen Feuerwehr Lützelbach tatkräftig unterstützt. Die Evangelische Michaelsgemeinde Reichelsheim hatte an diesem Tag ihr Sommerfest gefeiert und währenddessen immer wieder im Pfarrgarten und in der Kirche getauft. In Reinheim war der Taufgottesdienst im Reinheimer Stadtpark.

    Die Taufe ist nach evangelischem Verständnis das sichtbare Zeichen dafür, dass Gott diesen Menschen angenommen hat. Sie erinnert zudem daran, dass alle Menschen Gottes Geschöpfe sind, die befreit leben können. Die EKD hatte deutschlandweit dazu aufgerufen, in diesem Sommer bunte, vielfältige Tauffeste zu initiieren. Denn in immer mehr Familien bricht die einst selbstverständliche Tradition der Kindertaufe ab, verstärkt noch durch die Nachwirkungen der Corona-Pandemie.

    Ungezwungene Atmosphäre tut gut

    „Es war richtig schön, auch mit der Band, die Organisation, dass es alles so offen gestaltet war“, freuen sich Patrick Schomann und Eva Schramm aus Schaafheim, die die acht Monate alte Ella Mathilda im Freibad Babenhausen haben taufen lassen. Mit Bollerwagen und Kühlboxen waren sie gekommen und luden nach der Taufe zu einem reichhaltigen Büffet unter Bäumen. Während es sich die Älteren auf den Picknickdecken gemütlich machen, tummeln sich die Kinder im Schwimmbecken oder auf dem Fußballplatz. Selbst für die Gäste im Rollstuhl oder mit Rollator gab es keine Hindernisse, schließlich ist der Zugang zum Freibad barrierefrei und ebenso die sanitären Einrichtungen.

    Miriam Sole und Guiseppe Guarini haben die beiden Söhne Matteo (13) und Valentino (7) taufen lassen. Sie hätten sich als erstes angemeldet, sagt Miriam Sole, weil es mal etwas anderes sei. „Besser hätte es nicht sein können – die Lieder, die Atmosphäre im Schwimmbad, die Live-Band, das war alles richtig toll gestaltet“, sagen Annika und Johannes Siegmann, die Eltern von Lenny. „Es ist schön, wenn Kirche und Gottesdienst moderner werden.“ Die ungezwungene Atmosphäre habe auch Lenny, der eine Behinderung hat, gut getan. „Er konnte hin- und herlaufen, war entspannt und einfach zufrieden.“

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