Dekanat Vorderer Odenwald

Angebote und Themen

Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote des Dekanates Vorderer Odenwald zu Ihnen passen. Über das Kontaktformular sind wir offen für Ihre Anregungen.

    AngeboteÜbersicht
    Menümobile menu

    Anstieg der Armut

    Tafeln helfen zu Überleben

    BERLIN. Immer mehr Menschen in Deutschland wenden sich in ihrer Not an die Tafeln. Hier hoffen sie auf Lebensmittel und andere Hilfe. Doch auch dort muss jetzt gespart werden.

    Die mehr als 900 Tafeln bundesweit unterstützen immer mehr Menschen mit gespendeten Lebensmitteln. Die Zahl der Bedürftigen sei in den vergangenen Monaten um 18 Prozent auf zeitweilig bis zu 1,5 Millionen Menschen gestiegen. Im gleichen Zeitraum hätten die Warenspenden aber nur um etwa zehn Prozent auf 215.000 Tonnen zugenommen, sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes Deutsche Tafeln, Jochen Brühl, in Berlin.

    Die Folge sei, dass jeder Einzelne im Durchschnitt etwas weniger Lebensmittel bekomme. Allerdings seien die Zahlen regional sehr unterschiedlich, sagte Brühl unter Verweis auf eine aktuelle Umfrage unter den Tafeln. Gemeldet wurden die Zahlen zwischen März 2015 und März 2016.

    Bundesweit wurden auch bis zu 280.000 Flüchtlinge zusätzlich unterstützt, hieß es. Dennoch habe sich die schwierige Situation bei vielen Tafeln wieder etwas entspannt. »Tafeln sind zu einem zentralen Motor der Integration geworden«, sagte Brühl und verwies darauf, dass in 40 Prozent der Tafeln mittlerweile auch Flüchtlinge als Ehrenamtliche oder als sogenannte Bundesfreiwillige mithülfen.

    Insgesamt engagieren sich rund 60.000 Menschen ehrenamtlich bei den Tafeln. Sie erhalten die Lebensmittelspenden vor allem von Discountern, dem Großhandel, Restaurants und dem Einzelhandel.

    Zugleich kritisierte Brühl, dass Armut in Deutschland längst zum Dauerzustand geworden sei. Trotz guter wirtschaftlicher Lage wachse die Armut weiter. So habe sich die Zahl der Menschen in Not, die sich an die Tafeln wenden, in weniger als zehn Jahren verdoppelt. »Verliert die Regierung die Ärmsten weiter aus dem Blickfeld, droht der gesellschaftliche Unfriede«, unterstrich der Chef des Bundesverbandes der Tafeln. Zwar leisteten Tafeln niederschwellige Soforthilfe und förderten die Integration: »Unsere Angebote dürfen seitens der Politik jedoch nicht länger überstrapaziert werden«, betonte Brühl.

    epd

    Die Lebensmittelausgabestelle »Laib und Seele« der Evangelischen Segensgemeinde zu Berlin-Reinickendorf vor zwei Jahren. Zeitweise bis zu 1,5 Millionen Menschen versorgen sich bei den Tafeln mit Brot und Mehl, Obst und Gemüse.

    Diese Seite:Download PDFDrucken

    to top