Ihr Ziel war es, Menschen Hoffnung und Perspektive zu schenken
Schulpfarrerin Rau-Alpermann im Alter von 60 Jahren verstorben
D.Alpermann
01.09.2021
h_wiegers
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Das Dekanat Ingelheim-Oppenheim trauert um seine langjährige Schulpfarrerin Bettina Rau-Alpermann. Die Theologin starb im Alter von erst 60 Jahren. Sie arbeitete seit 2010 als Pfarrerin und Seelsorgerin im hauptamtlichen Schuldienst am Gymnasium in Nieder-Olm. Sie verstand sich nicht nur als Lehrerin, sondern auch als Pfarrerin für die Schulgemeinschaft. Ihr großes Engagement für interkulturelle und generationenübergreifende Projekte wie „Erzähltes Leben“ und „Engel der Kulturen“ fand über die Schule hinaus große Resonanz.
Schon während ihres Vikariats in Frankenthal in der Pfalz hat sich Frau Rau-Alpermann mit Religionspädagogik beschäftigt und Unterrichtserfahrung in verschiedenen Schulformen gesammelt. Gegen Ende ihrer Ausbildung hat sie in einer Hauptschule unterrichtet und in der Erziehungsberatung gearbeitet, später am Gauß-Gymnasium in Worms.
Nach der Ordination in Guntersblum schlossen sich zunächst einige Jahre der Arbeit als Gemeindepfarrerin in verschiedenen rheinhessischen Gemeinden an, bevor sich Frau Rau-Alpermann aus familiären Gründen beurlauben ließ.
Erstmals im Schuljahr 2009/10 hat sie am Gymnasium in Nieder-Olm Religionsunterricht erteilt. Dieser nebenamtliche Unterrichtsauftrag bildete den Einstieg in das neue und doch für sie wiederum gar nicht so neue Aufgabenfeld.
Mit dem Schuljahr 2010/11 hat die Kirchenleitung Frau Rau-Alpermann einen halben Dienstauftrag zur hauptamtlichen Erteilung von ev. Religionsunterricht am Gymnasium in Nieder-Olm erteilt (der später noch einmal leicht aufgestockt wurde). Dieser wurde ein Jahr später durch den Dienstauftrag für Schulseelsorge an derselben Schule ergänzt. Somit konnte der Wunsch von Frau Rau-Alpermann erfüllt werden, nicht nur als Pfarrerin zu unterrichten, sondern auch als Seelsorgerin für die Schulgemeinschaft da sein zu können.
Aus ihrer umtriebigen und engagierten Arbeit an der Schule und für die Schulgemeinschaft ließen sich viele Beispiele nennen. Da waren nicht nur die Abiturgottesdienste, sondern auch die Andachten am Vorabend des schriftlichen Abiturs, die auf ein großes Echo im Schulleben gestoßen sind, von der seelsorgerlichen Beratung und den unzähligen Einzelgesprächen mit Schülerinnen und Schülern gar nicht zu reden. Da gilt es natürlich die herausfordernde Arbeit im Krisenteam der Schule zu nennen.
Was ihre Person unter anderem ausgezeichnet hat, war, der Blick in die Weite, über den Tellerrand der scheinbaren Grenzen des jeweiligen Arbeitsfeldes hinaus. Es war ihr nicht zuletzt auch ein theologisches Anliegen, nicht nur den eigenen Horizont, sondern auch den Horizont ihrer Schülerinnen und Schüler, überhaupt aller Menschen, mit denen sie lebte und arbeitete, zu erweitern und Menschen eine Hoffnung zu schenken aus der Perspektive des Glaubens.
Das Gymnasium in Nieder-Olm plant eine eigene Trauerfeier für Pfarrerin Rau-Alpermann am Dienstag, den 7.9., um 17 Uhr.
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