Denkanstoß

Respekt vor dem Leben anderer

Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg

Silvia Rollmann, Pfarrerin in der Kreisklinik Groß-Umstadt, im Ökumenischen Hospizverein Vorderer Odenwald und in Wiebelsbach, macht sich Gedanken über Frieden und Respekt.

11.11.2020 sru Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback

In diesem Jahr jährt sich das Kriegsende zum 75. Mal.
75 Jahre gedenken wir der Kriegsopfer. Noch heute ist das wichtig. Immerhin hat uns das Bemühen um Versöhnung und Völkerverständigung 75 Jahre Frieden beschert. Wir haben erkannt, dass es in unserer Verantwortung liegt, für ein friedliches Miteinander zu sorgen in Respekt vor dem Leben anderer. Wir werden schuldig, wenn wir uns diesen Respekt nicht entgegenbringen. Gerade heute ist die Einhaltung diesen Respektes aktueller denn je. Vor allem die Politik ist immer wieder neu zu Entscheidungen aufgefordert. Es werden Regeln verordnet, die in das Leben fast jedes Menschen eingreifen. Alle Regeln wollen dem Schutze der Gesundheit und des Lebens dienen. Deutlich ist, dass jede Regel auch schlimme, in ihrem Ausmaß nicht absehbare Konsequenzen hat. Egal, was ich tue oder lasse, ich nehme Schuld auf mich!

Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi (2. Kor 5,10a), heißt es im Wochenspruch für die neue Woche, die mit dem Volkstrauertag beginnt. Wir trauern um die Opfer des Krieges, wir trauern um die Opfer der Pandemie. Christus weiß um das Ringen um Entscheidungen. Ich bin mir sicher: Er wird barmherzig sein und allen, die sich ihrer Fehlbarkeit bewusst sind, Vergebung gewähren. Er wird uns die Kraft geben, dem Morgen zu begegnen und Wege aus der Krise zu finden.

Silvia Rollmann, Pfarrerin in der Kreisklinik Groß-Umstadt, im Ökumenischen Hospizverein Vorderer Odenwald und in Wiebelsbach