heute habe ich Ihnen mal wieder eine Apfelblüte mitgebracht. Ich kann es nicht lassen, einmal im Jahr muss dieses zauberhafte Etwas im Newsletter abgebildet werden. Diese stammt von einem alten Apfelbaum in unserem Garten, den vermutlich mein Großvater noch gepflanzt hat. Mein Vater hat vor etwa 20 Jahren überlegt, ob man ihn nicht besser umlegt. Denn er steht schief, hängt quasi am seidenen Faden, er ist morsch und hat Geschwüre. Damit er nicht umfällt, hat er dann zwei Stützen bekommen. Krücken, sage ich immer. Und siehe da: Er steht noch immer, nährt die Bienen und trägt fleißig Früchte.
Wir haben viele Obstbäume im Garten, aber dieser Baum ist der besonderste. Es ist ein Zuccalmaglio und der hat eine, wie ich finde, besonders eigenen Note. Der ganze Keller duftet nach dem Apfel, wenn er geerntet ist. Gewidmet wurde der Apfel Vinzenz Jakob von Zuccalmaglio, der unter dem Pseudonym „Montanus” zahlreiche Schriften verfasste. Der Ingenieur Diedrich Uhlhorn jun. hatte die Apfelsorte 1878 gezüchtet und nach seinem Schwiegervater benannt. Wie wunderbar.
Der Apfel findet sich häufig in der Bibel – vom Sündenfall im Paradies über das Hohelied der Liebe bis hin zu dem Ausspruch, der Martin Luther nachgesagt wird, aber wohl eine Legende ist: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.” Das Zitat ist so gut und so hoffnungsvoll, dass es sich verselbstständigt hat. In einem Artikel über den Apfel und das Christentum bin ich darauf gestoßen, dass Korbinian Aigner, ein Priester des Erzbistums München und Freising, nicht nur Pfarrer, sondern auch leidenschaftlicher Gärtner und Gegner des Nationalsozialismus war. Er kam ins KZ Dachau und züchtete dort weiter Apfelbäume. Die bis heute gezüchtete Sorte KZ-3 wurde im Jahr 1985 zum 100. Geburtstag Aigners offiziell Korbiniansapfel getauft.
Ukraine-Krieg, Woche 10, Corona-Krise, Woche 111.
Gerade kam die Meldung: Deutschland liefert schwere Waffen in die Ukraine. Endlich, finde ich. Es ist so wichtig, dass Menschen sich zusammentun, denen Werte wie Demokratie und Solidarität und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft wichtiger sind als Bequemlichkeit und Geld und Macht. Und die sich nicht erpressen lassen von einem despotischen Machthaber. Ich habe großen Respekt vor dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selensky, vor seinem Mut, seinen deutlichen Worten, seinem unermüdlichen Einsatz, und vor all denjenigen, die ebenso handeln, die ihn unterstützen und ihm beistehen.
Hier kommen noch Tipps für Sie:
Friedensgebete gehen weiter: Der Krieg in der Ukraine dauert an, in Brensbach und Wersau wird nun gemeinsam für den Frieden gebetet – abwechselnd in Wersau und Brensbach: am Sonntag, 1. Mai, um 18 Uhr in der Evangelischen Kirche in Wersau, am Sonntag, 8. Mai, um 18 Uhr in der Evangelischen Markus-Kirche in Brensbach.
Religionen für den Frieden: Seit 20 Jahren gibt es diese Arbeitsgemeinschaft in Darmstadt. Das wird vom 5. bis 7. Mai mit einem abwechslungsreichen Programm in einem Festzelt auf dem Friedensplatz in der Innenstadt gefeiert. Flyer
Vorschau Frauenpilgern: Der beliebte und traditionsreiche Frauenpilgerweg „Gegen das Runzeln der Seele” führt am Samstag, 14. Mai, 14 bis 18 Uhr, rund um Schaafheim. Weitere Infos: ekhn.link/76luE
Die evangelische Jugend im Dekanat Vorderer Odenwald hat einen Ostergruß zu den Partnergemeinden in Südafrika geschickt. Sie finden ihn hier: https://youtu.be/nmJBUzf-VaM
Wo bist Du? Dieser Poetry Slam-Text ist schon ein paar Jahre alt und hat nichts an Aktualität und Eindringlichkeit verloren. Reinschauen lohnt sich: https://youtu.be/uuo1SCLjolA
Blog-Lesetipp: Als ehemalige Klinikseelsorgerin und Krebspatientin kennt die Pfarrerin Karin Lackus den medizinischen Alltag aus sehr unterschiedlichen Perspektiven. Im Blog "Krankenstand" schreibt sie über das Gesundheitswesen, die Sterbehilfedebatte, Patientenrechte, Patente, Heilungsgeschichten, Impfgerechtigkeit und vieles mehr. https://chrismon.evangelisch.de/blogs/krankenstand
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Bleiben Sie gesund, behütet und weiterhin hoffnungsvoll,
Ihre Silke Rummel
Der nächste Newsletter erscheint am Donnerstag, 12. Mai 2022. Hinweise bitte an presse-vorderer-odenwald@ekhn.de.