Rund 2500 Euro hat der Defibrillator gekostet. Die Kirchengemeinde trägt die Kosten inklusive der jährlichen Unterhaltung und Wartung; einen kleinen Zuschuss gab’s vom Dekanat. „Wenn das Gerät einmal gebraucht wurde, hat es sein Geld verdient“, sagt Backhaus.
Ein praktischer Beitrag von Kirche
„Auch das ist Aufgabe von Kirche: Wir stellen Lebensrettendes zur Verfügung“, sind sich Backhaus und Pfarrerin Andrea Rudersdorf einig. „Das ist ein ganz praktischer Beitrag von Kirche.“ Im Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald ist es der erste Defibrillator auf dem Gelände einer Kirchengemeinde. Die Babenhäuser wollen mit gutem Beispiel vorangehen und hoffen auf Nachahmer.
Wer den Defibrillator nutzt, kann nichts falsch machen: Erst muss der runde Kasten in die richtige Richtung – der Markierung folgend – aufgedreht und das Gerät herausgenommen werden. Dieses spricht und erklärt Schritt für Schritt, was zu tun ist. Ganz wichtig: Zu allererst muss der Notruf abgesetzt werden. Ein Bild beschreibt, wie dann die Elektroden auf der Brust des Patienten angebracht werden sollen. Dann misst das Gerät, ob überhaupt Stromstöße sinnvoll sind. Wenn ja, muss die handelnde Person weg vom Patienten und löst den Stromstoß per Knopf aus, um nicht selbst etwas abzubekommen. Ist kein Stromstoß nötig, wird der Rhythmus für die Herzdruckmassage vorgegeben. „Der Defi ist definitiv idiotensicher, man kann damit nichts falsch machen, wenn man sich an die Anleitung hält“, sagt Ralf Backhaus. „Das Schlimmste ist, nichts zu tun.“
Hintergrund
Bei 85 Prozent aller plötzlichen Herztode liegt anfangs ein Kammerflimmern vor. Ein Defibrillator kann diese unkontrollierte Erregung im Herzen unterbrechen. Entscheidend ist der frühestmögliche Einsatz. Aus diesem Grund werden auch im öffentlichen Raum immer mehr automatisierte externe Defibrillatoren (AED) platziert.