Dekanat Vorderer Odenwald

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    Zertifizierung

    Dekanat will den Grünen Hahn

    sru/DekanatDas ist der Prozess. Links: Annette Claar-Kreh, rechts Dekanatsjugendreferentin Manuela Bodensohn.

    Das Evangelische Dekanat Vorderer Odenwald macht sich auf den Weg zu mehr Umwelt- und Klimafreundlichkeit am Dekanatssitz, dem Darmstädter Schloss, in Groß-Umstadt. Gerade war die Auftaktveranstaltung. Sie ist ein Schritt im Zertifizierungsprozess.

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    Vor dem Darmstädter Schloss steht ein Fahrrad, mit dem sich Energie erzeugen lässt. Ist genügend Strom erstrampelt, leuchtet die angeschlossene Glühbirne. Emanuela Schmunk, Sekretärin im Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald und begeisterte Radfahrerin, bringt die Birne gleich mehrfach zum Leuchten. Auf dem Tisch daneben stehen vertraute Flaschen: Weichspüler, Duschgel, Haarspray, Kosmetik. Eine Ratespiel: Was davon enthält Mikroplastik, das in die Meere gelangt und was nicht?

    Beides gehört zur SichtBar, einem quietschgrünen Anhänger, dem neuen mobilen Projekt der Evangelischen Jugend im Dekanat Vorderer Odenwald. Die hat nämlich auch Lernstationen an Bord, zum Beispiel für nachhaltiges Leben. Das passt. Denn an diesem Vormittag gibt das Evangelische Dekanat Vorderer Odenwald mit der Auftaktveranstaltung für den „Grünen Hahn“ den Startschuss für mehr Umweltfreundlichkeit.  

    Grüner Hahn nimmt Energieverbrauch in den Blick

    Der „Grüne Hahn“ ist ein Zertifizierungsverfahren, mit dem die Umweltauswirkungen in einer Kirchengemeinde oder kirchlichen Einrichtung erfasst, bewertet und reduziert werden. Das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung (ZGV) der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) begleitet diesen Prozess. Durch gemeinsam festgelegte Ziele, verbunden mit klaren Zuständigkeiten, werden stetige Verbesserungen erreicht, etwa beim Verbrauch von Energie und Wasser, bei den Außenanlagen oder beim Einkauf. Dafür wird die Einrichtung mit dem Zertifikat „Grüner Hahn“ ausgezeichnet.

    Seit elf Jahren hat das Evangelische Dekanat Vorderer Odenwald seinen Sitz im Darmstädter Schloss in Groß-Umstadt. „Von Beginn an steht die Bewahrung der Schöpfung im Dekanat nahezu an erster Stelle“, sagte Präses Dr. Michael Vollmer. Die erste Klimamesse der EKHN habe es vor zehn Jahren wenige Meter vom Darmstädter Schloss entfernt in der Stadthalle stattgefunden. Zudem habe das Dekanat 100.000 Euro für mehr Klimafreundlichkeit in den Gemeinden bereitgestellt. „Jetzt sind wir an dem Punkt, dass wir das, was wir tun auch messbar machen.“

    In ihrer Andacht zu Beginn der Veranstaltung hatte Annette Claar-Kreh, Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung es mit dem Satz des Apostel Paulus auf den Punkt gebracht: „Prüfet alles und das Gute behaltet.“

    Hahn als Weckruf für den Prozess
    Dass die Umweltzertifizierung „Grüner Hahn“ heißt, findet Dekan Joachim Meyer passend: In seiner Nachbarschaft gebe es einen Hühnerstall, der Hahn sei nicht zu überhören und der goldene Hahn auf der Stadtkirche Groß-Umstadt nicht zu übersehen. „Es braucht regelmäßige Weckrufe für diesen Prozess.“ In dem Begriff „nachhaltig“ stecke der Halt und die Haltung, so Meyer weiter.

    An der Auftaktveranstaltung nahmen mit Marcella Lüdicke vom Landkreis Darmstadt-Dieburg und Hanna Rudolf von der Stadt Groß-Umstadt Vertreterinnen teil, die derzeit dabei sind, zur Fairtrade-Town und zum Fairtrade-Kreis zu werden, außerdem Carlos Perreira, Eigentümer des Darmstädter Schlosses und Vermieter, Annika Held von der Evangelischen Jugend, Petra Jaegermann und Karina Blitz vom Umstädter Weltladen, Heike Kopp aus dem Dekanatssynodalvorstand (DSV) und die stellvertretende Dekanin Evelyn Bachler sowie weitere Dekanatsmitarbeitende.

    Die Auftaktveranstaltung ist ein Schritt zur Zertifizierung, den Clemens Fricke als Umweltauditor oder auch „Buchhalter des Verfahrens“, wie er sich selbst bezeichnet, seitens des ZGV begleitet. Dem vorangegangen waren der Beschluss des DSV, dem Leitungsgremium des Dekanats, diesen Weg zu beschreiten, und eine umfassende Bestandsaufnahme, bei der Papier gezählt wurde, der Wasser- und Heizungsverbrauch, Putzmittel und Einkaufsverhalten dokumentiert wurde. Nun folgen Umweltprogramm und -management, dann ein Umweltbericht und schließlich die Zertifizierung.

    An Dienstfahrten seien 20.000 Kilometer im Jahr 2019 zusammengekommen, sagte Annette Claar-Kreh, 2020 seien es infolge von Corona nur 9000 Kilometer gewesen. Auch das fließe in den Umweltbericht mit ein. Bei der Zertifizierung verfahren sie zweigleisig, sagte Clemens Fricke – die EMAS-Zertifizierung werde angestrebt, so nennt sich das Umweltzertifizierungsverfahren für Organisationen und Betriebe, und der Grüne Hahn, der noch weitergehe, da er berücksichtige, wo in Bildungsarbeit und Verkündigung der Schöpfungsgedanke einfließe. Sie seien nicht alleine, sagte Annette Claar-Kreh mit Blick auf die Fairtrade-Bewerbung von Stadt und Kreis. „Mögen wir uns gegenseitig infizieren.“

    Dann wurde das ökofaire Büffet eröffnet.

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