Dekanat Vorderer Odenwald

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    Tiere in der Stadt

    Bienen auf dem Kirchturm (mit Video)

    Jörn von LutzauAuf dem Kirchturm im Gallus ist viel los

    Auf einem Kirchendach im Frankfurter Gallus leben Bienen. Aber ist das der richtige Wohnort für die Tiere?

    Bildergalerie

    von Clarissa Weber

    Bienenvölker leben auf Hotel- und Rathausdächern, sogar in Schulen findet man sie. Im Frankfurter Gallusviertel hat nun auch die Friedenskirche ein Bienenvolk auf ihrem Dach. Aber ist es überhaupt gut, Bienen in der Stadt zu halten?

    Die Idee sei nicht neu, erklärt Professor Bernd Grünewald vom Bieneninstitut der Frankfurter Goethe Universität. Schon zu Zeiten von König David habe man Bienen in der Stadt gehalten. Und auch heute sei es möglich, Bienen in der Stadt zu halten. 

    Der Standort ist entscheidend

    „Der Standort ist besonders wichtig, egal ob in der Stadt oder auf dem Land“, betont Grünewald. Darauf muss der zuständige Imker achten. Die Bienen müssen gut ausfliegen können und in einem Radius von etwa einem Kilometer genügend Pflanzen zum Anfliegen finden. Wichtig sei dabei, dass während der Flugzeit von März bis Oktober ausreichend unterschiedliche Pflanzen in der Umgebung blühen. Er betont aber, dass es in der Stadt dringend notwendig sei, sich mit den Nachbarn über das Bienenvolk und dessen Standort abzustimmen, damit es nicht zu Beschwerden käme. 

    Das Bienenvolk auf dem Kirchendach im Gallusviertel

    Arne Knudt ist Vorsitzender im Kirchenvorstand der Gemeinde Frieden und Versöhnung im Gallus. Er findet Bienen wichtig: „Ohne Bienen bricht unser gesamtes Ökosystem zusammen und gerade so kleine Tiere wie die Bienen sind extrem wichtig dafür. Diese kleinen Tiere bei ihrer Arbeit zu unterstützen ist eine zutiefst christliche Botschaft.“ Tatsächlich steht in der Bibel: „Denn die Biene ist klein unter allem, was Flügel hat, und bringt doch die allersüßeste Frucht“ (Sir 11,3). Außerdem fänden die Bienen in der Umgebung der Gemeinde genug Möglichkeiten Blütenstaub zu sammeln, da viele Kleingärten in der Umgebung seien. „Es ist eher andersherum, im ländlichen Bereich haben wir große Flächen mit Monokultur. Da haben die Bienen Probleme das ganze Jahr Nektar zu sammeln“, so Knudt.

    Monokulturen sind ein Problem

    Grünewald bestätigt das: „Wenn es auf dem Land riesige Felder mit nur einer Pflanzensorte gibt, dann finden die Bienen keine Nahrung mehr, sobald diese Pflanze verblüht ist.“ Die Stadt könne da durchaus mehr Vielfalt bieten, aber die Masse an Blüten sei ebenfalls ein entscheidender Faktor. Wichtig sind Pflanzen mit genügend Blütenstaub und dass nicht alle zur gleichen Zeit blühen, so dass die Bienen den das ganze Jahr über Nahrung finden. 

    „Dieses Jahr war mittelmäßig für die Bienen und Imker“, so Grünewald. Der Sommer sei in Ordnung gewesen, aber der Mai recht kalt. „Die Bienenpopulation bleibt gleich, weil die Imker so fleißig sind, obwohl das Imkern durch den Klimawandel, veränderte Umweltbedingungen und Pflanzenschutzmittel immer schwieriger wird.“ Ohne klar erkennbare Jahreszeiten brüteten die angepassten Bienen ständig weiter. Die Bienen bräuchten aber die brutfreie Zeit, um sich zu erholen. 

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