Dekanat Vorderer Odenwald

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    Drogen/Kriminalität

    Rauschgiftkriminalität in Deutschland weiter gestiegen

    Tobias WeilerPillen, Line und Spritze auf einem Spiegel

    Die Zahl der polizeilich erfassten Drogendelikte in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 9,2 Prozent auf 330.580 gestiegen. Das gab der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, am Mittwoch in Wiesbaden bekannt.

    Nach seinen Angaben war 2017 damit das siebte Jahr in Folge mit einem Anstieg der Rauschgiftkriminalität. Sowohl Münch als auch die Drogenbeauftragteder Bundesregierung, Marlene Mortler, wandten sich auf der gemeinsamen Pressekonferenz entschieden gegen eine Legalisierung sogenannter „weicher” Drogen.

    Begriff "weiche Drogen" sei irreführend 

    Schon der Begriff sei irreführend, sagte der BKA-Präsident, nachdem Mortler darauf hingewiesen hatte, dass das heute verwendete Cannabis mit dem vor wenigen Jahren nicht mehr viel zu tun habe. So sei der für die Rauschauslösung verantwortliche Teergehalt inzwischen um das Vierfache angestiegen. Und bei Klinikbesuchen habe sie viele Drogenkranke getroffen, die nach dem Konsum von Cannabis monate- und jahrelang behandelt werden mussten. Hirnschäden seien dabei auch keine Seltenheit. Münch sagte: „Ich sehe nicht, dass wir in Deutschland zu wenig legale Drogen hätten.” Nach der Freigabe bestimmter Rauschmittel im Ausland sei der Konsum um 20 Prozent angestiegen.

    Delikte mit Cannabis und Kokain am häufigsten

    Bei den bundesweit registrierten Straftaten lagen solche mit Cannabis mit 198.782 Fällen weit vorne, der Anstieg betrug dabei 11,8 Prozent. Noch stärker war der Zuwachs bei Kokain mit fast 18 Prozent. Es folgen Delikte mit Ecstasy (plus sechs Prozent), Amphetamin (plus 5,9 Prozent), Crystal (plus 2,4 Prozent) und Heroin (plus 1,4P rozent). Mortler betonte aber, der Anstieg von insgesamt 9,2 Prozent müsse nicht bedeuten, dass 2017 in Deutschland tatsächlich mehr Drogen konsumiert wurden. So sind in der Statistik für das vergangene Jahr erstmals Straftaten nach dem zwischenzeitlich in Kraft getretenen Gesetz über neue psychoaktive Stoffe enthalten.

    Deren Wirkung ist laut BKA für den Nutzer nicht berechenbar, da nicht klar ist, welche Substanzen in welcher Wirkstoffkonzentration enthalten sind. Das seit Ende 2016 geltende Gesetz enthält daher ein weitreichendes Verbot von Erwerb, Besitz, Handel und Weitergabe dieser Stoffe, wobei im Gegensatz zum Betäubungsmittelgesetz nicht nur einzelne Stoffe, sondern ganze Stoffgruppen von dem Verbotb etroffen sind.

    Handel via Internet nimmt zu

    Nach dem sogenannten Lagebild Rauschgiftkriminalität wird ein immer größerer Anteil von Drogen inzwischen über das Internet und das nur wenig schwerer erreichbare Darknet bestellt und dann meist dem Empfänger mit der Post zugestellt. Heute müssten die Konsumenten oft gar keine zwielichtigen Gestalten in dunklen Bahnhofsecken mehr aufsuchen, um an den Stoff zu kommen, beklagte Münch. Die Beschaffungskriminalität ging im vergangenen Jahr denn auch um 5,2 Prozent zurück. Das Bundeskriminalamt setzt nach den Worten seines Präsidenten verstärkt auf Cyberkriminalisten und Cyberanalysten, um dem Handel mit Drogen und Amphetaminen im Netz beizukommen.

    In dem Lagebild sind 2.541 Rauchgiftdelikte in Zusammenhang mit dem Internet erfasst. Das ist ein Anstieg von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Drogenfahnder des BKA halten aber auch diese Zahl noch für deutlich zu gering, da es nicht nur eine hohe Dunkelziffer gebe, sondern auch an vielen dieser erfassten Einzelfälle noch Hunderte oder gar über 1.000 Besteller daran hingen.

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