Dekanat Vorderer Odenwald

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    Porträt

    „Ein unglaublicher Beruf“

    sru/DekanatMoritz Gengenbach absolviert sein Vikariat, also die praktische Ausbildung zum Pfarrer, in der evangelischen Kirchengemeinde Groß-Umstadt.

    Seit September hat Moritz Gengenbach jeden Monat „erste Male“. Denn da hat er in der evangelischen Kirchengemeinde Groß-Umstadt mit seinem Vikariat begonnen, so nennt sich die praktische Ausbildung zum Pfarrer. Die fünfköpfige Familie ist aus Berlin in den vorderen Odenwald gekommen.

    Moritz Gengenbach ist ein spontaner Typ, noch dazu einer mit vielen Begabungen. Für ein Instagram-Video singt er mal eben in die Kamera. Das ist auch seine Mission: „Die Gaben, die ich habe, will ich in den Pfarrberuf einbringen“, sagt er. Zum Beispiel seine Stimme. Moritz Gengenbach hat schon in verschiedenen Chören gesungen, er hatte Gesangsunterricht, spielt Cello, Trompete, Gitarre und Klavier, tanzt sehr gerne. Musik ist ihm ein „Herzensanliegen und elementare Ausdrucksweise des Lebens“. Das Singen will er im Gemeindeleben pflegen, so, dass die Menschen Spaß daran haben, auch daran, unperfekt zu singen.

    Seit 1. September ist Moritz Gengenbach Vikar in der evangelischen Kirchengemeinde Groß-Umstadt und absolviert dort seine praktische Ausbildung zum Pfarrer. Der 34-Jährige ist mit seiner Frau und den drei kleinen Kindern aus Berlin nach Groß-Umstadt gekommen. Moritz Gengenbach ist in der Nähe von Gießen aufgewachsen und war nach dem Abitur ein Jahr als Au-Pair in Paris. Er hat Philosophie und interkulturelle Wirtschaftskommunikation in Jena studiert. Als er seine Frau, die Politikwissenschaften studiert hat, kennenlernte, haben sie gemeinsam ein Theologie-Studium begonnen. Simone Gengenbach hat ihr Vikariat in Berlin gemacht, aktuell ist sie Pfarrerin im Wartestand und kümmert sich um die drei Kinder. Die Familie lebt im Pfarrhaus in Langstadt. Da Sohn Julius eine schwere Behinderung hat, wollten Gengenbachs an einen Ort, wo familiäre Unterstützung nicht weit ist: Moritz Gengenbachs Eltern, ein Pfarrerehepaar im Ruhestand, leben auch in der Region.

    Zu Gast in einer Biografie
    Moritz Gengenbach ist der Einzige von fünf Geschwistern, der nun Pfarrer wird. „Es ist ja ein unglaublicher Beruf, in dem man die unendliche Vielfalt, die Höhen und Tiefen des Lebens kennenlernt“, sagt der 34-Jährige. Ein Beruf, in dem man mit den Menschen mitlebt und sie in verschiedenen Phasen des Lebens begleitet. „Man ist Gast in einer Biografie.“ Der direkte Kontakt zu den Menschen gefällt ihm, die ihm viel Vertrauen entgegen brächten und sich freuten, wenn er kommt und ein offenes Ohr hat, er mag die Gottesdienste, große, wie an Weihnachten, Ostern und zur Konfirmation, und kleinere, den Unterricht an der Geiersbergschule, wo er eine erste und eine vierte Klasse hat. „Was das Leben einem da präsentiert, da staunt man und wird demütig.“

    Bisher habe er viele positive Rückmeldungen erhalten, sagt der angehende Pfarrer. In seiner Kindheit und Jugend hat die Kirche durch die Eltern immer eine große Rolle gespielt. Dass er nach dem Philosophie-Bachelor auf Theologie umschwenkte, hat auch damit zu tun, „dass ich mein positives Erleben in die nächste Generation bringen wollte“. Seinen ersten Gottesdienst hat er im Talar seines Vaters gefeiert, weil der eigene noch bei der Schneiderin lag. Zu dem Weitertragen der Tradition kamen die intellektuelle Neugier, die Lust auf einen kreativen und vielfältigen Beruf – auch musikalisch – und die persönliche existenzielle Suche.

    Wichtig sind ihm auch die Gemeinschaft, die Texte, die Lieder im Gesangbuch, Sätze, Stimmungen. Für ihn ist der Punkt, an dem er selbst berührt ist, ein guter Gradmesser. Die Rituale nicht zu vergessen. Die Familie pflegt sie gerne: Vor dem Essen wird gesungen, vor dem Schlafengehen mit den Kindern gebetet. Moritz Gegenbach selbst betet am Abend, wenn das Licht gelöscht ist. „Ich kann den Tag nicht beenden, ohne das als Gebet zu fühlen.“

    Was bedeutet ihm der Glaube? „In Kontakt zu sein mit Gott, mit dem Punkt in mir, wo die Lebendigkeit herkommt, einen freundlichen, barmherzigen und zärtlichen Blick mir selbst und meinen Mitmenschen gegenüber zu haben und darauf zu vertrauen, dass ich selbst so angeblickt werde“, sagt Moritz Gengenbach.

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