Dekanat Vorderer Odenwald

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    Aktueller Jahresbericht 2013

    Kirche mitten in der Welt und für die Menschen

    EKHNDer Jahresbericht der EKHN zeigt: Wer Kirchensteuer zahlt, finanziert damit auch Aufgaben und Angebote, die der Allgemeinheit zugute kommen

    Der Jahresbericht der EKHN zeigt solide Zahlen und eine konsequente Finanzplanung. Er macht auch deutlich: Wer Kirchensteuer zahlt, finanziert damit auch Aufgaben und Angebote, die der Allgemeinheit zugutekommen.

    Esther StoschPressekonferenz zum Jahresbericht 2013: (v.l.) Heinz Thomas Striegler, Volker Jung, Christa Kirschbaum, Volker Rahn.Pressekonferenz zum Jahresbericht 2013: (v.l.) Heinz Thomas Striegler, Volker Jung, Christa Kirschbaum, Volker Rahn.

    Frankfurt a.M. / Darmstadt, 27. August 2013. Auf die besondere Bedeutung der kirchlichen Arbeit für die gesamte Gesellschaft hat der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Dr. Volker Jung, am Dienstag in Frankfurt hingewiesen. Die evangelische Kirche verstehe sich als „Kirche mitten in der Welt und für die Menschen“, sagte er bei der Vorstellung des neuen Jahresberichts der EKHN. Er bezeichnete die evangelische Kirche dabei als „Netzwerk im Dienst der Menschen“, das in ihren Gemeinden und Einrichtungen aufgespannt werde. Es komme weit mehr Menschen zugute als nur den Kirchensteuerzahlern. So bleibe Kirche beispielsweise auch in Regionen präsent, aus denen sich andere längst zurückgezogen hätten. Jung: „Im ländlichen Raum, in dem Einzelhandel, Apotheken, Banken, Post und viele andere kaum mehr präsent sind, ist Kirche noch vor Ort: Nicht nur zu Weihnachten, mit Gottesdiensten und Glockengeläut, sondern auch mit Jugendtreffs und Altenarbeit, Beratungsstellen, sozialen Diensten und Kirchenchören.“ Er verwies auch auf das hohe ehrenamtliche Engagement. Den insgesamt 21.426 hauptamtlich Beschäftigten stünden über 68.000 Ehrenamtliche zur Seite. Ohne sie könne auch der große Einsatz für die Gesellschaft nicht geleistet werden.

    Engagement vom Dorf bis zum Ballungsgebiet

    Jung begründete dieses Engagement auch mit dem biblischen Gebot der Nächstenliebe: „Wir können nicht über das Heil der Menschen nachdenken, ohne uns für ihr Wohl einzusetzen.“ Für die Kirche bedeute das auch, dass sie sich an der politischen Diskussion über die großen gesellschaftlichen Themen beteiligen müsse. Es gehe dabei „nicht um Parteipolitik, sondern um die Wahrung der Interessen von betroffenen Menschen“, so Jung. Die EKHN engagiere sich deshalb dafür, dass Bewohner in Ballungsgebieten vor Umweltbelastungen wie Lärm geschützt werden. Sie helfe Menschen im ländlichen Raum, die sich angesichts des demografischen Wandels dafür einsetzen, die Situation in ihrem Dorf zum Positiven zu verändern. Sie unterstütze Jugendliche, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, wie sich die Situation in ärmeren Ländern verbessern lässt. Jung hob hervor, dass dies alles mit Partnern vor Ort und mit viel ehrenamtlichem Engagement geschehe. Jung: „Wir kooperieren dabei mit vielen anderen Engagierten in Staat und Gesellschaft. Dafür bin ich allen sehr dankbar. Aber wo nötig leisten wir auch energisch Widerstand – durch Verhandlungen im Hintergrund und, wenn es sein muss, auch öffentlich.“

    Wieder weniger Kirchenaustritte

    Kirchenpräsident Jung ging auch auf die neuen Kennzahlen der EKHN ein, die der Jahresbericht präsentiert. Ende 2012 hatte die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) demnach 1.685.681 Mitglieder, das sind 21.567 weniger als ein Jahr zuvor. 2012 wurden 12.594 Kinder getauft, fast genauso viele wie im Vorjahr (12.621). Mit 20.702 Mitgliedern wurden im Jahr 2012 ebenfalls fast genauso viele Mitglieder bestattet wie zuletzt (Vorjahr 20.722). Kirchenaustritte waren 10.220 zu verzeichnen, die damit erneut leicht rückläufig sind (Vorjahr: 10.545). Taufen und Aufnahmen von Erwachsenen sowie Wiedereintritte kamen im Berichtsjahr 3.481 Mal vor (Vorjahr: 4.188). Die Kircheneintrittszahlen sind nach vielen konstanten Jahren damit leicht gesunken und die EKHN wird sie nach Worten Jungs nun deutlicher in den Blick nehmen. Als Hauptgrund für den Mitgliederverlust gelte aber die demografische Entwicklung.

