Dekanat Vorderer Odenwald

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    Obdachlosigkeit

    Kälte, Nässe, Ignoranz und zunehmende Gewalt machen Obdachlosen zu schaffen

    Bildquelle: Diakonie Hessen, Landesstift. Miteinand. in HessenAktion #WärmespendenDie Not wohnungsloser Menschen ist groß - die Schlafsäcke der Aktion #wärmespenden können für das Überleben in der Kälte sorgen

    Mit der Aktion #wärmespenden wurden in dieser Saison 140.000 Euro an Spendengeldern eingenommen, davon wurden winterfeste Schlafsäcke und weitere Soforthilfen für wohnungslose Menschen finanziert. Allerdings stellte Sozialmediziner Gerhard Trabert fest, dass Obdachlose neben extremen Wetterbedingungen auch mit zunehmender Gewalt konfrontiert sind. Auch die Ignoranz der Passanten macht ihnen zu schaffen, wie Stefan Gillich von der Diakonie Hessen berichtet.

    „Viele Obdachlose berichten mir, dass sie gar nicht mehr in den Schlafsack reingehen, sondern ihn nur benutzen, um sich zuzudecken. Denn die Gewalt ihnen gegenüber nimmt zu, dass sie geschlagen werden und auf sie uriniert wird. Um dann schnell fliehen zu können, legen sie sich schon gar nicht mehr in den Schlafsack rein. Dass sie so diffamiert werden, als die ‚Asozialen‘ und dann noch diese Gewalt erfahren, ist auch ein wichtiges Thema. Kälte, Gewalt, kein Wohnraum – Obdachlose sind Menschen, die besonders unter der Entwicklung in unserem Land leiden“, so schildert der Sozialmediziner Gerhard Trabert seine Erfahrungen aus seiner Arbeit mit Menschen, die auf der Straße leben.

    Die Initiatoren von #wärmespenden, Diakonie Hessen und Landesstiftung „Miteinander in Hessen“, hatten den Arzt aus Mainz zusammen mit #wärmespenden-Botschafterin Nia Künzer und weiteren Gästen zu einem Erfahrungsaustausch eingeladen. Moderiert wurde die Runde zum Saisonabschluss der Spendenaktion #wärmespenden von HIT RADIO FFH-Moderatorin Julia Nestle.

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    Soziale Ungleichheit verschärft sich

    „Die soziale Ungleichheit in Deutschland macht es nötig, dass wir mit vereinten Kräften auf die Situation von wohnungslosen Menschen aufmerksam machen“, betonte der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Hessen, Carsten Tag, im Rahmen der Gesprächsrunde. Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Auswirkungen auf das Leben der Menschen, u.a. durch den starken Anstieg der Energiepreise und der Lebenshaltungskosten, werden nach Einschätzung von Carsten Tag die soziale Ungleichheit und die Not vieler Menschen weiter verschärfen.

    Mehr Geld in Sozialbereich investieren, um Notlagen vorzubeugen

     „Letzten Endes geht es auch um die Frage, wie viel Geld sind wir bereit, in das Sozial- und Gesundheitssystem zu stecken. Aus Studien heraus wissen wir: Jeder Euro, den wir in den Sozialbereich investieren, macht sich mehrfach bezahlt, da Folgekosten nicht entstehen. Auch unabhängig von ethischen Gesichtspunkten ist es rein ökonomisch geboten, hier mehr zu investieren und mehr Kapital in die Hand zu nehmen. Am Ende bedarf es auch der Hauptamtlichen sowie eines ausgebauten Beratungsstellensystems: Hier sind wir aktuell auf Kante genäht und benötigen dringend Unterstützung, um dazu beizutragen, nicht nur die Symptome zu lindern, sondern auch von vornherein zu verhindern, dass Menschen in solche Notlagen geraten“, sagte Carsten Tag in Offenbach.

    Härten des Überlebens unter freiem Himmel

    Die ehemalige Fußballnationalspielerin Nia Künzer hatte über ihr Engagement als Botschafterin für #wärmespenden auch Gelegenheit direkt mit wohnungslosen Menschen in Kontakt zu treten. Während des Gesprächs zeigte sie sich nun besonders beeindruckt von der Begegnung Anfang Februar mit einer Frau, die bis vor kurzem noch auf der Straße bzw. in einem Gebüsch gelebt hatte und die jetzt in einem kleinen Wohncontainer untergebracht wurde. „Es war sehr nass-kalt an diesem Tag, von daher ist es nicht vorstellbar für mich, draußen zu übernachten, zu überleben. Ich könnte mir vorstellen, dass es für alle sehr schwierig ist, draußen zu überleben, aber natürlich als Frau noch mal schwieriger, da die Angst vor Übergriffen und Gewalt eine größere Rolle spielt“, sagte Künzer.

