Dekanat Vorderer Odenwald

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    Synodaler Weg

    Katholische Kirche: Aufbruchstimmung trotz abruptem Ende in Frankfurt

    Synodaler WegKatholische Kirche: Synodaler WegKatholische Kirche: Synodaler Weg

    Mitsprache bei Bischofsbesetzungen und Frauen auf die Kanzel: Eine geschlechtergerechte und partizipative Kirche ist das Ziel des katholischen Reformprozesses Synodaler Weg. Bei der zweiten Versammlung von Bischöfen und Laien in Frankfurt wird Aufbruchsstimmung deutlich, trotz eines überraschend abrupten Sitzungsendes.

    Katholische Bischöfe und Laien haben sich trotz des abrupten Endes überwiegend positiv über das zweite Treffen des Reformdialogs Synodaler Weg am Wochenende in Frankfurt am Main geäußert. Die Richtungstexte und Reformvorhaben hätten eine Zustimmung von zwei Dritteln der Delegierten erhalten, hieß es nach dem Ende der zweiten Synodalversammlung des innerkatholischen Beratungsprozesses. Vor allem die Laien zeigten sich jedoch enttäuscht, dass die Sitzung durch viele verfrühte Abreisen am Samstag abgebrochen wurde und nicht mehr alle Tagesordnungspunkte abgearbeitet werden konnten. Medien sprachen von einem „Eklat“.

    Mitsprache bei Bischofsbesetzungen gefordert

    Teilnehmende am Rand des Treffens erklärten, dass, sie am begonnen Reformprozess festhalten wollten und Änderungen in Deutschland notfalls „unter dem Radar Roms“ angehen wollten. So wurden beispielsweise Reformvorschläge mehrheitlich beschlossen, Gläubige in die Bestellung von Bischöfen einzubeziehen und die Predigtordnung so zu ändern, dass auch Frauen in Eucharistiefeiern predigen dürfen.

    Synodaler Weg wird fortgesetzt

    Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing erklärte, dass trotz des Abbruchs in Frankfurt zwölf von 16 eingereichten Texten diskutiert werden konnten. Es seien „in Worte gefasste Träume“, wie die Kirche in Deutschland partizipativer und geschlechtergerechter werden könne, sagte der Limburger Bischof, der auch Präsident des Synodalen Wegs ist. Für den Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und zweiten Präsidenten des Synodalen Wegs, Thomas Sternberg, haben die Beratungen gezeigt: „Synodalität ist möglich.“

    Missbrauchsskandale weiter Thema

    Überschattet wurde das dreitägige Treffen, zu dem mehr als 200 Bischöfe, Kleriker, kirchliche Mitarbeitende und Ehrenamtliche nach Frankfurt gereist waren, auch von der Unzufriedenheit mit den Vorgängen im Erzbistum Köln und der dortigen Aufarbeitung von Missbrauchsfällen. Sternberg sagte, er sei mit einem mulmigen Gefühl zu der Versammlung gekommen. Er sei aber stolz, wie viel die Synodalversammlung geschafft habe. Die Delegierten stimmten für einen grundlegenden Text zur Macht- und Gewaltenteilung, der eine Demokratisierung der Kirche fordert. In erster Lesung wurden auch Reformvorschläge mehrheitlich beschlossen, Gläubige in die Bestellung von Bischöfen einzubeziehen und die Predigtordnung so zu ändern, dass beispielsweise auch Frauen in Eucharistiefeiern predigen dürfen.

    Anfang des Synodalen Wegs im  evangelischen Kloster

    Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Volker Jung, hatte den „Synodalen Weg“ der katholischen Kirche zum Auftakt 2020 als wichtigen Reformschritt bezeichnet. Das erste Treffen fand vor knapp zwei Jahren im Frankfurter evangelischen Dominikanerkloster statt, in dem traditionell auch die Synode der hessen-nassauischen Kirche tagt. Jung erklärte damals: „Wir begleiten den Synodalen Weg der katholischen Geschwister mit viel Sympathie und mit unseren Gebeten“, so Jung. Er sei der Versuch, „schwierige Themen im Diskurs miteinander zu beraten und dadurch auch Vertrauen wiederzugewinnen“. Vieles werde zugleich „davon abhängen, ob Ergebnisse erzielt werden, die dann auch in konkrete Reformschritte umgesetzt werden“. Jung: „Die Erwartungen und Hoffnungen sind groß.“

    Hintergrund Synodaler Weg der katholischen Kirche

    Nach der Veröffentlichung der Studie „Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz“ und den damit verbundenen Erschütterungen ist deutlich geworden: Die katholische Kirche in Deutschland braucht einen Weg der Umkehr und Erneuerung. Aus diesem Anlass haben die deutschen Bischöfe im März 2019 einen Synodalen Weg beschlossen, der der gemeinsamen Suche nach Antworten auf die gegenwärtige Situation dient und nach Schritten zur Stärkung des christlichen Zeugnisses fragt. Der Synodale Weg wird von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) getragen. Damit stellt sich die katholische Kirche in Deutschland einer schweren Krise. Sie setzt auf das Engagement aller, die mit der Kirche in unterschiedlichster Weise verbunden sind und darin aktiv mitarbeiten. Gemeinsam soll verlorenes Vertrauen zurückgewonnen werden. In einem ehrlichen, offenen und selbstkritischen Dialog wird über verschiedene Themen diskutiert und über die Bedeutung von Glaube und Kirche in der heutigen Zeit nachgedacht.

    Mit Material von epd 
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