    Sparkurs konsequent fortsetzen

    Heinz Thomas Striegler, Finanzchef der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sowie Leiter der Kirchenverwaltung, hat bei der Vorstellung des Jahresberichtes am Dienstag dazu aufgerufen, den beschlossenen Sparkurs trotz der auf „den ersten Blick erfreulichen Entwicklung“ konsequent weiterzuverfolgen. Die hohen Kirchensteuereinnahmen aus dem Jahr 2012 – mit 452 Mio Euro die zweithöchsten überhaupt – ergäben ein irreführendes Bild von der tatsächlichen Einnahmesituation, so Striegler. Entscheidend bleibe die Kaufkraft des Geldes, die durch die Inflation zuletzt weiter abgenommen habe. Real lägen die Einnahmen des vergangenen Jahres auf dem Niveau von 2009. Striegler: „Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau ist weiterhin auf jeden Euro Kirchensteuer angewiesen.“

    Haushalten in guten Zeiten für schlechte Zeiten

    Striegler verwies vor allem auf die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland, deren Folgen auch die EKHN ab den 2020er Jahren „mit voller Wucht“ treffe. In weniger als zehn Jahren würden die geburtenstarken Jahrgänge der Mitglieder in den Ruhestand treten und nur noch Teile ihrer früheren Kirchensteuern aufbringen können. Aber auch die Gesamtzahl der Mitglieder werde abnehmen, weil in den geburtenschwachen Jahrgängen der letzten Jahrzehnte weit weniger Kinder getauft würden als in den Jahren zuvor. Striegler warnte: „In spätestens zehn Jahren werden die Einnahmen der EKHN dramatisch zurückgehen. Dafür müssen wir heute kluge Vorsorge treffen.“ Er warb deshalb für eine konsequente Fortsetzung des eingeschlagenen Sparkurses. „Spare in der Zeit, so hast du in der Not“, zitierte Striegler eine alte Volksweisheit. „Dies ist der Weg, für den sich die EKHN vor vielen Jahren entschieden hat und der uns zuversichtlich in die Zukunft schauen lässt“, so Striegler weiter.

    Zwei Drittel des Geldes fließt direkt in Gemeinden und Dekanate

    Insgesamt hat die EKHN nach Angaben Strieglers das Haushaltsjahr 2012 mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 589,8 Mio. Euro abgeschlossen (Vorjahr: 508,7 Mio. Euro). Der mit Abstand größte Teil der Einnahmen   452 Mio. Euro, das entspricht 76 Prozent   stammt aus der Kirchensteuer (Vorjahr: 424 Mio. Euro). Der Haushaltsüberschuss 2012 liegt mit 38,1 Mio. Euro deutlich über dem Wert des vergangenen Jahres (Vorjahr: 10,1 Millionen). Die Kirchensteuereinnahmen lagen gut 28 Mio. Euro höher als vorausberechnet. Zusätzlich erhielt die EKHN aus der internen Kirchensteuerverrechnung aller evangelischen Landeskirchen in Deutschland eine Rückzahlung in Höhe von 4,4 Mio. Euro. Das ergibt zusammen Mehreinnahmen in Höhe von 32,5 Mio. Und schließlich konnten auch wieder Erträge in Höhe von 4,5 Mio. Euro aus der Rücklage für die Erhaltung von Kirchenbauten (Kirchbaurücklage) vereinnahmt werden.

    Synode entscheidet über Großteil des Überschusses aus 2012

    Genau 11,3 Mio. Euro aus dem Überschuss sollen den Beschäftigten der EKHN zugute kommen, die auch mit ihrer Arbeit zu dem guten Finanzergebnis beigetragen haben. Die EKHN zahlt jedem der mehr als 21.000 Mitarbeitenden eine Zulage von 40 Prozent eines durchschnittlichen Monatseinkommens aus dem Vorjahr. 2 Mio. Euro sollen in eine zweckgebundene Rücklage zur Refinanzierung nicht eingeplanter Mehrausgaben im Haushaltsjahr 2013 eingestellt werden. Der Restbetrag wurde in Höhe von 24,8 Mio. Euro in eine besondere neue Rücklage „Haushaltsergebnis 2012“ überführt. Im November wird die Kirchensynode entscheiden, wie dieses Geld verwendet werden soll. Denkbar ist unter anderem eine Aufstockung der Versorgungsstiftung, aus der die Pensionen von Pfarreirinnen und Pfarrern sowie Kirchenbeamten und -beamtinnen bestritten wird. Ingesamt fließen rund zwei Drittel aller Ausgaben direkt in Gemeinden und Dekanate.

    Steigende Personalkosten und Rückzahlungsforderungen belasten 2013

    Im laufenden Jahr 2013 hat die EKHN in den ersten vier Monaten rund 3,4 Mio. Euro (etwa 2,5 Prozent) mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs an Kirchensteuern eingenommen. Auf der Ausgabenseite belasten aber die Lohnkosten. Besonders der Lohnabschluss mit 4,1 Prozent ab Januar 2013 und weiteren 3 Prozent ab September 2013 wird hier zu Buche schlagen. Rund 75 Prozent des EKHN-Haushalts sind Personalkosten. Deshalb wurde hier eine eigene Position „nicht eingeplante Mehrausgaben“ für den Haushalt 2013 vorgesehen. Zugleich sind in diesem Jahr bereits Rückzahlungsforderungen in zweistelliger Millionenhöhe wegen zuviel gezahlter Kirchensteuern aufgelaufen. Striegler hält deshalb für 2013 eine Bandbreite der Finanzentwicklung zwischen „leicht negativ bis leicht positiv“ für möglich. 

    Hintergrund Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

    Zur EKHN, deren Gebiet von Biedenkopf im Norden bis Neckarsteinach im Süden und von Schlitz im Osten bis Bingen im Westen reicht, gehören 1.168 Gemeinden, 47 Dekanate und sechs Propsteien. Etwa ein Drittel des Kirchengebiets liegt in Rheinland-Pfalz.

    Jahresbericht ist kostenlos erhältlich

    zum Download: 
    Jahresbericht der EKHN 2012/2013

    Der Jahresbericht ist online unter www.ekhn.de/jahresbericht einzusehen oder kann in gedruckter Form unter info@ekhn.de und telefonisch unter 06151/405-287 kostenlos bestellt werden. 

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