    #wärmespenden ist ein großer Erfolg

    In einer Zeit, in der es nichts anderes als schlechte Nachrichten zu geben scheint, setzt #wärmespenden ein positives Zeichen. Die Spenden von über 800 Menschen haben erneut zu einem guten Ergebnis geführt. Mit 140.000 Euro ist eine Punktlandung auf dem Vorjahresergebnis gelungen. #wärmespenden hat in den Wintermonaten erneut an vielen Orten in Hessen geholfen und Soforthilfe geleistet. Die Aktion sorgt vor allem dafür, dass Menschen, die auf der Straße leben und denen es am Nötigsten fehlt, nicht erfrieren. Dabei können sich die Initiatoren auf eine große Resonanz und Solidarität in Hessen verlassen. Die Aktion fand bereits zum vierten Mal statt.

    Nicht wegschauen, sondern im Notfall erste Hilfe leisten 

    „Die starke Resonanz auf #wärmespenden verdeutlicht, dass den Hessinnen und Hessen das Schicksal wohnungsloser Menschen nicht gleichgültig ist“, betonte der Geschäftsführende Vorstand der Landesstiftung „Miteinander in Hessen“, Heinz Zielinski.  „Dank der großen Unterstützung konnten wir Menschen, die auf der Straße leben, unkompliziert helfen und damit das Miteinander in Hessen stärken. Trotz eigener Sorgen und Nöte, die die Menschen in Zeiten von Krieg und Corona belasten, haben die Hessinnen und Hessen den Obdachlosen zur Seite gestanden. Dafür danken wir allen von Herzen.“

    Das Allerschlimmste ist Menschen zu ignorieren

    Auf die Frage, wie wir alle im Alltag wohnungslosen Menschen das Leben erleichtern könnten, rät Stefan Gillich, Leiter der Spendenaktion #wärmespenden und bei der Diakonie Hessen zuständig für Wohnungsnotfallhilfe: „Von ganz vielen Betroffenen habe ich die Rückmeldung bekommen, dass es für sie das Schlimmste ist, da zu sitzen und von allen Passanten ignoriert zu werden. Wenn ich nicht anders kann oder will, sollte das Mindeste ein freundliches ‚Guten Tag‘ sein. Ich glaube diese Ignoranz ist das Schwierigste“, so Gillich.

    Privatspenden bis 500 Euro werden verdoppelt

    Die Not wird von Jahr zu Jahr größer, und Corona verschärft die Situation zusätzlich. Das Leben auf der Straße hinterlässt seine Spuren. Die meisten wohnungslosen Menschen sind durch Vorerkrankungen geschwächt und besonders anfällig für Infektionen. Diese Not gilt es zu mildern. Das Prinzip der Aktion #wärmespenden ist denkbar einfach: Jede Privatspende bis 500 Euro wird von Firmen und Stiftungen im Rahmen eines so genannten Matching Fund verdoppelt. Von den Geldern werden winterfeste Schlafsäcke und weitere Soforthilfen wie Isomatten, Gaskocher oder Zelte für Menschen finanziert, die auf der Straße leben.

    Gemeinsam stark: Engagierte Bürger*innen, Prominente und Firmen

    Für ihr Anliegen hatten die Initiatoren auch in der Saison 2021/22 prominente Unterstützung an ihrer Seite, neben Werbevermarkter Ströer, Energieversorger Mainova und dem Medienpartner HIT RADIO FFH machten sich die Schriftstellerin Nele Neuhaus, die FFH-Moderatorin Julia Nestle, der Fußball-Nationalspieler Emre Can und der Musikproduzent Moses Pelham als Botschafter*in für #wärmespenden stark. Für die Werbeaktivitäten werden keine Spendengelder aufgewendet; alle Gelder fließen zu 100 Prozent in die Finanzierung der Soforthilfen.

    Aktionsseite #Wärmespenden

    Hilfe bei Obdachlosigkeit

     

     

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