Dekanat Vorderer Odenwald

Angebote und Themen

Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote des Dekanates Vorderer Odenwald zu Ihnen passen. Über das Kontaktformular sind wir offen für Ihre Anregungen.

    AngeboteÜbersicht
    Menümobile menu

    Denkanstoß

    Genug Vertrauen!

    privat

    Elke Burkholz, Pfarrerin in Messel, macht sich in ihrem Denkanstoß Gedanken über die Jahreslosung, den Glauben und darüber, wie groß der Glaube sein kann.

    Die Evangelische Kirche hat für jedes Jahr ein Motto aus der Bibel: die Jahreslosung. 2020 lautet die Jahreslosung: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ (Markus 9, 24) Diesen Satz sagt in der Bibel ein Vater, dessen Sohn schwer krank ist. Die Schüler von Jesus haben versucht, den Sohn des Mannes zu heilen – ohne Erfolg. Jesus kommt vom Berg zurück und sagt zu dem Vater: „Alles ist möglich, dem der glaubt.“ Und der Vater antwortet: „Ich glaube, hilf meinem Unglauben!“ Der Sohn wird geheilt. Der Vater geht glücklich nach Hause.

    „Ich würde ja gern glauben, aber ich weiß nicht, wie ich das machen soll!“ Die Person, die mir das gesagt hat, war verzweifelt. Und sie war krank. Und ich war hilflos, denn glauben können, ist ein Geschenk. Man kann es nicht selbst herstellen. Aber dann fiel mir der Satz des Vaters mit dem kranken Kind ein. „Du kannst um Glauben bitten!“ sagte ich ihr. „Es spielt keine Rolle, ob du dir dabei komisch vorkommst oder der Meinung bist, dass du etwas Sinnloses tust. Ich kenne kaum jemanden, dessen Glauben nicht auch ein wenig Unglauben beigemischt ist. Wenn du diesen Satz betest, dann hast du deinem Unglauben eine Spur Glauben hinzugefügt.“

    Glauben, das heißt Vertrauen zu Gott, das kann ich nicht in meiner Handtasche aus dem Gottesdienst mit nach Hause nehmen und dann bis zum nächsten Gottesdienstbesuch dort liegen lassen. Vertrauen wird nur dann gestärkt, wenn ich es im Alltag immer mal wieder übe und anwende. Dazu muss ich mich nicht vertrauensvoll fühlen oder Glauben in mir spüren. Es reicht so zu handeln als würde ich glauben. Es reicht zu beten oder anderen um Gottes Willen zu helfen. Der Glaube folgt dann dem Tun. So überzeugt man sich selbst, auch wenn man eigentlich unsicher ist.

    Jesus sagt: „Wenn euer Glaube auch nur so groß ist wie ein Senfkorn, dann kann er Berge versetzen.“ Damit wollte Jesus uns normale vielleicht ein bisschen Gläubige trösten und uns sagen: „Ihr braucht keinen größeren sichereren Glauben. Was ihr habt, reicht völlig!“

    Ja, das wünsche ich mir und uns allen, dass unser Vertrauen reicht, um unser Leben gut zu leben.

    Pfarrerin Elke Burkholz, Evangelische Kirchengemeinde Messel




    Diese Seite:Download PDFDrucken

    to top