Dekanat Vorderer Odenwald

Angebote und Themen

Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote des Dekanates Vorderer Odenwald zu Ihnen passen. Über das Kontaktformular sind wir offen für Ihre Anregungen.

    AngeboteÜbersicht
    Menümobile menu

    Zwischenräume (5)

    Plötzlich Zeit

    Uwe Kreye/ekhn/fundusJudy Rose Cyster lernte im Lockdown Gitarre spielen.

    Die Corona-Pandemie versetzt uns in einen bisher ungekannten Ausnahmezustand. Die Zeit vor Corona schimmert noch durch. Doch was kommt dann? In der Serie „Zwischenräume“ schildern Menschen im Gebiet des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald ganz subjektiv, wie sie diese Zeit erleben.

    Von Judy-Rose Cyster (Kapstadt)


    So, das ist also 2020. Wer hätte gedacht, dass die ganze Welt das Gleiche erleben würde? Ich persönlich war daran gewöhnt, immer beschäftigt zu sein, immer interaktiv und konstant im Kontakt mit verschiedenen Leuten durch meine Arbeit. Ich arbeite für eine Organisation, die rechtliche Beratung und Unterstützung für Jugendhilfeeinrichtungen und Frauenhäuser anbietet. Ich war jeden Tag draußen, in Verbindung mit vielen Leuten in verschiedenen Communitys. Es war schwer, all diese Dinge, die ich liebe, nicht tun zu können. Denn es könnte mich meine Gesundheit kosten, oder schlimmer, könnte meinen Tod bedeuten. Also am Anfang war das überwältigend.

    Aber als ich dann zuhause blieb, habe ich realisiert: Viele von uns nehmen Zeit als selbstverständlich. Wir nehmen unsere Familie als selbstverständlich. Wir nehmen uns selbst als selbstverständlich. Ich hatte nie Zeit für mich selbst, ich war ständig beschäftigt. Ich hatte kein Sozialleben. Ich hatte keine Zeit, mich um mich selbst zu kümmern. Durch den Lockdown hatte ich sehr viel Zeit. Ich habe gelernt zu meditieren. Ich lerne Yoga. Ich lese Bücher. Ich war immer faul mit Lesen, weil ich gedacht habe: Ich habe keine Zeit, ich habe keine Zeit. Jetzt lese ich Bücher! Ich lerne auch Gitarre spielen, was seltsam ist, weil ich meine Gitarre seit fast zwei Jahren habe und jetzt erst lerne sie zu spielen.

    Ich liebe es, dass der Lockdown mir die Möglichkeit gegeben hat, mehr mit meiner Jugendorganisation in Kontakt zu kommen. Denn jetzt haben wir Zeit, viel zu chatten. Wir chatten so viel! Es ist anders, als es war, es gibt kein: Nein, ich habe zu tun, ich kann nicht. Wir haben auch mit dieser Online-Plattform angefangen, durch die wir im Kontakt stehen mit verschiedenen jungen Leuten und Verbänden. Zusammen machen wir Online Jugend-Gottesdienste oder challenges. Das ist erstaunlich, dass wir in dieser Partykiller-Zeit immer noch miteinander im Kontakt sind, dass wir voneinander lernen. Insgesamt tun wir immer noch Gottes Werk. Das ist erstaunlich. So, genug von mir. Wir hoffen, auch mit euch auf einer weiteren Ebene in Verbindung zu kommen. Wir hoffen, dass wir weiterhin Videos teilen. Doch für jetzt: Peace, Love, Light and Healing.


    Judy-Rose Cyster ist Vorsitzende der Moravian Jugend Kapstadt Süd und hat zu Beginn der Corona-Krise die Online-Plattform Moravian Youth Network (MYN) mitgegründet. Die Niederschrift entstammt einem Video zu Pfingsten, übersetzt von Margit Binz.

     

    Diese Seite:Download PDFDrucken

    to top