Neuausstattung
Passend zur Moller-Kirche
Ev. Kirchengemeinde Schaafheim
10.01.2020
sru
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Von Eicke Meyer
Nach jahrelangen Überlegungen und Planungen ist jetzt ein Entwicklungsprozess zum Ende gekommen. In der evangelischen Kirche in Schaafheim hatte sich über die Jahrzehnte eine merkwürdige Sammlung an Einrichtungsgegenständen für den Altarbereich eingefunden. Ein schlichtes hölzernes Lesepult, ein mehr oder weniger kunstvoll gedrechselter Osterkerzenständer, große hölzerne Liedtafeln an den Stirnwänden aus unterschiedlichen Holzarten, ein schwerer steinerner Taufstein auf einem Rollbrett, der wegzuschieben war, wenn er bei Veranstaltungen im Weg stand, bronzene Kerzenständer mit Pseudo-Kerzen auf dem Altar – kurz, es passte nicht eins zum anderen. Und das in einer stilreinen „Mollerkirche“, die als „romanisches Projekt“ von dem Darmstädter Hofbaumeister Georg Moller entworfen worden war.
Beratung von extern
Einigen Gemeindemitgliedern gefiel dieses stilistische Durcheinander schon lange nicht mehr und so suchten sie nach einer Veränderung. Vor fast zehn Jahren starteten sie eine Initiative, die Einrichtung dem Stil der Kirche anzupassen. Nach Beratungen mit Pfarrer Dr. Markus Zink vom Referat Kunst und Kirche der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) wurden verschiedene Entwürfe angefertigt, unter anderem als Masterarbeit von einer Innenarchitektur-Studentin der Hochschule Darmstadt. Letztlich wurde Götz Bormuth aus Groß-Umstadt-Richen, Diplom-Restaurator und Schweißfachingenieur, mit der Realisierung seiner Entwürfe beauftragt.
Götz Bormuth hat persönliche Beziehungen zur Schaafheimer Kirche. In seiner kurzen Ansprache betonte er, dass er sich bei seinem Entwurf am neoromanischen Stil der Kirche orientiert habe. Sowohl beim Lesepult („Ambo“) wie auch beim Osterkerzenständer hat er die vorherrschenden Formen und Farben der Kirche aufgenommen. So bilden die Gegenstände mit der Architektur eine Einheit. Auch die hölzernen Tafeln für die Liedanzeige wurden entfernt und durch filigrane Schienen, in die die Ziffern gesteckt werden, ersetzt. „Am schönsten ist, wenn die Kirchenbesucher die Geräte gar nicht wahrnehmen – dann sind sie gelungen“, meinte Götz Bormuth als Resümee.
Der schwere Taufstein wurde aus der Kirche entfernt, Taufen werden zukünftig aus einer Taufschale durchgeführt. „Das ist die wahre lutherische Art“, meinte Dr. Markus Zink zu diesen Überlegungen.
Am Sonntag, 22. Dezember (4. Advent), wurde die neue Ausstattung der Gemeinde vorgestellt, die hoffentlich über Jahrzehnte die Kirche schmücken soll.
Die Kosten dafür wurden zum großen Teil aus Spenden von Privatpersonen, die anlässlich von runden Geburtstagen und anderer Jubiläen anstatt Geschenke dafür gesammelt hatten, bestritten. Aber auch das Referat Kunst und Kirche der Landeskirche hat einen erklecklichen Zuschuss geleistet.
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