Weltgebetstag
„Wunderbar geschaffen“
www.weltgebetstag.de
27.02.2025
sru
Artikel:
Download PDF
Drucken
Teilen
Feedback
Ein erster Blick auf die 15 weit verstreut im Südpazifik liegenden Inseln könnte dazu verleiten, das Leben dort nur positiv zu sehen. Es ist ein Tropenparadies und der Tourismus der wichtigste Wirtschaftszweig der etwa 15.000 Menschen, die auf den Inseln leben. Ihre Sichtweise gewinnen die Schreiberinnen des Weltgebetstags-Gottesdienstes aus ihrem Glauben. Trotz zum Teil auch problematischer Missionierungserfahrungen wird der christliche Glaube auf den Cookinseln von gut 90 Prozent der Menschen selbstverständlich gelebt und ist fest in ihre Tradition eingebunden. Die Schreiberinnen verbinden ihre Maorikultur, ihre besondere Sicht auf das Meer und die Schöpfung mit den Aussagen von Psalm 139. Menschen rund um die Erde sind eingeladen, die Welt mit ihren Augen zu sehen, ihnen zuzuhören, sich auf ihre Sichtweisen einzulassen.
Die Christinnen der Cookinseln sind stolz auf ihre Maorikultur und Sprache, die während der Kolonialzeit unterdrückt war. Und so finden sich Maoriworte und Lieder in der Liturgie wieder. Mit „Kia orana“ grüßen die Frauen – sie wünschen damit ein gutes und erfülltes Leben.
Nur zwischen den Zeilen finden sich in der Liturgie auch die Schattenseiten des Lebens auf den Cookinseln. Es ist der Tradition gemäß nicht üblich, Schwächen zu benennen, Probleme aufzuzeigen, Ängste auszudrücken. Selbst das große Problem der Gewalt gegen Frauen und Mädchen wird kaum thematisiert. Expert*innen bezeichnen die häusliche und sexualisierte Gewalt als „most burning issue“. Auch die zum Teil schweren gesundheitlichen Folgen des weit verbreiteten massiven Übergewichts vieler Cookinsulaner*innen werden nur andeutungsweise in der Liturgie erwähnt.
„Wunderbar geschaffen!“ sind diese 15 Inseln. Doch ein Teil von ihnen – Atolle im weiten Meer – ist durch den ansteigenden Meeresspiegel, Überflutungen und Zyklone extrem bedroht oder bereits zerstört. Welche Auswirkungen der mögliche Tiefseebergbau für die Inseln und das gesamte Ökosystem des (Süd-)Pazifiks haben wird, ist unvorhersehbar. Auf dem Meeresboden liegen wertvolle Manganknollen, die seltene Rohstoffe enthalten und von den Industrienationen höchst begehrt sind. Die Menschen, die auf den Inseln leben, sind sehr gespalten, was den Abbau anbetrifft – zerstört er ihre Umwelt oder bringt er hohe Einkommen.
Welche Sicht haben wir, welche Position nehmen wir ein - was bedeutet „wunderbar geschaffen!“ in unseren Kontexten? Das ist Thema der Weltgebetstagsgottesdienste. Sie finden am 7. März auch im Dekanat Vorderer Odenwald wieder zumeist ökumenisch statt; nachfolgend eine Übersicht:
Altheim, 18 Uhr, evangelische Kirche
Babenhausen, 17 Uhr, evangelische Stadtkirche
Beerfurth, 19 Uhr, evangelische Johanneskirche; im Anschluss landestypisches Essen im Gemeindehaus
Brandau, 19 Uhr, evangelisches Gemeindehaus; im Anschluss landestypische Spezialitäten
Dieburg, 18 Uhr, katholische Gnadenkapelle, anschließend Beisammensein im Pater-Delp-Haus
Eppertshausen, 18 Uhr, Friedensgemeinde, anschließend Beisammensein mit landestypischen Speisen
Fränkisch-Crumbach, 19 Uhr, katholische Kirche
Georgenhausen-Zeilhard, 17 Uhr, evangelisches Gemeindehaus; mit anschließendem Beisammensein
Groß-Bieberau, 18 Uhr, evangelisches Gemeindehaus; anschließend gemütliches Beisammensein mit Speisen von den Cookinseln
Groß-Umstadt, 19 Uhr, evangelisches Gemeindehaus; anschließend Buffet mit landestypischen Speisen
Groß-Zimmern, 17 Uhr, katholische Kirche
Hering, 19 Uhr, evangelische Kirche, mit Weltgebetstags-Band
Kleestadt, 18 Uhr, evangelisches Gemeindehaus; anschließend landestypisches Essen
Langstadt, 16 Uhr, evangelisches Gemeindehaus; mit anschließendem Essen
Lengfeld, 19 Uhr, evangelische Kirche; im Anschluss landestypisches Essen im evangelischen Gemeindehaus
Münster, 18 Uhr, katholische Kirche St. Michael
Ober-Klingen, 19 Uhr, evangelische Kirche
Raibach, 17 Uhr, evangelisches Gemeindehaus
Reinheim, 18 Uhr, Martin-Luther-Haus
Schaafheim, 18.30 Uhr, evangelisches Gemeindehaus; anschließend gemütliches Beisammensein mit landestypischen Snacks
Spachbrücken, 19 Uhr, evangelische Kirche
Und sonst:
Schlierbach, Weltgebetstag für Groß und Klein am Samstag, 8. März, 15 Uhr
Sickenhofen, Sonntag, 2. März, 10 Uhr, evangelische Kirche
Hintergrund: Weltgebetstag
Immer am ersten Freitag im März beschäftigt sich der Weltgebetstag mit der Lebenssituation von Frauen eines anderen Landes. Christliche Frauen, wie in diesem Jahr von den Cookinseln, wählen Texte, Gebete und Lieder aus. Diese werden dann in weltweiten Gottesdiensten gefeiert. Über Konfessions- und Ländergrenzen hinweg engagieren sich Frauen beim Weltgebetstag dafür, dass Mädchen und Frauen überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können. So entstand die größte Basisbewegung christlicher Frauen weltweit. Im Jahr 1927 wurde erstmalig international ein Weltgebetstag von christlichen Frauen unterschiedlicher Konfessionen gefeiert. Der Weltgebetstag weitet den Blick für die Welt. Frei nach seinem internationalen Motto „informiert beten, betend handeln“ –„informed prayer, prayerful action“ – macht er neugierig auf Leben und Glauben in anderen Ländern und Kulturen.
Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken