Kandidierende für Präsesamt
Präseswahl in Hessen-Nassau: Zwei Kandidierende benannt
Bildquelle: Peter Bongard, MDHS
19.05.2022
vr
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Auf der konstituierenden Sitzung der neuen Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat der Benennungsausschuss am Donnerstagmittag zwei Kandidierende für die Wahl als Präses vorgeschlagen. Es ist die Mainzer Medizinerin Birgit Pfeiffer (61) und der Limburger Jurist Jan Löwer (56). Sie wollen die Nachfolge von Ulrich Oelschläger (75) aus Worms antreten. Er kandidiert nach zwei Amtszeiten von insgesamt zwölf Jahren nicht mehr. Das Amt des Präses ist mit der Rolle eines Parlamentspräsidenten vergleichbar. Es gilt protokollarisch als das höchste Amt in der EKHN und wird ehrenamtlich ausgeübt. Die Wahl für das Spitzenamt der Dreizehnten Kirchensynode der EKHN wird am Donnerstag bis etwa 16 Uhr erwartet. Die Entscheidung wird live im Internet übertragen auf www.ekhn.de.
Birgit Pfeiffer
Birgit Pfeiffer (61) ist promovierte Medizinerin und arbeitet als Gleichstellungsbeauftragte an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Bis zum Frühjahr diesen Jahres stand sie für 18 Jahre als Präses an der Spitze der Mainzer Dekanatssynode. In der hessen-nassauischen Kirchensynode vertritt sie aktuell das Dekanat Mainz und war dort zuletzt Vorsitzende des Verwaltungsausschusses. Pfeiffer war zudem in der Elften Kirchensynode von 2010 bis 2016 Mitglied des Kirchensynodalvorstandes und hatte in dieser Funktion drei Jahre lang einen Sitz in der EKHN-Kirchenleitung inne. Aktuell ist Pfeiffer noch Vorsitzende der Mitgliederversammlung der Diakonie Hessen. Zudem engagiert sich Pfeiffer unter anderem als Kuratoriumsmitglied der EKHN-Stiftung. Im Jahr 2020 wurde sie wegen ihres vielfältigen ehrenamtlichen Engagements mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Jan Löwer
Jan Löwer (56) ist Jurist und arbeitet als Richter am Oberlandesgericht Frankfurt am Main. Der aus einer jüdischen Familie stammende Löwer wandte sich in der Studienzeit dem Christentum zu. Erstmals wurde er vor über 30 Jahren in den Kirchenvorstand von Hadamar berufen. Er gehörte danach 18 Jahre dem Dekanatssynodalvorstand des Evangelischen Dekanats Runkel an, das heute im Dekanat an der Lahn aufgegangen ist. Dabei war er zeitweise stellvertretender Präses. Löwer gehörte der zehnten Kirchensynode der EKHN als stellvertretendes, der elften und zwölften Synode als Vollmitglied an. Löwer ist seit 2016 Mitglied des Kirchensynodalvorstandes.
Zur Synode
Die hessen-nassauische Kirchensynode hat aktuell 120 Sitze. Sie repräsentiert rund 1,5 Millionen Evangelische in einem Gebiet von Biedenkopf über die Rhein-Main-Region einschließlich Mainz bis nach Neckarsteinach. Eine Legislatur des mit einem kirchlichen Parlament vergleichbaren Gremiums dauert sechs Jahre. Die Synode gilt nach der Kirchenordnung als das „maßgebende Organ“ der EKHN. Sie erlässt Gesetze, besetzt durch Wahl die wichtigsten Leitungsämter und beschließt den Haushalt. Geleitet wird sie von einem fünfköpfigen Präsidium, dem Kirchensynodalvorstand. Den Vorsitz hat ein oder eine Präses. Traditionell wird das Ehrenamt in der evangelischen Kirche bewusst von keiner ordinierten Pfarrperson ausgeübt, sondern von einer Persönlichkeit aus der Breite der Gesellschaft.
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