Protest-Aktion
Rote Karte für Continental
sru/Dekanat Vorderer OdenwaldEine Rote Karte für die Konzernleitung von Continental. Mit der Postkarten-Aktion bringen die Teilnehmenden ihren Unmut über Kahlschlag und Stellenabbau zum Ausdruck.19.10.2020 sru Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Im Herbst 2019 hat das Management von Continental deutschlandweit einen massiven Stellenabbau verkündet. Nach wie vor hält der Vorstand an der Schließung des hocheffizienten Werks in Karben in Oberhessen fest. Am Standort Babenhausen verhärten sich zunehmend die Auseinandersetzungen. Dort kämpft die Belegschaft seit Oktober 2019 gegen den Stellenabbau von 2500 Stellen. Deswegen hat sich dort ein breites Aktionsbündnis gegründet, das sich mit den Mitarbeitenden solidarisiert.
Von Seiten der beiden Kirchen angestoßen, hat man jetzt in einer regional übergreifenden
Zusammenarbeit eine „Rote Karte“ im Postkartenformat entworfen. Sie ist an den Aufsichtsrat und das Management von Continental gerichtet und richtet sich gegen den rücksichtslosen Abbau von tausenden Arbeitsplätzen, gegen den mangelnden Respekt gegenüber den Beschäftigten und das unverantwortliche Profitstreben des Konzerns.
Große Solidarität mit den Conti-Mitarbeitenden
Verantwortlich für die Aktion zeichnen neben den Evangelischen Dekanaten Vorderer Odenwald und Wetterau die Katholische Betriebsseelsorge Oberhessen und Südhessen, das Katholische Dekanat Dieburg. Auch das gesamte Aktionsbündnis Babenhausen, in dem neben Stadt, Stadtverordnete aller Parteien und IGMetall auch Gewerbeverein, Kolping-Familie, Sportvereine und weitere aktiv sind, schließen sich der Aktion an.
Für die Katholische Betriebsseelsorgerin Ingrid Reidt wird die Härte der Auseinandersetzungen deutlich: „Gerade jetzt in Krisenzeiten wie diesen müssen Betriebe sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst sein. Dies ist existenziell für Mensch und Gesellschaft.“ Ihre evangelische Kollegin Annette Claar-Kreh verweist auf einen Dominoeffekt: „Viele Selbstständige und Kleinunternehmen in unserer Region hängen
mittelbar von den Entscheidungen des Großkonzerns ab. Welche Signale sendet die Firmenleitung aus, wenn auf der anderen Seite staatlicherseits vieles getan wird, um Arbeitsplätze zu sichern?" Mit der Aktion soll auch ein solidarischer Brückenschlag zwischen den Beschäftigten beider Werke geschlagen werden.
So funktioniert die Rote Karte
Es handelt sich dabei um eine Postkarte – eine "Rote Karte", die, adressiert an den geschäftsführenden Vorstand von jedermann und jederfrau verschickt werden kann. Mit dieser Karte wird auf die Verantwortungslosigkeit des Kahlschlags aufmerksam gemacht und den Beschäftigten von Conti Solidarität ausgesprochen.
Die Rote Karte wird in hoher Auflage gedruckt. Damit soll vielen Einzelpersonen die Möglichkeit zu geben, sich an der Kritik an der Management-Entscheidung zu beteiligen. Mit 0,60 € Porto kann man so seine Solidarität mit den Mitarbeitenden ausdrücken. Nach den hessischen Herbstferien werden die Karten großflächig verteilt. In Babenhausen unterstützt die lokale Babenhäuser Zeitung das Projekt. Erhältlich sind die „Roten Karten“ außerdem in den Dekanatsverwaltungen, Gemeindebüros und Kirchen sowie in einzelnen Geschäften. Ähnliches ist in der Wetterau im Umfeld des Karbener Werkes geplant. Die Aktiven wünschen sich eine große Resonanz aus der Bevölkerung und viel Post an den Vorstand.
Die Kartenvorlage zum Download
Synode erklärt sich solidarisch mit den Continental-Beschäftigten
Kontakt
Ingrid Reidt, Katholische Betriebsseelsorge Südhessen, ingrid.reidt@bistum-mainz.de,
Mobil 0176/64293944
Annette Claar-Kreh, Evangelisches Dekanat Vorderer Odenwald, annette.claar-kreh@ekhn.de, Mobil 0175/5677943
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