Dekanat Vorderer Odenwald

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    Herbstsynode

    „Eine gute Gemeinschaft“

    sru/DekanatDie Herbstsynode des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald fand in der Gutenberghalle in Dieburg statt - mit viel Abstand und Raum.

    Kirche meets Schule: Für die letzte Tagung der Synode in dieser Legislaturperiode hatte sich das Evangelische Dekanat Vorderer Odenwald einen besonderen Ort ausgesucht – Synodale und Gäste kamen in der Gutenberghalle auf dem Dieburger Schulcampus zusammen.

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    „Selig sind, die Frieden stiften“ – mit diesem Wort aus Matthäus 5, 9 beziehe Gott eindeutig Partei, sagte Hubertus Naumann, Schulpfarrer an der Landrat-Gruber-Schule (LGS), in der Andacht, die er zusammen mit Schülerinnen und Schülern der LGS, seiner Kollegin Elisa Schneider und Dekanatskantorin Eva Wolf gestaltete und die vor allem den bevorstehenden Volkstrauertag, der der Kriegstoten gedenkt, und das Leben der Künstlerin Käthe Kollwitz in den Blick nahm.

    Bewegung bei den Pfarrstellen
    „Das höchste Gesetz der Eintracht unter Christen ist ein dreifaches: in allem Notwendigen ganz und gar Einigkeit halten, in den weniger notwendigen Stücken Freiheit gewähren, in allen Stücken gegenüber jedermann Liebe walten lassen.“ Dieses Zitat des Philosophen, Pädagogen und evangelischem Theologen Johann Amos Comenius (1592-1670) war Dekan Joachim Meyer in seinem Bericht besonders wichtig, denn Amos sei „ein Mann der Brücken“ gewesen. Er habe Brücken gebaut zwischen Kirche und Schule und habe zu seiner Zeit revolutionäre Dinge gefordert – dass Kinder aller Stände die Schule besuchen dürfen und Mädchen und Jungen eine Ausbildung erhalten. Es sei auch Aufgabe des Dekanats Brücken zu bauen, zum Beispiel bei der Nachwuchsgewinnung oder zwischen den Kirchengemeinden.

    Was die Pfarrstellen anbelangt, so wies Meyer darauf hin, dass Pfarrer Yannik Schnitzspahn am 27. Juni in der Kirchengemeinde Neunkirchen ordiniert worden sei. Seit 1. Oktober arbeite Andreas Leipold voraussichtlich bis zu seinem Ruhestand im Frühjahr 2023 als Pfarrer im Nachbarschaftsbereich Groß-Umstadt in der Vakanzvertretung in Semd und vom 1. Januar 2022 an als Unterstützer in Wiebelsbach. In Dieburg sei eine Pfarrstelle offen, da Pfarrer Dieter Schmidt sich eine Auszeit genommen habe; hier helfe Pfarrerin Gabriele Heckmann-Fuchs (Groß-Bieberau) aus.

    Erfolgsmodell GüT
    Die stellvertretende Dekanin Evelyn Bachler (Heubach) erläuterte die Situation der Gemeindeübergreifenden Trägerschaft der Kindertagesstätten (GüT). „Wir wachsen nach innen und nach außen.“ So habe der Kirchenvorstand in Richen sich entschlossen, der GüT zum 1. Januar 2023 beizutreten, zudem gebe es etliche Gruppenerweiterungen in den Kitas – in Klein-Umstadt, Fränkisch-Crumbach und Wiebelsbach, in Heubach solle es künftig eine Waldgruppe geben. Unter dem Dach der GüT seien mittlerweile 15 Kitas und 360 Mitarbeitende sowie rund 1300 Kita-Plätze. Der Haushalt umfasse circa 15 Millionen Euro. „Die GüT ist ein absolutes Erfolgsmodell“, sagte Evelyn Bachler. Dies bestätigte auch Matthias Kessler, Leiter der Regionalverwaltung Starkenburg-Ost: Die GüT sei evaluiert und habe sich deutlich professionalisiert und entlaste die Ehrenamtlichen. Die bekannteste Mitarbeiterin des Dekanats Vorderer Odenwald sei die stellvertretende Leiterin der Kita in Niedernhausen, Laura Plößer, so Bachler. Denn sie steht derzeit bei „The Voice of Germany“ auf der Bühne.

    Hauptthema Haushalt
    Das Hauptthema der Tagung waren die Haushalte 2021 und 2022, die Willi Delp, im Dekanatssynodalvorstand zuständig für die Finanzen, anschaulich erläuterte. Der Haushaltsplan 2021 legte nochmal deutlich zu, nämlich 30 Prozent, was mit dem Beitritt der Kitas in Schaafheim und Niedernhausen  zu tun hat. Das Haushaltsvolumen umfasse nun für 2021 und 2022 jeweils mehr als 17 Millionen Euro – rund 15 Millionen Euro entfallen auf die Kitas, etwas über zwei Millionen Euro aufs Dekanat. Doch die rückläufigen Mitgliederzahlen machten sich zunehmend bemerkbar: Von 2015 bis 2022 hätten sich die Mitgliederzahlen von 60.000 auf 52.000 reduziert. Allerdings habe dies bis jetzt nicht dazu geführt, dass die Arbeit eingeschränkt worden wäre. Aber, so Willi Delp: „Wie lange das so bleiben wird, kann ich Ihnen nicht sagen.“

