Betriebsbesuch
Heizen und Kühlen – wie geht das?
Annette Claar-KrehFrenger Systemen BV in Heubach gab in der Reihe „Wir machen Türen auf“ Einblicke in die Kühl- und Heiztechnik.24.05.2024 sru Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Ganz klar: Es ist eine Kostenfrage, wie große Hallen, Kindertagesstätten, Sporthallen, Kliniken, Bürokomplexe oder gar historische Gebäude wie Kirchen und Museen zukünftig geheizt oder auch gekühlt werden. Aber der Klimawandel fordert die öffentliche Hand nicht nur heraus, was Kosten betrifft, sondern es geht auch um die Vorsorge und Planung für die Art der Energie, um Hitzeschutz und Geräuschemission. Nicht-Investition kostet schließlich auch.
Das System von Deckenstrahlheizungen, kombiniert mit Akustikdämmung und integriertem Lichtkonzept überraschte eine Delegation bei einem Betriebsbesuch, der von den Evangelischen Dekanaten in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung unter dem Motto „Wir machen Türen auf – Energiewende“ organisiert wurde.
Entwicklung von innen nach außen
Und doch ist das Konzept der Firma Frenger Systemen BV schon 70 Jahre alt – und wurde stetig weiter entwickelt. Vorgestellt hat der Geschäftsführer Dr. Klaus Menge unter anderem ein Projekt, das einer Kommune in Nordhessen eine Energieersparnis von nahezu 60 Prozent eingebracht hat. Dabei beraten er und seine 14 Vertriebsingenieure im Vorfeld die Interessenten und fragen wichtige Komponenten ab: Wie ist das Gebäude konzipiert? Was passiert darin? Was wird gebraucht? Denn die Nutzung ist entscheidend: „Wir entwickeln das Heiz- und Kühlsystem gerne von innen nach außen“, so Hans-Jürgen Gutjer, der Kundenschulungen anbietet.
Der Klimawandel und die Energiewende ist das Grund-Thema der Besuchergruppe, denn es geht nicht nur ums Heizen, sondern auch ums Kühlen. Dies gerät gerade im Bereich Gesundheit und Sport immer stärker in den Fokus. Mit dem Frenger-System ist beides möglich, denn die Deckenkonstruktion funktioniert mit Wasser. Warmes Wasser für das Heizen wird über erneuerbare Energien im Niedrigtemperaturbereich mit rund 35 Grad erzeugt, kühle Wassertemperaturen können über Saug- und Schluckbrunnen oder, wie im Frenger-Gebäude, über Geothermie bereitgestellt werden. Das macht es interessant für Gebäude, die speziell auf vulnerable Personen ausgerichtet sind – wie Kliniken, Seniorenheime und Kitas. Spannend ist auch die Kombination der Systeme mit integrierter, energiesparender Beleuchtung und Akustik.
Frenger ist eine Plus-Energiefabrik
Frenger setzt das System im eigenen Werk um: Die Energie für das Heiz- und Kühlsystem kommt bei dem als Plusenergiefabrik ausgezeichneten Frenger-Werk über Wasser-Wasser-Wärmepumpen oder als Redundanz auch durch Hackschnitzel aus Paletten und dem familieneigenen Wald. Energie für die Maschinen und Büros wird über eine starke Photovoltaikanlage erzeugt. So wird schon seit dem Bau des Gebäudes vor nunmehr 13 Jahren auf erneuerbare Energie gesetzt und fossilen Brennstoffen eine Absage erteilt. Rund 100 Mitarbeitende sind in der Fertigung und Montage tätig. Der Betrieb ist Ausbildungsbetrieb in unterschiedlichen Arbeitsgebieten. Und eines ist klar: Das mittelständige Unternehmen in Heubach ist Teil der Energiewende. Annette Claar-Kreh
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