Aus 20 Kirchengemeinden werden drei große

veröffentlicht 15.12.2025 von Silke Rummel, Dekanat Vorderer Odenwald

Deutliche Veränderungen im Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald: Zum 1. Januar 2026 entstehen drei neue, große Gemeinden - die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Babenhausen und Schaafheim, die Evangelische Kirchengemeinde Dieburger Land und die Evangelische Kirchengemeinde Lichtenberger Land.

„Gott spricht: Siehe, ich mache alles neu“: Ein Bibelzitat aus der Johannes-Offenbarung (21,5) ist die Jahreslosung der Evangelischen Kirche für das kommende Jahr. Auch wenn dieser Bibelsatz ausgelost wurde und inhaltlich etwas anderes meint, nämlich, dass die neue Zukunft von Gott kommt und das Leid der Menschen vorbei sein wird, passt er zu den Veränderungen in der evangelischen Kirche der Region, die zum Jahreswechsel spürbar werden. Zum 1. Januar 2026 entstehen drei neue große Gemeinden im Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald: die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Babenhausen und Schaafheim, die Evangelische Kirchengemeinde Dieburger Land und die Evangelische Kirchengemeinde Lichtenberger Land. 

In der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Babenhausen und Schaafheim arbeiten die Kirchengemeinden Babenhausen, Harreshausen, Hergershausen, Schaafheim, Schlierbach und Sickenhofen künftig unter einem Dach. Das gemeinsame Gemeindebüro wird in Babenhausen im zentral gelegenen evangelischen Gemeindehaus (Marktplatz 7) sein. Telefonisch ist es ab Januar unter 06073 62924 und per E-Mail an GKG.Babenhausen-Schaafheim(at)ekhn.de erreichbar. Die Öffnungszeiten sind: Montag, 15.30 bis 17.30 Uhr, sowie Dienstag bis Donnerstag von 10 bis 12 Uhr. Bei einer Gesamtkirchengemeinde bleiben die Teilgemeinden als Körperschaften des öffentlichen Rechts bestehen. Bei einer Fusion wird die neue Kirchengemeinde dagegen Rechtsnachfolgerin der Einzelgemeinden.

Zum 1. Januar 2026 bildet sich außerdem die Evangelische Kirchengemeinde Dieburger Land. Sie entsteht aus dem Zusammenschluss der bisher eigenständigen Gemeinden Altheim, Dieburg, Eppertshausen, Groß-Zimmern, Harpertshausen, Messel und Münster. Das gemeinsame Gemeindebüro in Dieburg (Frankfurter Straße 3) ist ab 5. Januar erreichbar. Es hat montags von 16 bis 18 Uhr geöffnet, Dienstag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr sowie am Donnerstag von 16 bis 18 Uhr. Außenstellen bleiben vorerst in Münster (geöffnet mittwochs von 10 bis 12 Uhr) und in Groß-Zimmern (geöffnet donnerstags von 16 bis 18 Uhr). Erreichbar ist das Gemeindebüro telefonisch unter 06071 88865 und per Mail an kirchengemeinde.dieburger-land(at)ekhn.de

Sieben Gemeinden, ein gemeinsamer Weg: Zum 1. Januar 2026 schließen sich zudem die Kirchengemeinden Georgenhausen-Zeilhard, Groß-Bieberau, Neunkirchen, Niedernhausen, Reinheim, Spachbrücken und Ueberau zur Evangelischen Kirchengemeinde Lichtenberger Land zusammen. Der Name erinnert an das historische „Amt Lichtenberg“ und verbindet die neue Kirchengemeinde mit Schloss Lichtenberg als sichtbarem Zeichen der Region. Die gemeinsame Verwaltung ist ab kommendem Jahr im Martin-Luther-Haus in Reinheim (Erlenweg 8). Dort sind die vertrauten Gemeindesekretärinnen Montag, Mittwoch und Donnerstag von 9 bis 12 Uhr für Besuche ohne Terminvereinbarungen anzutreffen und mit Termin auch zu erweiterten Zeiten. Das Gemeindebüro ist telefonisch erreichbar unter 06162 3386 und per Mail an kirchengemeinde.lichtenberger-land(at)ekhn.de

