Veranstaltungstipp
Online-Seminar: Von Sterbebegleitung bis Suizidhilfe
Sean Warren/istock.com
03.05.2021
vr
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Soll die Kirche in ihren Einrichtungen den „assistierten professionellen Suizid ermöglichen“, wie einige evangelische Theologinnen und Theologen fordern? Das diskutieren der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung und die Theologie-Professorin Isolde Karle in einem Webinar am 5. Mai um 16 Uhr via Videokonferenz-System Zoom. Eine Anmeldung ist erforderlich (siehe unten). Darüber hinaus stellt Maik Dietrich-Gibhardt, Vorstandssprecher der Hephata Diakonie, die Auswirkungen diese Entscheidung für Hephata, einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung, dar. Das Online-Seminar des Evangelischen Bunds schaut auch über die Landesgrenzen hinaus in andere Staaten, in denen Sterbehilfe bereits praktiziert wird, und setzt sich mit deren Erfahrungen auseinander. Die Veranstaltung soll die eigene Meinungsbildung unterstützen und offene Fragen und Positionen erörtern. Deshalb wird dem Austausch der Teilnehmenden und den Rückfragen an die Referierenden ausreichend viel Raum gegeben.
Zuletzt hatte sich der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung gefordert, dass sich die bevorstehenden gesetztlichen neuregelungen zum assistierten Suizids „daran orientieren, dass in erster Linie Menschen auch in schwierigen Situationen zum Leben ermutigt werden“. Seiner Ansicht nach solle sich die Ausgestaltung der Regelungen „am großen Ja Gottes zum Leben“ orientieren. Dies bedeute, „weder den Suizid moralisch zu verurteilen, noch Menschen paternalistisch zu bevormunden“. Es bedeute auch nicht, aus dem Blick zu verlieren, „dass es tragische Einzelfälle geben kann, in denen Menschen durch einen assistierten Suizids beim Sterben geholfen werden kann“.
Es sei auf jeden Fall erforderlich, zwischen dem Suizidwunsch in einem Sterbeprozess und in anderen Lebenssituation zu unterscheiden, sagte Jung in seinem aktuellen Bericht zur Lage in Kirche und Gesellschaft. Außerdem sei es nötig, alle Möglichkeiten der palliativen Begleitung zu stärken. Dies habe auch zur Konsequenz, dass der „assistierte Suizid kein Regelangebot in diakonischen Einrichtungen sein soll“. Jung: „Wer hierher kommt, sollte wissen: Hier wird alles für mich getan, um mich in allen Situationen gut zu begleiten. Und hier wird mir niemand den Suizid ungefragt als eine Option nahebringen.“ Zugleich müsse auch vermittelt werden, dass auch in tragischen Einzelfällen, in denen ein Mensch keinen anderen Ausweg als den Suizid sieht, niemand des Hauses verwiesen werde.
Anmeldungen erbittet der Evangelische Bund bis 4. Mai über das Anmeldeformular unter www.evangelisch-unterwegs.de/sterbebegleitung-suizidhilfe/
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