Der Mann für fast alle Fälle

veröffentlicht 13.02.2023, Dekanat Vorderer Odenwald

Etliche langjährige Ehrenamtliche sind zur letzten Kirchenvorstandswahl nicht mehr angetreten. Wolfgang König (79) war 27 Jahre im Kirchenvorstand der Evangelischen Kirchengemeinde Georgenhausen-Zeilhard, davon vier Jahre als Vorsitzender. Verbunden ist er der Kirchengemeinde nach wie vor.

Der Schaukasten – ein Hingucker. „Gottes Geist bewegt“ zum Beispiel ist von bunten Windrädern umgeben, und die göttliche Brise wird förmlich spürbar. Oder Ostern, dargestellt mit vielen Eiern, einem Osterhasen und dazu der Spruch: „Ostern ist mehr als ein Eierfest.“ 15 Jahre lang waren Christel und Wolfgang König bei der Gestaltung des Schaukastens der Evangelischen Kirchengemeinde Georgenhausen-Zeilhard ein eingespieltes Team. Sie, die Kreative mit der Liebe zum Detail, er unterstützend bei der handwerklichen Umsetzung.

Der Schaukasten ist nur ein Beispiel für Wolfgang Königs ehrenamtliches Engagement in der evangelischen Kirchengemeinde Georgenhausen-Zeilhard. Mehr als 27 Jahre lang war er Mitglied im Kirchenvorstand, von 2004 bis 2007 dessen Vorsitzender. Durchgängig gehörte er dem Bauausschuss an.

Für die Kirchengemeinde übernahm der Maschinenbau-Ingenieur alle möglichen Tätigkeiten, bei denen handwerkliches Geschick gefragt war: Heizungs- und Klimaanlage, Lüftungsautomatik für die Orgel, Steuerung der Glocken, Möbelreparatur, Mitaufbau des großen Weihnachtsbaums und vieles mehr. Zudem baute er den Stall von Bethlehem, eine Installation aus Holz und Licht, die den Altar der Georgskirche seither an Weihnachten schmückt. Nicht zuletzt reaktivierte er zusammen mit Rainer Duckheim die alte mechanische Turmuhr der Georgskirche, die jetzt im Vorraum des Pfarrbüros wieder in Funktion gesetzt wurde. Für sein vielfältiges Engagement wurde er mit der Ehrenurkunde der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ausgezeichnet.

Harmonische Gruppe und gute Gemeinschaft
„Der Kirchenvorstand war immer eine harmonische Gruppe und eine gute Gemeinschaft“, sagt Wolfgang König. „Am besten hat mir gefallen, dass ich mitgestalten konnte, ebenso die Art und Weise, wie der Kirchenvorstand miteinander umgegangen ist, dass es möglich war, in Ruhe seine Argumente vorzutragen – ganz im Gegensatz zur beruflichen Arbeit, wo immer alles schnell, schnell gehen musste.“

Wolfgang König ist ein Mensch, der anpackt, ohne große Worte zu verlieren. Wie viele Tische, Stühle, Biertischgarnituren, Musik- und Mikrofonanlagen er auf- und abgebaut hat, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Daneben gehörte der Zeilharder 28 Jahre lang dem Team von „Gemeinde im Gespräch“ an: Einmal im Monat wurde ein Referent oder eine Referentin zu einem aktuellen Thema eingeladen und nach der Einführung munter diskutiert. 2015, als viele Geflüchtete nach Deutschland kamen und allerorten Flüchtlingshilfe geleistet wurde, engagierte sich Wolfgang König vor Ort und in Reinheim und baute dort unter anderem eine Fahrradwerkstatt auf.

Die Bindung des Ehepaars König zur Kirchengemeinde Georgenhausen-Zeilhard hat mit der Konfirmandenzeit ihres ältesten Sohnes begonnen. Da sind sie immer mit in den Gottesdienst gegangen. „Uns hat gestört, dass so viele Eltern ihre Kinder nicht in die Kirche begleitet haben“, sagt das Paar. Hinzu kam: Der damalige Pfarrer Heinrich Tischner habe ihn sehr beeindruckt, so Wolfgang König, da er glaubwürdig und vertrauenswürdig gewesen sei.

Der Glaube als „Lebensstabilisation“

Kennengelernt haben sich der Maschinenbauingenieur und die Sekretärin im Posttechnischen Zentralamt der Bundespost in Darmstadt. 1972 zog das Paar nach Zeilhard und baute neben den Eltern von Christel König (74). Noch heute leben sie in enger Nachbarschaft zur Familie und sind von Bruder und Nichte umgeben. Sie haben drei Kinder und sieben Enkel zwischen 6 und 28 Jahren.

Nun haben sich Wolfgang König als Kirchenvorsteher und Christel König von der
Schaukastengestaltung zurückgezogen. Nach wie vor besuchen die beiden regelmäßig die Gottesdienste. Und wenn etwas ist, wird Wolfgang König auch angesprochen, sodass er „immer mal wieder einen Stuhl oder ein Fahrrad im Auto hat“, wie Christel König schmunzelnd erzählt. Oder sie backt Kuchen für Veranstaltungen. Die Bindung zur Kirchengemeinde bleibt.

Was bedeutet ihm der Glaube? „Eine Lebensstabilisation“, sagt Wolfgang König.

In loser Folge wird das Engagement der ausgeschiedenen bzw. geehrten Ehrenamtlichen im Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald vorgestellt.

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