es sind bedrückende Zeiten. Krieg in der Ukraine, ein entfesselter russischer Machthaber. Überwiegend Frauen und Kinder zu Tausenden auf der Flucht. Zerstörte Gebäude. Getötete Menschen. Panzer. Sirenen. Raketen. Ein ukrainischer Präsident, der zur Verteidigung seines Landes aufruft, obwohl die gegen die Übermacht Russland aussichtslos scheint. „Wir sind in einer anderen Welt aufgewacht”, hat Außenministerin Annalena Baerbock am Morgen des russischen Angriffs auf die Ukraine gesagt.
Viele von uns kennen keinen Krieg in Europa und wissen den Frieden und die Freiheit dennoch nicht zu schätzen (Stichwort Montagsspaziergänger*innen). Die Älteren erleben die Angst von damals wieder.
„Suchet den Frieden und jaget ihm nach” – dieser Vers 15 aus Psalm 34 war die Jahreslosung 2019. „Suchet den Frieden“ stand über einer denkwürdigen Veranstaltung des Dekanats Vorderer Odenwald am 1. September 2019, bei der Kriegskinder sich an den Beginn des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren erinnerten. Von Ludwig Arras aus dem Reichelsheimer Ortsteil Gumpen stammt der Satz, der mich immer noch tief berührt: „Es ist ein Menschenmorden ohne Sinn, es bleibt nichts. Es bleibt nichts – auch dem Sieger nicht.”
Auch jener Krieg ist diesen Monat sehr präsent, wenn alle südhessischen Dekanate am 20. März in Gedenkgottesdiensten an die Deportationen vor 80 Jahren von Darmstadt aus erinnern. Dazu erfahren Sie in Kürze auf der Homepage und im nächsten Newsletter mehr.
Ukraine-Krieg, Woche 2, Corona-Krise, Woche 103.
Manchmal spricht ein Baum
durch das Fenster mir Mut zu
Manchmal leuchtet ein Buch
als Stern auf meinem Himmel
manchmal ein Mensch,
den ich nicht kenne,
der meine Worte erkennt.
Diese Zeilen der großartigen (jüdischen) Dichterin Rose Ausländer sind mir heute entgegen geleuchtet. Manchmal sind es die Tauben im Garten, die einen urplötzlich zweisam anschauen und Hoffnung nähren, vielleicht sogar auf baldigen Frieden. Und es sind die Menschen, die sich mit der Ukraine solidarisieren, die helfen, für sie beten – und so den Menschen in der Ukraine und denen auf der Flucht durch ihr Tun Mut zusprechen.
Die EKHN hat auf ekhn.de ein Themen-Special zum Ukraine-Krieg angelegt. Auf der Dekanatshomepage finden Sie eine Übersicht zu den Friedensgebeten und dem Läuten für den Frieden in den Kirchengemeinden.
„Heute Abend um 20 Uhr werden die Kirchenglocken läuten. Schaltet auch die Lichter in Euren Häusern solange aus, um Putin zu zeigen, dass wir lieber im Dunkeln sitzen als sein Gas und Öl zu kaufen.“ Haben Sie diese Nachricht auch bekommen? Ich habe sie gestern in den sozialen Medien gesehen und heute wieder. Es ist ein Kettenbrief, zu dem Schluss kommt mimikama. Propaganda versus Fakten, das spielt gerade in den jetzigen Zeiten eine große Rolle. Daher kann ich Ihnen die Seite: https://www.mimikama.at/ ans Herz legen, die ein von Tom Wannenmacher 2011 gegründeter österreichischer „Verein mit dem Ziel der Aufklärung über Internetmissbrauch“ betreibt und immer wieder den Faktencheck anlegt.
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Hier kommen noch weitere Tipps für Sie:
Der Präses der Rheinischen Kirche, Dr. Thorsten Latzel, macht sich in seinen theologischen Impulsen Gedanken über den Krieg in der Ukraine – über Krieg, Ohnmacht und zerstörten Frieden.
Wohnzimmerkirche auf Instagram (www.instagram.com/wohnzimmerkirche/) zum Thema „Beste Fehler” am Freitag, 4. März, 20.30 Uhr: Dazu lädt unter anderem Susanne Niemeyer ein, die Senf mag und so wunderbar von Gott und der Welt schreibt, dass es einem ganz warm wird ums Herz. https://www.freudenwort.de
Weltgebetstag: Wer am Freitag, 4. März, nicht in seine Kirchengemeinde kann oder mag, für diejenigen haben die Evangelischen Frauen einen Film eingestellt, auch in Gebärdensprache. Die Übersicht über die Gottesdienste im Dekanat finden Sie hier und weiter unten im Newsletter.
Bücherspenden gesucht: Die Umstädter Bücherraben e.V. nehmen vom 7. bis 19. März aktuelle und gut erhaltene Bücher, CDs, DVDs und Spiele entgegen. Der Frühjahrs-Büchermarkt in der Stadthalle wird am 7. und 8. Mai sein. Infos: www.buecherraben.de
Klimafasten: Das war schon Thema im vorigen Newsletter. Der Hessische Rundfunk hat die Aktion „Klimafasten” der Kirchen aufgegriffen und sich auf dem Darmstädter Wochenmarkt umgeschaut. Dort war auch EKHN-Umweltpfarrer Hubert Meisinger.
Save-the-dates: Es gibt eine Reihe von kostenlosen Fortbildungsangeboten für haupt- und ehrenamtliche Engagierte und Digital-Interessierte – zwei Digitaltage und fast jeden Mittwochabend ein anderes Angebot zu digitalen Verkündigungsformaten. Infos: https://kirchendigital.de/
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Bleiben Sie gesund,
bleiben Sie behütet,
Ihre Silke Rummel
Der nächste Newsletter erscheint am Donnerstag, 17. März 2022. Hinweise bitte an presse-vorderer-odenwald@ekhn.de.