Kopftuchdebatte
Interkulturelle Kompetenz statt Verbot
Zurijeta/istockphoto.com
17.05.2019
pwb
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Volker Rahn, Pressesprecher der EKHN und das Zentrum Oekumene der EKKW und EKHN äußern sich zu dem umstrittenen Thema: „Mädchen mit Kopftüchern an Grundschulen sind in der Tat ein sensibles Problem. Es kann zunächst generell nicht ausgeschlossen werden, dass Druck seitens der eigenen Familie dahintersteht, das Tuch zu tragen. Gleichzeitig ist ein grundsätzliches Verbot aber der falsche Weg. Zunächst gilt in Deutschland die Religionsfreiheit. Menschen dürfen und sollen sich der Verfassung nach religiös ausdrücken können. Dazu gibt es auch eindeutige Urteile vom Bundesverfassungsgericht. Ein Verbot von Kopftüchern suggeriert zugleich eine Lösung, die keine für die Kinder und auch keine für ein gutes Zusammenleben ist. Es vermeidet nämlich die die Auseinandersetzung und den Kontakt mit Eltern anderer Herkunft. Viel wichtiger wäre es, die interkulturelle Kompetenz an Schulen zwischen Kindern und im Lehrpersonal weiter zu stärken. Das ist mühsamer und aufwändiger, aber der richtige Weg.”
Interkulturelle und interrelilgiöse Kompetenz
In interreligiösen Fragen qualifizierte Lehrer und Lehrerinnen sind wichtig. Hierzu leistet die EKHN über das Religionspädagogische Institut und Zentrum Oekumene in Form von Fortbildungen einen wichtigen Beitrag. Das gleiche gilt auch für weitere Berufsgruppen im pädagogischen Bereich wie etwa Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter. Sie könnten mit einer besonderen interreligiösen und interkulturellen Kompetenz zusätzlich an Schulen angestellt werden. So können Herausforderungen im Leben der Kinder pädagogisch angegangen und nicht durch gesetzliche Verbote scheinbar gelöst werden.
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