Dekanat Vorderer Odenwald

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    Corona-Lockdown

    Nachts in der Kirche

    Dekanat Vorderer OdenwaldDekanatskantor Ulrich Kuhn mit CD und Noten.

    Manche nutzten den coronabedingten Lockdown, um auszumisten oder lange liegen Gebliebenes endlich in Angriff zu nehmen. So auch Dekanatskantor Ulrich Kuhn. Er spielte Musikstücke ein und versorgte seine Chorleute mit CDs.

    Wer nachts wach war und in der Nähe der Groß-Zimmerner Kirche wohnt, konnte es hören: Eine knappe Woche lang erklang im Juni zu ungewohnter Uhrzeit Musik aus dem Gotteshaus. Kirchenmusiker Ulrich Kuhn war abends und nachts im Chorraum zugange und spielte Musikstücke ein – um sich damit mit dem E-Piano selbst zu begleiten, aber auch, um seinen verschiedenen Chören CDs mit Begleitmusik und die dazugehörigen Noten zukommen zu lassen.

    „Das Projekt wollte ich schon lange machen“, sagt Ulrich Kuhn. Da es sehr zeitintensiv ist, fand sich bislang keine Gelegenheit. Doch dann kam Corona, der Lockdown und eine lahm gelegte Gesellschaft. „Ich konnte plötzliche Dinge tun, zu denen ich im normalen Betrieb nicht gekommen bin.“ Alle Termine waren hinfällig, Gottesdienste fanden nicht statt, die Chöre durften nicht proben. Zudem war eine Sängerin aus dem Kirchenchor schwer erkrankt. Ihr wollte Ulrich Kuhn eine Freude machen – und so zog er sich mit E-Piano, Trompete, Aufnahmegerät und Noten in die Kirche zurück.

    Einmal sämtliche Dateien gelöscht
    Pannen inklusive: Ärgerlich war es, wenn er ein Stück fast im Kasten hatte und sich am Schluss verspielte. Dann musste er nochmal von vorne anfangen. „Ich war ein paar Nächte nicht vor drei Uhr im Bett, manchmal war es auch schon hell“, sagt Ulrich Kuhn. Einmal hat er aus Versehen die Dateien gelöscht, die er drei Abende lang mit der Trompete eingespielt hat. Zum Glück ließen sich zwei Drittel der gelöschten Stücke am Computer wiederherstellen.

    In der Zusammenstellung „Cantate et psallite“ finden sich nun Alte Meister wie Bach und Mendelssohn, Stücke zu  Lob und Dank, zu Vertrauen, Trost und Zuversicht, aber auch eine größere Anzahl moderne Segenslieder, zum Beispiel eine Segensbitte aus dem Musical „König David“. Es sind Stücke für den privaten Gebrauch zum Anhören, Mitüben und Mitspielen. Die beliebte Möglichkeit, mit eingespielter Begleitung zu musizieren nennt man heute „Playalong“ oder auch „Singalong“; so können Musikerinnen und Musiker oder Musikschülerinnen und -schüler die fehlende Stimme übernehmen bzw. „mitspielen“ (Englisch: to play along).

    „Als Jugendlicher hätte ich gerne selbst so etwas zum Üben gehabt“, sagt Ulrich Kuhn.  Auch er  profitiert nun von den gespeicherten Stücken – wenn er Trompete spielt oder singt und sich dann aus der Konserve in Gottesdiensten oder bei Veranstaltungen selbst begleiten kann. „Die Idee war letztlich, alle aus Kirchenchor, Kantorei und Posaunenchor bekommen was.“ Ein kleiner musikalischer Gruß in einer Zeit, in der Proben nicht möglich waren.

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