heftige Waldbrände in Südeuropa, Temperaturen an und über 40 Grad, Unwetter, Dürren, Wassermangel. Und dazu nach wie vor die schrecklichen Bilder des Krieges in der Ukraine und hohe Corona-Zahlen. Gerade hat sich die furchtbare Flut im Ahrtal und in NRW gejährt. Die Katastrophenmeldungen nehmen kein Ende. Dabei ist Sommer. Meine Lieblingsjahreszeit, denn da kann man barfuß laufen, schwimmen gehen, den Tomaten beim Rotwerden zuschauen, unterm Birnbaum Karten spielen, ein Buch lesen und/oder ein kühles Getränk trinken, das wehende Lüftchen auf der Haut spüren, das besondere Licht genießen...
Doch: Welchem Winter gehen wir entgegen? Die bange Frage geht immer mit. Manchmal kommt es mir vor, als steckten wir mitten in der Apokalypse. Dazu passen die Gedanken des Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Dr. Thorsten Latzel. Wie sollen wir da noch fröhlich sein? Dürfen wir das überhaupt?
Himbeeren pflücken hilft. Die sind wegen der Trockenheit zwar viel kleiner als sonst. Aber wer schon einmal Himbeeren gepflückt hat, weiß, dass es sich lohnt, die Perspektive zu verändern. Ich meine damit: Augen offen halten und auf Knien rutschen. Oftmals verstecken sich die süßesten Früchte ziemlich weit unten – und dann auch noch gut getarnt unter Blättern. Irgendwie verständlich, da ist es auch schattiger.
An der Wicke auf Holzbienen warten, ist auch gut. Das habe ich heute für diesen Newsletter, für Sie, gemacht (siehe Foto). Wenn die Wicke einmal da ist, wird man sie so schnell nicht wieder los. Das nervt manche Menschen. Die Insekten dagegen lieben sie. Grund genug also, sich über die Wicke zu freuen.
Ukraine-Krieg, Woche 22, Corona-Krise, Woche 123.
Alles hängt mit allem zusammen. Der russische Krieg in der Ukraine mit unserem Gas im Winter, die Plastikflaschen am Meeresboden mit dem Fischesterben, die Flucht von Menschen mit dem Verlust der Lebensgrundlagen und der Sehnsucht nach einem auskömmlichen Leben, Hitze, Dürren und Umweltkatastrophen mit dem Klimawandel. Wir sind mittendrin. Namhafte Wissenschaftler*innen warnen ja schon lange. Wenn wir nicht mal endlich anfangen zu handeln, ist es absehbar zu spät.
Ach wie gut, dass es so schöne Aufreger-Themen gibt, die ablenken! Zum Beispiel das Lied „Layla” und seine textlichen Inhalte. Oder die Hochzeit von Bundesfinanzminister Christian Linder, der den kirchlichen Segen wollte, obwohl weder er noch seine Frau Kirchenmitglied sind. „Lasst den Lindner doch heiraten, wo er mag. Als ob es der Kirche irgendeinen Schaden zufügen würde, wenn Menschen sich das Ja-Wort in ihren heiligen Hallen geben wollen”, findet zum Beispiel Sonntagsblatt-Kommentator Oliver Marquart.
Genau. Ein bisschen abkühlen hilft im Sommer hin und wieder auch.
Und hier kommen meine Tipps für Sie:
Kinderbibelwoche in Babenhausen: Für Kinder von 5 bis 11 Jahren gibt's vom 25. bis 29. Juli eine Kinderbibelwoche. Die Teilnehmenden entdecken gemeinsam Geschichten aus der Bibel, die etwas mit Bäumen zu tun haben. Es geht um zweite Chancen im Leben, um Anerkennung, um freundlichen Umgang miteinander. An jedem Tag gibt es viele bunte Aktionen mit Singen, Spielen, Toben, Basteln, Erzählen. Besondere Highlights sind Theaterstücke, ein Mitmachkonzert und eine Spielstraße. Zum Abschluss wird am Sonntag, 31. Juli, ein Gottesdienst in der Stadtkirche gefeiert. Kontakt: via Mail an Andrea.Pantring@ekhn.de oder übers Gemeindebüro, Tel. 06073/62924.
Klimastammtisch der EKHN: Der digitale Austausch über Klimaschutz, Energie- und Umweltthemen, über aktuelle Entwicklungen, Ideen, Schwierigkeiten, Erfolge und gute Beispiele ist am Dienstag, 26. Juli, 18.30 bis ca. 20 Uhr. Die Teilnahme am Stammtisch ist offen für alle und ohne Verpflichtung für Folgetermine (alle zwei Monate am letzten Dienstag des Monats). Der thematische Input dieses Mal lautet: „Nachhaltige Gemeindefeste – worauf kommt‘s an?!” Anmeldung bei Dorothee Becker unter
d.becker@zgv.info. Der Zoom-Link wird zeitnah zugeschickt.
Besuch von Herrnhaag und Ronneburg: Das Evangelische Dekanat Vorderer Odenwald bietet am Sonntag, 21. August, eine Tagesfahrt nach Herrnhaag mit Besuch der Ronneburg an. Das Dekanat unterhält eine Partnerschaft zu der Herrnhuter Brüdergemeinde Südafrika in Kapstadt. Die Führung durch Herrnhaag gibt einen Einblick in Geschichte und aktuelles Leben der Herrnhuter. Die Ronneburg bot Unterschlupf für religiöse Strömungen. Info
Save the date: „Digitale Verkündigung“ ist das Thema des Digitaltags am Samstag, 17. September, via Zoom für Haupt- und Ehrenamtliche der Kirche sowie Digital-Interessierte. Der Digitaltag wird von mehreren Landeskirchen gemeinsam veranstaltet. Anmeldungen und Infos: https://kirchendigital.de/digitaltag-1/ Zur Vorab-Info: Am Samstag, 5. November, gibt es einen weiteren Digitaltag mit breitem Themenspektrum, veranstaltet von EKHN, EKKW und der Ev. Kirche der Pfalz.
Ferienzeit = Bücherzeit: Sind Sie auf der Suche nach Sommerlektüre? Ich kann Ihnen „Stay away from Gretchen – Eine unmögliche Liebe” von Susanne Abel wärmstens empfehlen. Der Roman spielt vor allem in Heidelberg. Es geht um die Flucht aus Ostpreußen, um die große Liebe zu einem amerikanischen Soldaten und um Kinder aus der Besatzungszeit. Sehr mitreißend, fesselnd und einfühlsam erzählt.
Bleiben Sie gesund und behütet,
Ihre Silke Rummel
Der nächste Newsletter erscheint am Donnerstag, 11. August 2022. Hinweise bitte an presse-vorderer-odenwald@ekhn.de.
P.S. Ich musste nicht lange auf die Holzbiene warten.
EDITORIAL
