Dekanatskonferenz
Zwei Dekanate schauen voraus
Dekanat Vorderer Odenwald
24.02.2020
sru
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Von Bernhard Bergmann
Und definitiv war es eine Neuerung: eine gemeinsame Konferenz der beiden Dekanate Vorderer Odenwald und Odenwald, mit den Pfarrerinnen und Pfarrern aus den Gemeinden und dem übergemeindlichen Dienst sowie weiteren Mitarbeitern, die auf Dekanatsebene tätig sind. Gastgeberin war die Kirchengemeinde Groß-Umstadt. Im dortigen Gemeindehaus stimmte Pfarrer Christian Lechelt die Gäste mit einer Andacht ein, in der er sich dem Thema Heimat widmete. Silke Rummel und Bernhard Bergmann, die Presse- und Öffentlichkeitsreferenten, gaben einen kurzen Überblick über Verbindendes und Trennendes der beiden Dekanate.
Odenwälder Landrat zu Gast
Als externer Gast war Frank Matiaske, der Landrat des Odenwaldkreises, zur Konferenz gekommen. Er hat sich intensiv mit dem Thema demographischer Wandel beschäftigt – bundesweit und naturgemäß mit einem besonders genauen Blick auf den Odenwaldkreis. Matiaske erinnerte daran, dass Themen wie Fachkräftemangel, Ärztemangel, Leerstände und ganz besonders der Rückgang des Ehrenamtes tiefgreifende Spuren hinterlassen. Jedoch: Auch wenn gerade in ländlichen Gebieten Bevölkerung verlorengeht und Menschen die Ballungsgebiete aufsuchen, ist dies oft den Umständen geschuldet, etwa der Arbeit, zeigte Matiaske auf. Leben auf dem Land ist für viele Menschen nach wie vor besonders attraktiv. Darum wird sich der Trend eines Tages wieder umkehren, ist Matiaske ebenso wie Zukunftsforscher zuversichtlich. Seine persönliche Prognose lautet: „Land hat Zukunft“.
Neben Referaten hatte die Konferenz den Zweck, dekanatsübergreifende Netzwerkarbeit zu ermöglichen, wie Dr. Karl-Heinz Schell, der Dekan des Dekanats Odenwald, sagte. Davon machten die Gäste denn auch reichlich Gebrauch.
Dr. Katharina Alt, die bei der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau für Sozialstatistik zuständig ist, nahm das Thema „Wir werden weniger – und nun? Kirche im Sozialraum der beiden Dekanate“ in den Blick. Ihre These: „Wie es bisher ging, so kann es nicht weitergehen.“ Angesichts kleiner werdender Gemeinden richtete sie sich direkt an die Konferenz-Teilnehmer: „Was ist Ihr Ziel? Wie wollen Sie Kirche sein – und für wen? Gewiss sei es wichtig, immer wieder Analysen zu machen und die statistische Entwicklung zu befragen. Aber: „Fragen Sie die Menschen auch direkt, was sie brauchen und von Kirche erwarten“, ermunterte Alt. Es gelte, Bedarfe zu ermitteln und Zielgruppen zu definieren. Und gemeinsame Themen auf jeden Fall nicht nur gemeinde-, sondern auch dekanatsübergreifend zu denken und Kooperationen zu suchen. Netzwerkarbeit eben, ganz im Sinne dieser Konferenz.
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