Dekanat Vorderer Odenwald

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    Flüchtlinge

    Griechisches Flüchtlingscamp PIKPA vor dem Aus?

    bbiewDas Schild steht im Eingansbereich zum Camp PIKPA

    Die Ausstellung „Flüchtlinge in der Warteschlange“, die derzeit im Heppenheimer Haus der Kirche gezeigt wird, beleuchtet auch die Lage in dem Flüchtlingscamp PIKPA auf der griechischen Insel Lesbos. Dieses Lager ist zum Entsetzen griechischer und internationaler Freiwilliger jetzt von Schließung bedroht.

    bbiew"Alle gemeinsam" lautet das Motto im Camp PIKPA - eindrucksvoll demonstriert von einem griechischen Freiwilligen.

    Die Regierung der Region Nord-Ägäis kündigte an, PIKPA aus gesundheitlichen Gründen zu schließen. Grundlage dafür ist ein Bericht des Hygiene-Instituts, der von überfüllten Wohnräumen und Mängeln im Küchenbereich spricht. Bei dem Camp handelt es sich um ein selbst organisiertes Flüchtlingslager. Es wurde 2012 von Lesvos Solidarity – ein Zusammenschluss von Flüchtlingsinitiativen – auf einem nicht mehr genutzten Freizeit- und Feriengelände eingerichtet. Dort leben die Schutzbedürftigsten unter den Flüchtlingen – Menschen mit Behinderung, Schwangere und allein reisende Frauen.

    Ausgezeichnete Freiwillige

    Lesvos Solidarity weist die Vorwürfe zurück. Das Leck in einem Wassertank für die Waschmaschinen sei längst repariert und die Mängel in der Küche, in der Flüchtlinge ihr eigenes Essen kochen können, beseitigt worden. Die Bemühungen, PIKPA zu einem Beispiel der Solidarität zu machen und Geflüchteten, eine menschenwürdiges Leben zu ermöglichen, seien international anerkannt und gewürdigt worden.

    So wurde die Griechin Efi Latsoudi, die das Camp mit anderen Freiwilligen gründete, 2016 für ihr Engagement mit dem Nansen Refugee Award des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) ausgezeichnet. Im gleichen Jahr sprach sie auf der Tagung der Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN)  ein Grußwort. Die EKHN und die evangelischen Landeskirchen Rheinland und Westfalen unterstützen Projekte von Lesvos Solidarity auch finanziell.

    „Orte der Solidarität und Räume des würdigen Schutzes wichtiger denn je“

    Lesvos Solidarity kritisiert zum einen den Zeitpunkt der Untersuchung des Hygiene-Instituts. Das Camp PIKPA wurde zu dem Zeitpunkt unter die Lupe genommen, als es in Moria, der Registrierungszentrale der EU und dem mit Abstand größten Lager auf Lesbos, Ausschreitungen gegeben habe. 1000 kurdische Flüchtlinge hätten daraufhin Moria verlassen. 350 seien vorübergehend im Camp PIKPA unter gekommen. Das Lager sei für kurze Zeit überbelegt gewesen. Dort leben sonst rund 100 Geflüchtete.

    Zum anderen wirft Lesvos Solidarity den Behörden vor, mit zweierlei Maß zu messen. Die permanente drangvolle Enge und die immer wieder bemängelten hygienischen Zustände im Lager Moria würden ignoriert. In ihrer Erklärung zur angedrohten Schließung fragt Lesvos Solidarity: „Welche Art von Untersuchungen hat das Hygiene-Institut am Moria-Hotspot durchgeführt und welche Maßnahmen wurden von den zuständigen Behörden und der Region ergriffen?“ In dem  bewachten Lager Moria leben Flüchtlinge hinter Mauern und Stacheldraht. PIKPA ist dagegen ein offenes Lager. 

    Für den Erhalt des Camps PIKPA wurde eine Petition auf den Weg gebracht. Lesvos Solidarity bittet international um Unterstützung und betont: „Heutzutage sind Orte der Solidarität und Räume des würdigen Schutzes wichtiger denn je.“

    Die Petition finden Sie hier

    Weitere Informationen auf der Homepage von Lesvos Solidarity hier (englisch)

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