Denkanstoß
Trotzdem Weihnachten!
privat06.12.2021 sru Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Momentan sieht es so aus als könnten wir wieder nicht wie sonst Weihnachten feiern. Das zweite Weihnachten hintereinander mit Einschränkungen!
Weihnachten, eine lange alte Tradition – und wieder dürfen wir uns nicht wie gewohnt verhalten. So scheint es. Aber denken Sie einmal darüber nach, wie Sie im Laufe ihres Lebens Weihnachten gefeiert haben. Da hat sich doch bestimmt auch vieles mit den Jahren verändert.
Ich erinnere mich daran, als ich ein Grundschulkind war. Es klingelte. Die Tür des Weihnachtszimmers ging auf. Das Fenster war geöffnet und meine Mutter rief: „Da, da fliegt das Christkind.“ Der Baum war in Kerzenlicht getaucht. Die Geschenkbänder glitzerten geheimnisvoll unter dem Tannenbaum.
Es war auch schön, als ich in die weiterführende Schule ging und den Baum mit schmücken durfte. Ich war schon jugendlich und wir hatten in der Familie Weihnachten gefeiert, alle waren ins Bett gegangen und ich ging alleine in den 23 Uhr-Gottesdienst. So wurde es damals Weihnachten für mich.
Als ich dann selbst Kinder hatte, habe ich mich so gefreut, mit ihnen zusammen Weihnachtslieder singen zu können. Und als die Kinder aus dem Haus waren, war es schön mit meinem Mann aneinander gekuschelt beim Christbaum zu sitzen und Litschis zu schälen und zu essen, nachdem wir so aufgeregt von den vielen Weihnachtsgottesdiensten zurück nach Hause gekommen waren.
Weihnachten verändert sich im Laufe des Lebens. Traditionen verschwinden und neue werden erfunden. Weihnachten in der Pandemie ist nicht schön. Aber vielleicht kann es schöner werden, als Sie jetzt vermuten. Es lohnt sich, darüber nachzudenken: Wie möchte ich dieses Jahr unter den gegebenen Bedingungen Weihnachten so gestalten, dass es mir und den Menschen, die ich liebe, gefällt?
Pfarrerin Elke Burkholz, Evangelische Kirchengemeinde Messel
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