Synodentagung Bremen
Coronafall: EKD muss digital tagen - Rennen um neuen Ratsvorsitz
EKD
05.11.2021
epd/red
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Die Jahrestagung der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beginnt am Sonntag digital. Wegen eines Impfdurchbruchs in vorgelagerten Gremiensitzungen wurde des Treffen kurzfristig aus Sicherheitsgründen komplett ins Internet verlegt. Die 120 Delegierten wollten sich eigentlich in Bremen treffen. Im Mittelpunkt des bis Mittwoch beratenden Kirchenparlaments bleiben aber die Wahlen zum 15-köpfigen Rat der EKD und dessen Vorsitz. Der bisherige Ratsvorsitzende, der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, gibt das Amt des höchsten Repräsentanten von 20 Millionen Protestanten ab. Er stand seit 2015 an der Spitze der EKD.
Neuer Ratsvorsitz steht Mittwoch fest
Medienberichten zufolge gelten die westfälische Präses Annette Kurschus und die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs als Favoritinnen für die Nachfolge. Dafür müssten sie aber zunächst in den Rat gewählt werden. Am Sonntag stellen sie sich vor. Gewählt wird die kommenden beiden Tagen. Der oder die neue Ratsvorsitzende soll dann nach der ersten konstituierenden Sitzung des Rates am Mittwochmittag feststehen.
Kirchenpräsident kandidiert für den Rat
Zur Wahl für den Rat sind bislang 21 Kandidierende aufgestellt. Darunter ist auch der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung oder die vielen Social-Media Begeisterten unter dem Namen "Seligkeitsdinge" bekannte Pfarrerin Josephine Teske. Es bewerben sich aber auch Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft, wie etwa der Ingelheimer Unternehmer Andreas Barner oder die SPD-Bundestagsabgeordnete und bisherige Staatssekretärin Kerstin Griese und der CDU-Bundestagsabgeordnete und Sprecher des Evangelischen Arbeitskreises der Union, Thomas Rachel.
Missbrauch ist wieder Synodenthema
Zu den weiteren Themen auf der Agenda gehören die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen und die langfristige Finanzstrategie der EKD. Der Stand der Aufarbeitung der sexualisierten Gewalt diskutieren die Delegierten am Montagnachmittag, auch die Beratungen über den Haushalt finden dann statt.
Hintergrund: EKD-Synode
Die Synode der EKD ist neben Rat und Kirchenkonferenz eines der drei Leitungsorgane der EKD. Sie tagt vom 7. bis 10. November in Bremen. Nach der Grundordnung der EKD besteht die 13. Synode aus 120 Mitgliedern. Zu den Aufgaben der Synode zählen die Erarbeitung von Kundgebungen und Beschlüssen zu Fragen der Zeit sowie die Begleitung der Arbeit des Rates der EKD durch Richtlinien. Die Synode berät und beschließt aber auch den Haushalt und die Kirchengesetze. Geleitet wird die Synode vom Präsidium unter dem Vorsitz von Präses Anna-Nicole Heinrich. Sie ist zugleich Mitglied des 15-köpfigen Rates der EKD. Vorsitzender des Rates der EKD ist Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Die EKD ist die Gemeinschaft von 20 lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen. 20,2 Millionen evangelische Christinnen und Christen in Deutschland gehören zu einer der 13.200 Kirchengemeinden.
Mehr zur Ratswahl und Synode auf www.ekd.de
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