Dekanat Vorderer Odenwald

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    Ritter im Mittelpunkt neuer Forschung

    Mit offenem Visier: Angriff auf die Reformation?

    EKHN/RahnBuchvorstellung Ritter und Reformation mit (v.l.) Wolfgang Breul, Ulrich Oelschläger, Kurt Andermann, Michael MatheusBuchvorstellung "Ritter und Reformation" mit (v.l.) Wolfgang Breul, Ulrich Oelschläger, Kurt Andermann, Michael Matheus

    Eine neue Forschungsarbeit nimmt die Rolle der Ritter in der Reformation wortwörtlich ins Visier. Was aber verbindet die Kämpfer und die religiösen Denker?

    EKHN/RahnForschungsband "Ritter und Reformation" 2019Forschungsband "Ritter und Reformation" 2019

    Auf den ersten Blick scheinen sie nur wenig miteinander zu tun zu haben: Ritter und Reformatoren. Doch auf den zweiten Blick eröffnet sich ein neuer Horizont, der die epochale Umbruchsphase im 16. Jahrhundert ins neue Licht rückt. Immer wieder kreuzen Reformatoren und Ritter zwar nicht die Klinge - aber es kreuzen sich ihre Wege. Viele Unterstützungsnetzwerke, die sogar auf ganz Europa ausgedehnt waren, oder überraschende Verwandtschaftsbeziehungen zeigen: Reformation und Ritterschaft haben viel mehr miteinander zu tun als es zunächst scheint.

    Ritter in den Fokus gerückt

    Eine neue Forschungsarbeit, die auch mit Mitteln der Öffentlichkeitsarbeit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gefördert wurde, ist jetzt in Mainz vorgestellt worden. Unter dem Titel „Ritterschaft und Reformation“ nehmen die der Mainzer Kirchenhistoriker Wolfgang Breul und der Freiburger Landesgeschichtler Kurt Andermann gemeinsam mit über einem Dutzend weiterer Fachleute den vergessenen Zusammenhang von Ritetrschaft und Reformation wortwörlich ins Visier. Sie rücken Ritter und Niederadel des Spätmittelalters und der Frühneuzeit in den Fokus der Forschung. In ihrem 372 Seiten starken Werk behandeln die Autorinnen und Autoren etwa die Selbstbehauptung des Standes, die sozialen Netzwerke in Verwandtschaft, Adelsgesellschaften und Kirche. Sie beleuchten auch das politisches Handeln, das religiöse Engagement rund um die Reformationszeit sowie die Bedeutung der Ritter in Luthers Briefen.  

    Im Schatten der Reformation

    Bei der Vorstellung der neuen Veröffentlichung im Landesmuseum Mainz hob der der hessen-nassauische Präses der Kirchensynode Ulrich Öelschläger hervor, dass der Band die Rolle der Ritter im Kirchengebiet auf neue Weise beschreibe und in einen engen Zusammenhang mit der Entwicklung der Reformation stelle. Landeshistoriker Kurt Andermann sieht in dem Forschungswerk die Ritterschaft aus dem Schatten der Reformationsgeschichte geholt und in einen neuen europäischen Horizont gestellt. Kirchenhistoriker Wolfgang Breul sieht es als zentralen Gedanken des Buches an, dass Reformation und Ritterschaft endlich auch in einen übergreifenden Zusammenhang gestellt werden. Der hessen-nassauische Pressesprecher Volker Rahn hofft für die Gruppe der Unterstützer des Projets darauf, dass das Werk auch vom neuen Interesse an Geschichte getragen wird. Die bedrückenden Bilder von der berennenden Kathedrale Notre-Dame in Paris und die betroffenen Reaktionen der Menschen weltweit hätten durchaus eine neue Sehnsucht nach „historischer Vergewisserung“ zu Tage treten lassen.

    Ritterschaft und Reformation
    Wolfgang Breul, Kurt Andermann (Hg.)
    Franz Steiner Verlag
    372 Seiten, 63 Euro
    ISBN 978-3-515-12258-0

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