Dekanat Vorderer Odenwald

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    Synode

    Resolution für Menschenwürde und Demokratie

    sru/DekanatWichtige Themen standen auf der umfangreichen Tagesordnung der Synode des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald.

    „In Gottes Namen bekennen wir Farbe“ ist der Leitspruch des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald. Daran anknüpfend hat die Synode des Dekanats bei ihrer jüngsten Tagung eine Resolution verabschiedet und dazu aufgerufen, sich für Demokratie, Menschenwürde und Vielfalt einzusetzen. Der Haushalt 2024 und die ForuM-Studie zu sexualisierter Gewalt in Kirche und Diakonie waren weitere gewichtige Themen.

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    Das Evangelische Dekanat Vorderer Odenwald stelle sich auf die Seite derer, die in diesen Tagen auf der Straße für Menschenwürde und Demokratie demonstrierten, heißt es in der Resolution. Und sie wendet sich gegen die AfD. „Die Grundhaltung der AfD widerspricht zutiefst dem christlichen Glauben.“ Die Partei schüre Ängste und Hass und spalte so die Gesellschaft, sie verharmlose die Verbrechen der NS-Zeit, sie grenze Menschen aus und verhöhne die Menschenrechte. „Im Dekanat Vorderer Odenwald stellen wir uns gegen Antisemitismus in unserem Land, gegen Diskriminierung von Andersdenkenden und Andersglaubenden, Menschen anderer sexueller Orientierung und Menschen mit Behinderung. Wir erwarten von allen Menschen, die in unserem Land leben, das Bekenntnis zu den Grundrechten unserer Demokratie“, heißt es in der Resolution weiter. Die Resolution wurde einstimmig verabschiedet.

    Die Resolution im Wortlaut

    Die Sorge um Menschenwürde, Demokratie und Vielfalt war das eine aktuelle Thema der Synode, die am Freitagabend in der Kulturhalle in Brensbach unter der Leitung von Präses Ulrike Laux tagte. Das andere waren die Ergebnisse der vor vier Wochen veröffentlichten ForuM-Studie zur sexualisierten Gewalt in Evangelischer Kirche und Diakonie.

    Präventionsarbeit betrifft alle
    Dekanatsjugendreferentin Manuela Bodensohn stellte die Forschungsergebnisse, vor allem aber das Schutzkonzept des Dekanats vor. „Wir machen es Tätern leicht, wenn Entscheidungsstrukturen unklar und diffus sind, wenn dem Thema wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird bzw. wenig Wissen vorhanden ist, wenn Grenzverletzungen und ein falsch verstandenes Verhältnis von Nähe und Distanz nicht ernst genommen werden, wenn Regeln, immer ein bisschen anders ausgelegt werden, wenn Machtmissbrauch im Amt nicht gesehen wird, wenn die Haltung ,das haben wir schon immer so gemacht‘ nicht hinterfragt wird und wenn Betroffenen nicht geglaubt wird“, appellierte sie an die Synodalen.

    Deshalb brauche es gute Schutzkonzepte, die ein zügiges und effektives Aufdecken ermöglichten und allen Akteuren in der Kirche eine klare Handlungsanweisung gäben. Jeder, der in der Kinder- und Jugendarbeit tätig sei oder Verantwortung trage, müsse eine Präventionsschulung besuchen, ein erweitertes Führungszeugnis abgeben und den Verhaltenskodex der Evangelischen Jugend unterschreiben. „Wir alle, und speziell möchte ich da den Kirchenvorstand nennen, verantworten die Präventionsarbeit in den Kirchengemeinden und im Dekanat.“

