Dekanat Vorderer Odenwald

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    Sport

    Diskussion um Doping im Spitzensport

    Jörn von LutzauEKD-Sportbeauftragter und hessen-nassauischer Kirchenpräsidenten Volker Jung

    Es ging um Doping und um Spitzensport — bei einer Fachtagung in Frankfurt kamen Spitzensportler, Kirchenvertreter und weitere Experten zusammen, um über neue Wege und alternative Sichtweisen in der Aufklärung über Doping zu diskutieren.

    Für größere Erfolge beim Aufdecken von Doping muss es nach Aussage des Dopingexperten Markus Hauptmann mehr Schutz für Whistleblower geben. „Es braucht mehr Aufklärung und sichtbare Erfolge“, sagte das ehemalige Vorstandsmitglied der deutschen Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) am 13. September auf einem Fachtag zur Dopingfrage in Frankfurt am Main. Die Veranstaltung wurde zusammen mit dem Sportethischen Forum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ausgerichtet.

    Vorbild USA bei Whistleblowern

    Der Rechtsanwalt forderte, dass Whistleblower rechtlich besser geschützt werden müssten. Außerdem müsse die Anonymität gewahrt werden und sichere Meldekanäle für Insider-Informationen zur Verfügung stehen. Als gutes Beispiel nannte er den Umgang mit Whistleblowern in den USA. Dort gebe es für entsprechende Hinweise im Umkehrschluss eine Belohnung für den Informanten. Wichtig sei eine einheitliche internationale Umsetzung solcher Regelungen.

    Zu wenig Dopingkontrollen in Deutschland

    Die aktuellen Doping-Kontrollen in Deutschland seien nicht ausreichend, kritisierte Hauptmann. Der Aufwand und damit die Kosten etwa für Trainings- und Wettkampfkontrollen stünden in keinem Verhältnis zu den niedrigen Aufdeckungsquoten. Im vergangenen Jahr führten nach Hauptmanns Worten nur drei aus mehr als 7.000 Kontrollen zu Sanktionen. Die Dunkelziffer sei hoch, nur wenige Konkurrenten, Whistleblower oder Sportverbände erstatteten Anzeige.

    „Blinde Flecken“ in DDR-Doping-Vergangenheit

    Zu den Referenten zählten neben dem EKD-Sportbeauftragten und hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Volker Jung auch die ehemalige Leichtathletin und Opfer des staatlich verordneten Dopings in der DDR, Ines Geipel. Die Sportlerin appellierte an die öffentlich-rechtlichen TV-Sender, mehr Filme über Doping zu bringen, um das Thema mehr in die Gesellschaft hineinzutragen. Die ehemaligen Sprinterin kritisierte zudem scharf, dass einige Trainer und Funktionäre von damals immer noch im Dienst seien. Es gebe noch viele „blinde Flecken“ aus der DDR-Vergangenheit, die es aufzuklären gebe.

    Forderung nach freiwilligen Kontrollen

    Amélie Ebert, ehemaliges Mitglied in der Nationalmannschaft im Synchronschwimmen und Mitglied in der Athletenkommission, sowie der Datenschützer Stefan Brink erinnerten an das Persönlichkeitsrecht der Sportler. Vor allem die Urinkontrollen seien mit der Würde des Menschen nicht vereinbar, betonte Brink, der Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit in Baden-Württemberg ist. Bei der Untersuchung müsse sich der Sportler vor einem wildfremden Menschen auf der Toilette entblößen. Nur mit freiwilligen Kontrollen könne man den Kampf gegen Doping führen, sagte Brink.

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