Dekanat Vorderer Odenwald

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    Kirchenpräsident Jung besucht Hufeland-Haus in Frankfurt

    „Hochbetagte, Behinderte und Kranke an der Gesellschaft möglichst gut teilhaben lassen“

    Es sei zwar eine „erfreuliche Tendenz“, dass immer mehr Menschen zuhause gepflegt würden.

    Die häusliche Pflege sei aber zugleich eine besondere Herausforderung und oft große Belastung für die Pflegenden. Darauf hat Kirchenpräsident Dr. Volker Jung am 18. August 2010 bei einem Besuch im Hufeland-Haus in Frankfurt hingewiesen. Jung sagte, auch die Gemeinden seien gefordert, die Angehörigen, meist Frauen, mit Netzwerken und Hilfen noch mehr zu unterstützen. Als bedenkliche Tendenz wertete Jung, dass immer häufiger Hochbetagte, Behinderte und Kranke in einer Einrichtung zusammen kämen. Auch wenn sie wie im Hufeland-Haus vorbildlich betreut würden, berge dies die Gefahr der Ausgrenzung. Pflegeinrichtungen dürften nicht zu quasi geschlossenen Anstalten werden. Aus dem biblischen Menschenbild und der Verpflichtung zur Nächstenliebe erwachse der Anspruch, diese Menschen an der Gesellschaft möglichst gut teilhaben zu lassen. Das Hufeland-Haus bezeichnete Jung als „Vorreiter für die Verbindung von ambulanten und stationären Pflegeangeboten, die den Bedürfnissen der Patienten angemessen sind“.

    Bei seinem Besuchs informierte sich Jung über die Arbeit im Hufeland-Haus, einer diakonischen Einrichtung im Frankfurter Stadtteil Seckbach mit vielfältigen Leistungsbereichen der Altenhilfe und Pflege. Der Besuch kam auf Einladung des Trägers, des Evangelischen Vereins für Innere Mission in Frankfurt zustande und wurde von Pfarrer Friedhelm Menzel aus dem Referat Altenhilfe im Diakonischen Werk in Hessen und Nassau begleitet

    Erste Tagespflege

    Zusammen mit Vertretern des Hauses besichtigte Jung die Tagespflege, die als erste Einrichtung dieser Art 1973 in Betrieb genommen wurde, einen Wohnbereich des Altenpflegeheims, den neuen geschützten Garten für Menschen mit Demenz, den Wohnbereich für jüngere Menschen mit Behinderung und das Seniorenrestaurant in der Cafeteria, in dem Bewohner, Mitarbeitende und zahlreiche Gäste aus den umliegenden Stadtteilen sich täglich zum Mittagessen einfinden.

    Fester Bestandteil des Stadtteils

    Der Geschäftsführer des Hufeland-Hauses Markus Förner stellte dar, dass er das Hufeland-Haus als festen Bestandteil im Stadtteil und für viele soziale Probleme zuständig sieht. Größte Herausforderung sei es, die vielen Angebote miteinander zu vernetzen und so auch für Menschen in komplexen Problemlagen stets ein passgenaues Angebot entwickeln zu können. Jung zeigte sich beeindruckt von dem breiten Spektrum der Angebote und von deren Integration. Unter anderem gefiel ihm die Idee des „Eintracht Frankfurt Fanclub Hufeland-Haus“, denn im Fanclub sind Bewohner, Mitarbeitende, Angehörige und Ehrenamtliche gleichermaßen vertreten.

    Der Geschäftsführer der Inneren Mission Pfarrer Karsten H. Petersen machte den Kirchenpräsidenten darauf aufmerksam, dass die Seelsorge in den Altenheimen unterrepräsentiert sei. Dabei sei die Seelsorge ein zentrales Merkmal diakonischer Einrichtungen. Jung zeigte Verständnis für das Anliegen. Er betonte die Chancen von Ehrenamtlichen, die vielfach auch in Kirchengemeinden zu finden seien.

    Attraktiv auch nach dem Zivildienst

    Als weitere Aufgabe sahen es alle Teilnehmer an, angesichts des möglichen Wegfalls des Zivildienstes die Freiwilligendienste zu stärken. Insbesondere die diakonischen Einrichtungen müssten attraktive Angebote für junge Menschen gestalten. Dies sei auch wichtig, um Auszubildende für den Pflegeberuf zu gewinnen, da sich viele junge Leute nach ihrem Dienst für eine Ausbildung in diesen Bereich entschieden.

    Der Kirchenpräsident und die Vertreter der Inneren Mission werteten den Besuch als ein wichtiges Signal für die Bedeutung einer guten Zusammenarbeit zwischen Diakonie und Kirche.

    Das Hufeland-Haus ist eine mehrgliedrige Einrichtung des Evangelischen Vereins für Innere Mission, Frankfurt am Main. Es existiert seit 1964. Neben dem Altenpflegeheim (132 Plätze, davon 10 Kurzzeitpflege) und dem Wohnbereich für jüngere Menschen mit Behinderung (27 Plätze, - seit 2004) unterhält es auch eine Tagespflege (35 Plätze) mit zwei konzeptionellen Schwerpunkten (Betreuung von Menschen mit und ohne Demenz), einen ambulanten Pflegedienst und Mobile Dienste (ca. 70 Kunden), Betreutes Wohnen (35 Wohnungen), Essen auf Rädern (70 Kunden), die Beratungs- und Vermittlungsstelle, eine Kindertagesstätte (36 Plätze für Kinder von 18 Monaten bis 6 Jahren) sowie eine Altenpflegeschule mit zwei Kursen in der Altenpflegeausbildung und einem Kurs Altenpflegehilfeausbildung jährlich.


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