willkommen zum ersten Dekanats-Newsletter im neuen Jahr!
Der Abschied von 2020 ist mir sehr leicht gefallen. Und ich glaube, es ging nicht nur mir so. Leider ist mit dem Sprung von 2020 nach 2021 die Corona-Pandemie nicht einfach verschwunden.
Zu Beginn eines neuen Jahres gibt es immer auch eine neue Jahreslosung, für Christen eine Art Leitvers für das Jahr, dem heuer – so zumindest mein Eindruck – noch mal besondere Aufmerksamkeit zukommt. Die Jahreslosung aus dem Lukas-Evangelium lautet: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist“ (Lukas 6,36).
Corona-Krise, Woche 44.
Barmherzigkeit ist ein Wort, das im Alltagssprech kaum vorkommt. Da geht es eher um Mitgefühl oder Empathie. Ich mag das Wort, es ist viel weitreichender. Ein Blick ins ethymologische Wörterbuch der deutschen Sprache zeigt: „barmherzig” hieß im Althochdeutschen „armherzi”, eine Lehnübersetzung von misericors (Lateinisch miser = arm, elend und cor = Herz).
Die stellvertretende Kirchenpräsidentin der EKHN, Ulrike Scherf, sieht in der Jahreslosung eine Aufforderung zu einem behutsamen Umgang mit allem, was uns anvertraut ist – einschließlich uns selbst –, und zu einem hohen Maß an Fehlertoleranz.
Barmherzigkeit üben und ein großes Herz: Sonnenaufgangsreporter und EKHN-Hörfunkbeauftragter Martin Vorländer hat sich ebenfalls Gedanken zur Jahreslosung gemacht.
„In diesem Pandemie-Jahr ist Barmherzigkeit eine zentrale Ressource, an der sich entscheidet, ob wir geschwächt oder gestärkt aus dieser Erfahrung hervorgehen”, sagt der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm in seiner Auslegung der Jahreslosung.
Unser Dekanatskantor Ulrich Kanon hat es sich zur lieben Gewohnheit gemacht, die Jahreslosung als Kanon zu vertonen. Sein Kollege Matthias Ernst hat eine Orgel-Improvisation eingespielt.
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Und hier kommen meine Tipps:
Die Evangelische Stadtakademie Darmstadt setzt ihre Veranstaltungsreihe VI. Darmstädter Werkstatt: Identität und kulturelle Transformation zum Thema „Weltuntergang, Apokalypse und Verschwörung – Warum Aberglauben und Mythen immer wieder Kraft gewinnen“ per Live-Übertragung aus der Stadtkirche Darmstadt fort. Am 18. Januar ist Prof. Dr. Wilhelm Gräb mit dem Thema „Auf der Suche nach dem verlorenen Sinn – Kann Theologie helfen, neue lebensdienliche Deutungen in den krisenhaften kulturellen Umbrüchen zu finden?“ zu Gast. Die Veranstaltung kann von 18.30 bis 20.30 Uhr übers Internet verfolgt werden.
Vorschau: Vielversprechend klingt der digitale Fachtag, den das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung am 25. Februar anbietet: Unter dem Titel „Hanau und Halle: ein Angriff auf uns Alle“? geht es um gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.
Serien-Tipp: In der letzten „Zeitzeichen“ gab es viel Lob für die drei Staffeln von „Dein Wille geschehe“. In der Serie sind fünf Pariser Priesteramtsanwärter auf der Suche nach Gott dazu bereit, ihr bisheriges Leben aufzugeben. Bis 14. Juni ist die Serie online auf ARTE abrufbar: https://www.arte.tv/de/videos/RC-019561/dein-wille-geschehe/
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Ich wünsche Ihnen ein gutes und barmherziges Jahr 2021,
Ihre Silke Rummel
Hinweise bitte an presse-vorderer-odenwald@ekhn.de. Der nächste Newsletter erscheint am Donnerstag, 28. Januar 2021.