Dekanat Vorderer Odenwald

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    Austausch-Projekt mit Ägypten

    Junge Ägypter staunen über deutsche Ordnung, Deutsche über aktive Ägypter

    Erika von BassewitzÄgypter im Kloster EberbachÄgypter und Deutsche im Kloster Eberbach

    Junge Christen, eine Minderheit im islamisch geprägten Ägypten, treffen auf Jugendliche eines Landes, dessen Kultur seit Jahrhunderten christlich geprägt ist. Junge Ägypter, für die der christliche Glaube und die Zusammengehörigkeit der Kirchengemeinde die identitätsstiftenden Merkmale schlechthin darstellen, begegnen jungen Deutschen, für die Christ sein einen geringen Raum im Leben einnimmt.

    Erika von BassewitzÄgypter im Kloster EberbachDen jungen Ägyptern gefällt Deutschland

    14 Jugendliche aus Ägypten reisen derzeit mit zwanzig Jugendlichen aus dem Dekanat Dreieich durch Deutschland: Von Kloster Eberbach und Rüdesheim geht es in zehn Tagen über München bis zur Zugspitze. Von Anfang an sind alle jungen Ägypter von einer Sache begeistert: der Ordnung, den vielen Regeln und dem Autoverkehr. „Hier gibt es viele Regeln, Ampeln und Zebrastreifen auf den Straßen“, das schätzt der 16-jährigen Amr Mohamed aus Kairo. Und die 17-jährige Jolie Nabil sagt: „Mir gefällt am besten, dass die Straßen so sauber sind.“

    Frauen müssen sich bedecken

    Sie trägt ein bauchfreies Top und kurze Shorts, wie sie auch bei Deutschen beliebt sind. So würde sie in Ägypten nicht auf die Straße gehen. „ Da muss ich alles bedecken", sagt sie. In dem muslimisch geprägten Land sind auch junge Christinnen weniger frei bei der Kleiderwahl als Deutsche. Das bestätigt der Langener Pfarrer Dr. Tharwat Kades, der selbst aus Ägypten stammt: „In Ägypten können die jungen Mädchen vielleicht am Strand so angezogen sein wie hier, aber auch dann werden sie noch kritisiert.“ Ihm ist es wichtig, dass die Jugendlichen lernen, welche Freiheiten es in Deutschland gibt und wie die anderen leben.

    Die nächste Ägyptenreise ist für Ostern 2015 geplant

    1982 hat er den ersten Austausch zwischen deutschen und ägyptischen Jugendlichen organisiert, seit zwanzig Jahren veranstaltet er die Reisen regelmäßig. Mittlerweile haben 18 Jugendbegegnungen stattgefunden: acht in Ägypten und zehn im Dekanat Dreieich, insgesamt haben mehr als 600 Jugendliche daran teilgenommen. Die nächste Reise nach Ägypten soll an Ostern 2015 stattfinden. Wenn es die politische Situation zulässt. 

    „Ampeln sind eher Dekoration“

    Normalerweise reisen die Deutschen alle zwei Jahre nach Ägypten, aber aufgrund der politischen Lage wurde die Fahrt 2012 ausgesetzt. Die 22-jährige Saskia Hoffmann war schon 2010 in Ägypten und hat dann drei Mal einen Gast aufgenommen. „Es ist schon ein krasser Kulturunterschied“, sagt sie. „Die Straßen sind voller, die Menschen viel aktiver und auch der Straßenverkehr ist anders. Auf zwei Spuren kann man auch zu viert fahren, und die Ampeln sind eher Dekoration.“

    Die Kirche spielt eine zentrale Rolle

    Die Kirche spiele eine andere Rolle im Leben der Menschen, berichtet sie. „Die Kirche ist ein zentraler Treffpunkt, man trifft sich da auch mit Freunden.“ Auch Jolie Nabil aus Kairo lebt ihre Religion bewusst, geht jeden Freitag und Sonntag in die Kirche. „Ich würde nicht sagen, dass sie uns hassen, aber es gibt schon viele Morde, weil jemand Christ ist“, erzählt sie. In Deutschland seien viele nur dem Namen nach Christen. Die Ägypter leben ihre Religion bewusster, berichtet auch der Gemeindepädagoge Joachim Reinhard, der die Fahrten seit zwanzig Jahren mit betreut. „Die Deutschen können lernen, sprachfähig in Bezug auf ihre Religion zu werden. Sie werden gefragt, warum die Kirchen hier nicht voll sind und wie oft sie beten. Darauf müssen sie antworten.“

    Zum Video „Junge Ägypter lernen in Deutschland Demokratie kennen“ auf Youtube

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