    Haushalt einstimmig verabschiedet
    In Vertretung von Peter Stoffel, der im Dekanatssynodalvorstand für Finanzen zuständig ist, aber erkrankt war, stellte Präses Ulrike Laux den Haushaltsentwurf für das laufende Jahr vor. Dieser hat ein Volumen von rund 21,7 Millionen Euro – eine Steigerung von mehr als zwei Millionen Euro gegenüber 2023. Den größten Batzen im Dekanatshaushalt macht die Gemeindeübergreifende Trägerschaft der Kindertagesstätten (GüT) mit knapp 19,7 Millionen Euro (2023: 17,8 Millionen Euro) aus; der Kernhaushalt des Dekanats umfasst rund 2,1 Millionen Euro. Die Steigerungen im Haushalt erklärten sich durch Tarifsteigerungen für die Mitarbeitenden und dadurch, dass die Kitas in Richen und Groß-Zimmern im vergangenen Jahr zur GüT gekommen seien und die Kita in Wiebelsbach dieses Jahr erweitert werde, erläuterte die Präses. Im Gegensatz zum Vorjahr könne der Haushalt ohne Griff in die Rücklagen ausgeglichen werden. Die Dekanatssynode verabschiedete den Haushalt einstimmig.

    Kirchliche Sozialarbeit: die regionale Diakonie
    Bärbel Simon, Leiterin der regionalen Diakonie Odenwald, und ihre Darmstadt-Dieburger Kollegin Edda Haack stellten die Arbeit der regionalen Diakonien von den 1960er Jahren bis heute vor. „Die Entwicklungen haben immer mit gesellschaftlichen Veränderungen zu tun“, sagte Bärbel Simon. Politische Gegebenheiten hätten immer auch einen Ausbau der entsprechenden Felder der kirchlichen Sozialarbeit zur Folge. Sie arbeiteten größtenteils mit nicht-privilegierten Menschen, ergänzte Edda Haack. „Wir leisten auch Gottesdienst, aber wir arbeiten auch sehr politisch und bringen uns ein für Demokratie und Menschenrechte.“ Seit 1. Januar 2023 sind die in einer gGmbH zusammengefassten regionalen Diakonien unter dem Dach der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Voraussichtlich zum 1. Januar 2026 werden die regionalen Diakonien Darmstadt-Dieburg, Odenwald und Bergstraße zusammengelegt.

    Antrag der Jugend
    Mit großer Mehrheit stimmte die Synode dem Antrag der Evangelischen Jugend im Dekanat Vorderer Odenwald zu, dass diese bei der Gebäudethematik noch stärker in den Prozess ekhn2030 eingebunden wird.

    Situation der Pfarrstellen
    Die Situation bei den Pfarrstellen verschärft sich weiter. Das ging aus dem Bericht von Dekan Joachim Meyer hervor. In Münster, Groß-Zimmern, Altheim-Harpertshausen, Langstadt-Schlierbach, Groß-Bieberau und Reichelsheim sind nicht alle Stellenanteile besetzt. Im April gehen Krankenhausseelsorgerin Silvia Rollmann und Elke Burkholz in den Ruhestand. Die halbe Stelle an der Kreisklinik wird ausgeschrieben, in Messel übernimmt Albrecht Burkholz den halben Stellenanteil seiner Frau.

    Farbe bekennen, Haltung zeigen

    Die Andacht zu Beginn der Synode wurde von Pfarrer Matthias Kraft gestaltet und Dekanatskantor Ulrich Kuhn musikalisch begleitet. Pfarrer Kraft stellte eine direkte Verbindung von Sprache und Glauben her und rief dazu auf, Farbe zu bekennen zum Mensch-sein und auf die Sprache zu achten. Denn es gebe einen Zusammenhang zwischen der Gewalt der Worte und der Gewalt, die daraus erwachse.

    Brensbachs Bürgermeister Rainer Müller lobte in seinem Grußwort, die Wahl des Tagungsortes. Hier werde Demokratie gelebt, denn hier tage auch die Gemeindevertretung und bei Wahlen sei die Kulturhalle Wahllokal. Er freue sich über die Resolution des Dekanats, die Demokratie und Menschenwürde zu stärken. „Farbe bekennen, Haltung zeigen ist genau das, was wir in diesen Tagen brauchen“, sagte Müller.

    Die Synode ist das regionale Kirchenparlament des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald. Es besteht aus 76 Personen und vertritt 40 Kirchengemeinden mit rund 50.000 Mitgliedern zwischen Babenhausen und Reichelsheim.

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