    Einstimmig nahmen die Synodalen die Haushalte an. Einstimmig stimmten sie auch dafür, die Partnerschaftskollekte 2022 der Partnerschaft der Moravian Church in Südafrika zur Verfügung zu stellen. Ökumenepfarrerin Margit Binz hatte zuvor darum geworben und darauf hingewiesen, wie viel schwerer Südafrika von der Pandemie betroffen sei und dass viele junge Leute in Südafrika von Arbeitslosigkeit betroffen seien. „Es ist etwas Wichtiges und Wertvolles, eine solche Partnerschaft zu haben.“

    Antrag zu „ekhn2030“ verabschiedet
    Der Zukunftsprozess „ekhn2030“ ist in der Synode ein wiederkehrender Tagesordnungspunkt. Mit klarer Mehrheit stimmten die Synodalen für einen Antrag der Kirchengemeinde Heubach, wonach die Verringerung der Gebäude dem nachzuordnen ist, wie in Nachbarschaften zusammengearbeitet wird. Prinzipiell sieht „ekhn2030“ vor, dass sich Kirchengemeinden zu Nachbarschaften mit 3000 bis 6000 Gemeindegliedern zusammentun. Anzahl und Nutzung der vorhandenen Gebäude soll überprüft und Kooperationen gefördert werden. „Die Hälfte der Gemeindehäuser soll weg, ist schlichtweg falsch“, sagte der stellvertretende Präses Volker Ehrmann in Richtung des Messler Pfarrerehepaars Albrecht und Elke Burkholz.

    Mit der 16. Tagung ging die zweite Synode des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald zuende, das 2010 aus den Dekanaten Groß-Umstadt und Reinheim entstanden ist. Zu Gast waren neben Schulamtsleiter Ralph von Kymmel und Thomas Reinholz, Leiter der Landrat-Gruber-Schule, die beide in ihren Grußworten die gute Zusammenarbeit mit der Kirche hervorhoben, auch Pastoralreferent Andreas Reifenberg vom Katholischen Dekanat Dieburg, Christian Niehof vom der Katholischen Jugend, sowie Matthias Kessler, Leiter der Regionalverwaltung Starkenburg-Ost.

    Rückblick auf die vergangenen sechs Jahre

    Präses Dr. Michael Vollmer nutzte, nachdem er gewohnt souverän und wertschätzend durch  die letzte Tagung dieser Legislaturperiode geführt hatte, für einen Rückblick. 16 Tagungen in den unterschiedlichen Orten des Dekanats hätten in den vergangenen sechs Jahren stattgefunden, davon zwei digital. Sie hätten viel bewegt und seien mit Ausnahme des heutigen Tages immer beschlussfähig gewesen. Wichtige Resolutionen seien verabschiedet worden wie die gegen Populismus und Rechtsextremismus, für Geflüchtete oder für menschenwürdige Pflege. Immer wieder hätten sie sich für den arbeitsfreien Sonntag eingesetzt, mit Worten und als Dekanat mit einer Klage auch bis zur höchstrichterlichen Entscheidung. Von Anfang an sei das Gespräch zum Katholischen Dekanat gesucht worden. Zweimal habe das Dekanat den Engagement-Preis „Farbe bekennen“ verliehen, die GüT sei auf den Weg gebracht und die Pfarrstellenanpassung im März 2019 einstimmig verabschiedet worden. Die Haushalte seien transparent gestaltet worden, die Dekanatsjugendvertretung sei auch in Zukunft sichtbar.

    „Dieses Gremium übergibt die Leitung eines geordneten Dekanats, das hie und da auch mal im landeskirchlichen Zusammenhang gelobt oder auch als Vorbild dargestellt wird.“ Aber auch Kritisches merkte Vollmer an: Zu selten seien inhaltlich starke Anträge an die Landessynode gegangen und in der Zusammenarbeit zwischen Kirchengemeinden und Dekanat sei noch Luft nach oben. Im Geiste seien sie verbunden durch sechs gemeinsame Jahre. „Wir waren eine – finde ich – gute Gemeinschaft.“

    Silberne Ehrennadel für Brigitte Tesch
    Etliche Synodale werden der dritten Synode nicht mehr angehören. Dazu zählt Brigitte Tesch aus Groß-Zimmern, die von 2009 bis 2021 dem Kirchenvorstand Groß-Zimmern angehörte, von 2015 bis 2019 als dessen Vorsitzende, die seit 2010 in der Dekanatssynode war und seit 2013 Delegierte für die Landessynode. Für ihr Engagement erhielt sie die Silberne Ehrennadel der EKHN, die Michael Vollmer ihr, die sichtlich überrascht und gerührt war, ansteckte.

    Nach einem Rundgang durch die verschiedenen Abteilungen der Landrat-Gruber-Schule klang der Abend bei Büffet, Getränken und munterem Geplauder aus. Die neuen Synodalen kommen am 4. Februar 2022 zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen.

    Die Synode ist das regionale Kirchenparlament des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald. Es besteht aus 75 Personen und vertritt 40 Kirchengemeinden mit rund 53.000 Mitgliedern zwischen Babenhausen und Reichelsheim.

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