Für die Kraft, die Liebe und die Besonnenheit
Spezial-Seelsorge in Zeiten von Corona
Klinikseelsorge19.03.2020 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
KlinikseelsorgeDie Gottesdienstplakate im Kreiskrankenhaus sind ausgetauscht worden. Da vorerst keine Gottesdienste mehr stattfinden können, hat die Klinikseelsorge das neben stehende Plakat mit dem Vers aus dem Timotheusbrief aufgehängt.
Das Kreiskrankenhaus Heppenheim verhängte inzwischen ein Besuchsverbot. Die Seelsorgerinnen und Seelsorger werden bis auf Weiteres keine Besuche in den Krankenzimmern machen. Sie können von Patienten wie den Beschäftigten der Klinik aber jederzeit kontaktiert werden.
In den Krankenhäusern wird der seelsorgerliche Kontakt zu den Patientinnen und Patienten neu gestaltet. Das kann per Telefon und Videoübertragungen geschehen oder auch mit geistlichen Textimpulsen, die auf den Stationen verteilt werden.
„Wichtig ist uns in dieser Zeit auch besonders die Unterstützung für das Krankenhauspersonal. Sei es durch Gespräche, in denen Ängste thematisiert werden, durch Mitdenken, um die Maßnahmen gut lebbar zu machen und durch Bestärkung der Mitarbeitenden im Krankenhaus für ihren engagierten Einsatz“, betont die Klinikseelsorgerin am Heppenheimer Kreiskrankenhaus und stellvertretende Dekanin Silke Bienhaus.
Notfallseelsorge im Einsatz
Die Notfallseelsorge im Kreis Bergstraße ist und bleibt einsatzbereit. „Den Ehrenamtlichen wurde freigestellt, sich aus dem Bereitschaftsdienst nehmen zu lassen, falls sie zu einer Risikogruppe zählen“, teilte die Leiterin der Notfallseelsorge, Pfarrerin Karin Ritter, mit. Sie betont, dass der Dienst der Notfallseelsorger- und seelsorgerinnen freiwillig und ehrenamtlich erfolge. Mitarbeitende müssten in der jetzigen Situation natürlich besonders auch auf ihre eigene Sicherheit achten und auf Körperkontakt verzichten sowie Sicherheitsabstände wahren.
Die Notfallseelsorge unterstützt Menschen in Krisen und außergewöhnlichen Stresssituationen zu unterstützen. Dafür gibt es eine Rufbereitschaft rund um die Uhr. Die Alarmierung erfolgt über die zentrale Leitstelle.
Das diesjährige Motto der evangelischen Kirche für die Fastenzeit „Zuversicht - 7 Wochen ohne Pessimismus“ scheint angesichts der Corona-Krise auf den ersten Blick denkbar schlecht gewählt. Denn die Aufforderung ragt jetzt sperrig in diese unvergleichliche Zeit hinein. Viele Menschen kennen ihren gewohnten Alltag nicht mehr und möglicherweise stockt ihnen der Atem, wenn sie etwa lesen, dass in Italien bereits jetzt nicht alle am Virus erkrankten Menschen die medizinische Behandlung erhalten können, die möglich wäre. Da sollen die Menschen Zuversicht ausstrahlen und sieben Wochen ohne Pessimismus durchs Leben gehen. Ja! Denn wie es im Timotheusbrief heißt: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“
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