Tag des offenen Denkmals
Du bist ein Segen!
sru/DekanatBeim "Segen to go" gab es in diesem Jahr erstmals für Kinder Geschichten vom Segen und der Schnecke.17.09.2024 sru Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
sru/DekanatBürgermeister René Kirch und seine Frau werden von Dekan Joachim Meyer gesegnet.Es sind besondere Momente, die sich vor dem Darmstädter Schloss in Groß-Umstadt inmitten des Bauernmarkt-Trubels abspielen: Da ist der junge Mann mit Tattoos, der von seinem Kumpel geschickt wird, um sich einen Segen abzuholen. Da ist die ältere Dame, die den Segen sichtlich berührt empfängt, da ist das Mädchen, dessen Blick in eine weite Ferne rückt, da ist das Paar, das sich gegenseitig segnet und liebevoll anschaut.
Mit einem „Segen to go“, einem Segen zum Mitnehmen, war das Evangelische Dekanat Vorderer Odenwald am Tag des offenen Denkmals, an dem in Groß-Umstadt auch Bauernmarkt ist, zum wiederholten Male vor dem Darmstädter Schloss präsent. „In dem kurzen Moment passiert ganz viel“, sagt Karin Jablonski, Referentin für die Arbeit mit Menschen in der zweiten Lebenshälfte im Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald und Urheberin der Segensaktion. Dieser Tag im Jahr ist ihre liebste Veranstaltung: nah bei den Menschen, bewegende Momente, ein Stück vom Himmel. „Der Segen ist für mich die Liebeserklärung Gottes an jeden Menschen, die ich gerne weitergebe, die ich gerne weitersage, damit sie für den Menschen hörbar und spürbar wird“, sagt Karin Jablonski. Sie wurde unterstützt von ihrer Kollegin Dr. Rose Schließmann, von Dekan Joachim Meyer sowie von den Ehrenamtlichen Brigitta Wagner, Ute Holschuh, Adelheid Wernze, Silke Görges und Friederike Funk.
Für die Erwachsenen gab es lila Segensbändchen, für die Kinder lila Luftballons mit der Aufschrift „Du bist ein Segen!“ Und bald waren die lila Ballons allerorten in der Groß-Umstädter Altstadt zu sehen. Der Andrang war groß, auch bei den Führungen.
Dekanatssitz mit Geschichte
Der bundesweite Tag des offenen Denkmals am zweiten Sonntag im September fällt in Groß-Umstadt regelmäßig mit dem Bauernmarkt zusammen. „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ lautete in diesem Jahr das Motto. Öffentlichkeitsreferentin Silke Rummel führte durch das Darmstädter Schloss, das seit 2010 angemieteter Sitz des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald ist. Es gab Hinweise und Geschichten zu den Kirchen des Dekanats, deren großformatige Bilder die Gänge schmücken. Viele Besucherinnen und Besucher – aus der Umgebung und von weiter her – interessierten sich für das historische Gebäude, das einst unter der Grafschaft Hanau eine mächtige Burganlage war. An der Nordseite existiert noch das sogenannte „Allianzwappen“ aus dem Jahr 1458, welches die Verbindung zweier Grafschaften symbolisiert: Hanau und Lichtenberg. Die 15 Jahre alte Anna von Lichtenberg und der 26 Jahre ältere Philipp von Hanau haben in diesem Gebäude ihre Ehe vollzogen. Seine heutige äußere Anmutung erhielt das Gebäude durch die Darmstädter Landgrafen, die es im 18. Jahrhundert komplett umbauten. Die Gruppen ließen sich durchs Haus bis ins Dachgeschoss führen, in dem nun unter anderem ein großer Besprechungsraum mit vielen Holzbalken ist.
Im Garten des Dekanatszentrums erzählte Ute Holschuh den auf den bunten Hockern gespannt lauschenden Kindern „Die Geschichte von der Schnecke und dem Segen“ und hatte dazu auch eine Stoff-Schnecke mitgebracht.
Immer wieder bildeten sich am Segens-Pavillon Schlangen. Trotzdem blieb Zeit für Begegnung, Nähe und Verbindung. Viele Familien waren da und Menschen, die seit Jahren immer wieder kommen. Am Schluss waren alle Luftballons weg und nur wenige Segensbändchen übrig – für den „Segen to go“ im nächsten Jahr am Bauernmarkt.
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