Dekanat Vorderer Odenwald

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    Erziehungswissenschaft und Missbrauch

    Hessen-Nassau fördert Studie zu Pädagogik und sexualisierter Gewalt weiter

    EKHN/S. MohrNulltoleranz - gegen MissbrauchEs gibt viele Formen von Gewalt, alle wirken zerstörerisch

    Vorstudie zur Bedeutung sexualpädagogischer Diskurse für die strukturelle Begünstigung sexualisierter Gewalt im Raum der evangelischen Kirche wird von einem Team der Humboldt-Universität Berlin durchgeführt.

    Die hessen-nassauische Kirche unterstützt gemeinsam mit weiteren Kirchen der EKD eine wissenschaftliche Studie, die unter anderem danach fragt, ob möglicherweise Neuerungen in der Erziehungswissenschaft ab der Mitte des 20. Jahrhunderts unter Umständen auch Missbrauchssituationen begünstigt haben könnten. Dazu wurden um Juli 2023 erste Ergebnisse einer Vorstudie von den beteiligten Wissenschaftlerinnen der Berliner Humboldt-Universität zum Thema  „Die Bedeutung sexualpädagogischer Vorstellungen für die strukturelle Begünstigung sexualisierter Gewalt im Raum der evangelischen Kirche“ vorgestellt. 

    Diese Veröffentlichung soll als Startpunkt für weitere Projekte im Bereich sexualisierte Gewalt dienen, wobei die Forscherinnen um die Berliner Professorin Dr. Jeanette Windheuser Ankerpunkte zukünftiger Studien markiert haben. Wichtig war es ihnen herauszustreichen, dass es zwar eine Relation zwischen Wissenschaft und Aufarbeitung sexualisierter Gewalt gibt, sich diese Ansätze aber eher ergänzen als ersetzen.  

    Der vollständige Projektbericht ist an der Universität abrufbar unter: https://doi.org/10.18452/27014

     

    Hintergrund

    Studie „Die Bedeutung sexualpädagogischer Vorstellungen für die strukturelle Begünstigung sexualisierter Gewalt im Raum der evangelischen Kirche“ 

    Die evangelische Kirche will aufarbeiten, inwiefern die Instrumentalisierung sexualpädagogischer Diskurse eine Rolle für sexualisierte Gewalt in Kirche und Diakonie spielten. Um eine weitere wissenschaftliche Grundlage für die Aufarbeitung zu schaffen, stellt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) in Kooperation mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sowie der Evangelischen Kirche im Rheinland eine finanzielle Zuwendung für die unabhängige Erforschung dieses Zusammenhangs bereit. Mit diesen Mitteln wird zunächst die Vorstudie „Die Bedeutung sexualpädagogischer Diskurse für die strukturelle Begünstigung sexualisierter Gewalt im Raum der evangelischen Kirche“ von einem Team der Humboldt-Universität unter Leitung der Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Jeannette Windheuser durchgeführt.

    „Zu den sexualpädagogischen Diskursen werden zeitgenössische Verständnisse von Sexualerziehung ab Mitte des 20. Jahrhunderts gezählt, die den Zusammenhang von Sexualität und Generationenverhältnis im Raum der evangelischen Kirche strukturieren“, erklärt Prof. Windheuser. „Dazu können unterschiedliche Positionen im Spektrum zwischen autoritären, Sexualität negierenden, bis hin zu liberalen bzw. emanzipativen Positionen gehören. Grundsätzlich muss betont werden, dass Sexualpädagogik eine notwendige und sinnvolle pädagogische Aufgabe erfüllt. Jedoch kann dieses Anliegen durch Missdeutung des Generationenverhältnisses und/oder durch Instrumentalisierung des Themas Sexualität unterlaufen werden und so strukturell sexualisierte Gewalt begünstigen.“

    Die Vorstudie wird die Quellenlage hinsichtlich möglicher Archivmaterialien und Zeitzeug:innen bzw. Betroffener prüfen, die Aufschluss über die Bedeutung sexualpädagogischer Diskurse für die strukturelle Begünstigung sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche im Raum der evangelischen Kirche geben könnten. Die Vorstudie ist auf sechs Monate angelegt und hat zum Ziel, eine Hauptstudie zu konzeptionieren. Die Hauptstudie hätte dann zur Aufgabe, den oben beschriebenen Zusammenhang vor dem Hintergrund der Rechercheergebnisse zu untersuchen.

    Zentraler Ort der Beratung über die Ergebnisse der Vorstudie und das weitere Vorgehen wird das Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt sein.

     

     

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