„Der Aufbruch in das Neuland der großen Gemeinden ist bei manchen Gemeindegliedern verbunden mit der Angst, ob denn die Erreichbarkeit gewährleistet ist und wie das alles werden wird. Ich vertraue dabei ganz den Pfarrpersonen sowie den hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Sie haben das gut gemacht in den vergangenen Jahren und sie werden es miteinander gut machen in den kommenden. Da bin ich mir ganz sicher“, sagt Dekan Joachim Meyer.

Veränderte Kirche in einer veränderten Gesellschaft
„ekhn2030“ heißt der Reformprozess, mit dem die evangelische Kirche auf Mitgliederschwund, geringere Einnahmen und Pfarrer*innenmangel reagieren. Deshalb bündelt sie ihre Ressourcen und reagiert auf die veränderten gesellschaftlichen Gegebenheiten. Verwaltung und Digitalisierung, Gebäude, Rechtsformen und Verkündigungsteams sind die Kernthemen des Prozesses, die zu einem veränderten Erscheinungsbild von Kirche in der Region führen.

Alle Dekanate sind angehalten, die kirchenfinanzierte Baulast ihrer Gebäude um 20 Prozent zu reduzieren. Dabei wurden die Kirchen, Gemeindehäuser, Pfarrhäuser und sonstige Immobilien unter die Lupe genommen und entsprechend kategorisiert. Ein Teil wird verkauft oder erfährt eine neue Nutzung, wobei ein besonderes Augenmerk auf dem Erhalt der historischen Kirchen liegt. Im November 2025 hat die Synode des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald ihren Gebäudebedarfs- und Entwicklungsplan, kurz: GBEP, zu den 154 kirchlichen Gebäuden in der Region verabschiedet. Seit Anfang 2025 bilden Verkündigungsteams aus Pfarrer*innen, Kirchenmusiker*innen und Gemeindepädagog*innen regionale Einheiten vor Ort.

Schon seit längerem haben sich die Kirchengemeinden im Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald in den Nachbarschaften zusammengetan – mit gemeinsamen Gottesdiensten, Konfi-Aktionen, Tauffesten und einer lebendigen Zusammenarbeit in vielen Bereichen. Nun stellen sie ihre Zusammenarbeit auf neue rechtliche Füße. Bis 2027 müssen sich alle Gemeinden im Nachbarschaftsraum in den neuen Rechtsformen zusammengefunden haben. Dann gibt es statt der bisher 40 Kirchengemeinden fünf große, neue Kirchengemeinden. Zum 1. Januar 2027 fusionieren die Kirchengemeinden im Gersprenztal zur Evangelischen Kirchengemeinde Gersprenztal; die Groß-Umstädter und Otzberger Gemeinden mit Langstadt verbinden sich zu einer Gesamtkirchengemeinde. „ekhn2030 hat das Ziel, dass die Kirche und damit die Verkündigung des Evangeliums so lange wie möglich in der Fläche präsent bleibt und nicht kleine Gemeinden geschlossen werden müssen. Zudem wollen wir verlässliche Partner im Sozialraum sein“, sagt Dekan Joachim Meyer. 

In verschiedenen Arbeitsgruppen wurden und werden die Themenbereiche Verwaltung, Gebäude und Rechtsformen bearbeitet. Die Rechtsformen und die Gebäudefragen der neuen Kirchengemeinden sind mit viel Geduld und großem ehrenamtlichen Einsatz geklärt worden. Unzählige Sitzungsstunden liegen hinter den Beteiligten. Dekan Meyer: „Ich danke allen von Herzen, die in den vergangenen zwei Jahren diesen bisweilen mühsamen Prozess gestaltet haben und die ihn künftig mit Leben füllen werden.“