Denkanstoß
Aufwachen und Aufstehen
Dekanat Vorderer Odenwald28.03.2021 sru Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Von Auferstehung zu sprechen ist schwer. Auferstehung ist unbegreiflich und kaum vorstellbar. Näher liegt uns das Aufstehen. Das steckt ja drin in Auferstehung: Aufwachen, Aufstehen. Damit kann jeder Mensch etwas anfangen, das ist Alltag. Jeden Morgen stehen wir auf: früher oder später, mit guter oder schlechter Laune, manchmal ausgeschlafen, leicht und unbelastet, manchmal noch bewegt von Sorgen oder von den Träumen der Nacht.
Das Aufstehen, so alltäglich es auch ist, es ist nicht selbstverständlich. Wer tieftraurig oder sehr krank ist, möchte am liebsten den ganzen Tag im Bett bleiben. In manchen Situationen kann das gut und der Genesung dienlich sein. Wer jedoch völlig mutlos oder lebensmüde ist, sagt. „Ich will überhaupt nicht mehr aufstehen."
Aufwachen, Aufstehen: Jeden Morgen aufs Neue braucht es einen Impuls, der einen dazu bewegt. Was bringt uns zum Aufstehen? Was hat Jesus dazu gebracht, nach der ganzen Tortur wieder aufzuerstehen von den Toten? In der Bibel heißt es dazu: Gott hat Jesus Christus auferweckt, und Gottes Kraft wird auch uns auferwecken. (1. Korinther. 6,14)
Ich stelle mir dieses „auferwecken“ eher sanft vor, vielleicht vergleichbar mit den Sonnenstrahlen. Sie dringen in das Dunkel wie Lichtsäulen, in denen die Stäubchen spielen und locken: „Steh auf, das Leben ist vielversprechend und aufregend!“ So aufwachen und aufstehen können ist wunderbar. Wann sind sie das letzte Mal so aufgewacht? Sanft und voller Lebenslust, weil der Tag anzieht, und das Leben lockt. Gottes Kraft wird auch uns auferwecken, so heißt es vielversprechend.
Frohe Ostern!
Margit Binz
Pfarrerin für Ökumene und interreligiösen Dialog im Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald, E-Mail: Margit.Binz@ekhn.de
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